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Legenden vom Topolino bis zum Uno
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Eine bewegte italienische Geschichte: Vor 120 Jahren wurde Fiat gegründet und stieg rasch zu einem der wichtigsten Autokonzerne weltweit auf.
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Woher hat Fiat eigentlich seinen Namen? Nun, es handelt sich um eine Abkürzung für "Fabbrica Italiana Automobili Torino", auf deutsch: ?Italienische Automobilfabrik Turin?. Gegründet wurde die Firma am 11. Juli 1899, also vor 120 Jahren, von neun Herren, darunter Giovanni Agnelli senior. Das erste Modell war der Fiat 3,5 HP, von dem von 1899 bis 1900 zirka 20 Exemplare hergestellt wurden. Seine Eckdaten: 679 Kubikzentimeter Hubraum, 4,2 PS, maximal 22 km/h.
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Recht früh begann Fiat mit dem Export in andere Länder. Doch der Durchbruch zum Massenhersteller erfolgte 1912 mit dem Typ "Zero", dem ersten in Großserie (zumindest nach damaligen Maßstäben) gebautem Auto von Fiat. Der Zero war eine sogenannte "Voiturette", also ein Kleinwagen unter 2 Liter Hubraum, von dem mehr als 2.000 Exemplare in den Karosserieformen Torpedo und Spider hergestellt wurden.
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Das "Mäuschen" macht Italien mobil: Den Spitznamen "Topolino" erhielt der erste Fiat 500 aufgrund seiner Scheinwerfer, die manche Zeitgenossen an Micky Maus erinnerten. Sie verschwanden 1949. Bis 1948 leistete der 3,21 Meter kurze Wagen 14 PS. Die Normalausführung war als Zweisitzer ausgelegt, später gesellte sich noch ein Kombi dazu.
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Heute ist der Fiat 600 beinahe vergessen, obwohl er ab 1955 die Volksmotorisierung in Italien einläutete. Und nicht nur dort: Der anfangs 23 PS starke Wagen wurde auch in Deutschland (NSU Jagst), Österreich (Steyr-Fiat), Spanien (Seat) und Jugoslawien (Zastava) gebaut. Erst 1985 lief die Serienproduktion des "Fico" auf dem Balkan aus, während der originale Fiat 600 schon 1969 verblichen war.
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Er ist womöglich der berühmteste Fiat aller Zeiten: der 500 alias "Cinquecento", zum Start 1957 noch "Nouva 500" genannt, um ihn vom Topolino zu unterscheiden. Anfangs noch sehr karg ausgestattet, fand das knuffige, nicht mal drei Meter lange Wägelchen bis 1975 gut 3,7 Millionen Liebhaber. Mehr als 18 PS spendierte Fiat ab Werk nie. Wer mehr Leistung wollte, bekam sie bei Scharfmachern wie Abarth oder Giannini.
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Exakt so malen Kinder ein Auto: Eckig, vorne Motor, hinten Kofferraum. Obwohl der Fiat 124 zum "Auto des Jahres 1967" gewählt wurde, ist er berühmt und unbekannt zugleich. Unbekannt deswegen, weil die bis 1975 gebaute Fiat 124 Limousine fast ausgestorben ist. Berühmt aber, weil die Optik in Gestalt von über 17 Millionen "Shiguli" von Lada respektive AvtoVAZ bis 2014 weiterlebte.
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Wir Deutschen und insbesondere VW sollten diesem 3,59 Meter langen Auto dankbar sein: Angeblich lieferte der 1971 vorgestellte Fiat 127 mit Frontantrieb die technische Inspiration für den VW Golf. Zu jener Zeit galt Fiat als größter Autohersteller Europas, auch dank clever konzipierter Kleinwagen wie dem 127. Leider ist dieser Ruhm vergangener Tage längst verblasst.
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Die tolle Kiste: Unter diesem Slogan wurde der von Giugiaro entworfene Fiat Panda zum Kult-Auto. Mit maximaler Reduzierung auf das Wesentliche stand das 3,41 Meter lange Fahrzeug in der Tradition von Ente und Renault 4. Erst 2003 endete die Produktion nach 23 Jahren. Noch heute sieht man den Panda häufiger in Italien, in Bergregionen auch oft als 4x4.
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Der Name wurde zum Programm: Schon bald nach seiner Premiere im Jahr 1983 entpuppte sich der Fiat Uno als die Nummer Eins der Marke, was die Verkäufe betraf. Bis 1995 in Italien gebaut (und sogar bis 2013 in Brasilien), entstanden unglaubliche 8,8 Millionen Exemplare. Damit zählt der von Giugiaro entworfene Uno zu den Autos, die am häufigsten ohne massive Änderungen vom Band liefen. Das war übrigens in den italienischen Werken auf eine weitgehend automatisierte Fertigung mit Robotern hin konzipiert.
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Wir müssen es leider so hart sagen: Der letzte große Wurf von Fiat war die Neuauflage des 500 in Retro-Optik. Bis heute verkauft sich das kleine Auto blendend. Kein Wunder, dass man 2013 in Polen, wo der 500 vom Band läuft, das einmillionste Exemplar feierte. Ob man nach der sehr wahrscheinlichen Fusion mit PSA neue kreative Highlights erwarten kann? Wir drücken jedenfalls die Daumen für die nächsten 120 Jahre!
Legenden vom Topolino bis zum Uno