GT3-Comeback nach Horrorcrash: Gleich wieder Podium für Mardenborough

Jann Mardenborough ist zurück: Zehn Jahre nach dem Flugplatz-Unfall erlebt der "Gran Turismo"-Held ein starkes Nordschleifen-Comeback im GT3-Mustang

(Motorsport-Total.com) - Beim Nordschleifen-Comeback gleich auf dem Podium: Jann Mardenborough, Hauptcharakter im Film "Gran Turismo", landete beim ersten Einsatz seit der Tragödie 2015 am Flugplatz, bei der ein Zuschauer ums Leben kam, auf Anhieb auf dem Podium - hinter den Rennsiegern Max Verstappen und Christopher Lulham.

Titel-Bild zur News: Jann Mardenborough fuhr gemeinsam mit Dennis Fetzer und Fabio Scherer auf Anhieb auf Platz zwei

Jann Mardenborough fuhr gemeinsam mit Dennis Fetzer und Fabio Scherer auf Anhieb auf Platz zwei Zoom

Der 34-jährige Brite, der im März 2015 mit einem Nissan GT-R Nismo GT3 an der Sprungkuppe abgehoben und in die Zuschauerränge geflogen war, bestritt beim neunten Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie 2025 sein erstes GT3-Rennen auf der legendären Strecke seit dem schweren Unfall.

"Meine Absicht war schon 2015, sofort zurückzukehren", sagt Mardenborough im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Aber ich fuhr damals noch für einen anderen Hersteller, und dann nahm meine Karriere in Japan ihren Lauf."

Nach mehreren Jahren in der Topklasse GT500 der japanischen Super GT und zuletzt seinem Kinofilm Gran Turismo gab es nun mit dem Haupt Racing Team die Gelegenheit zum Comeback auf einem Ford Mustang GT3.

"Es ist jetzt der richtige Moment. Ich habe Anfang des Jahres heimlich meine Lizenz gemacht - einfach undercover. Ich bin hierhergekommen, ohne etwas zu posten, um vielleicht beim 24-Stunden-Rennen dieses Jahr fahren zu können. Das hat nicht geklappt, aber für nächstes Jahr ist das mein Ziel", sagt er weiter.

Beim NLS-Rennen, das wegen des Starts und Sieges von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen besondere Aufmerksamkeit erhielt, startete Mardenborough in der SP9 gemeinsam mit Fabio Scherer und Dennis Fetzer. Nach einer fehlerfreien Leistung fuhr er im GT3-Mustang auf Rang zwei. Dank etwas Glück mit Code-60-Phasen kam er in der Schlussphase sogar noch bis auf 24 Sekunden an Lulham heran.

Kein Platz für Emotionen im Cockpit

"Es war keine emotionale Sache im Auto", sagt er über seine Rückkehr. "Schon in der ersten Runde war der Kopf komplett beim Set-up. Ich hatte keine Zeit, über die Bedeutung des Moments nachzudenken. Vielleicht kommt das erst später."

Dennoch spürte der Brite, der seine Karriere einst als Sim-Racer begann, die besondere Atmosphäre des Ortes: "Ich liebe diese Strecke. Es ist die einzige, bei der ich nach dem Aussteigen das Gefühl habe, ich brauche eine Zigarette. Unglaublich."

Technisch betrachtet hat sich die Nordschleife in den vergangenen zehn Jahren deutlich verändert - auch an der Stelle seines damaligen Unfalls: "Der Bereich am Flugplatz ist jetzt viel flacher. Das Auto hebt dort nicht mehr ab, das ist der größte Unterschied. Und durch den neuen Asphalt an verschiedenen Stellen gibt es deutlich mehr Grip."

Das SP9-Comeback war für Mardenborough ein voller Erfolg: P2!

Das SP9-Comeback war für Mardenborough ein voller Erfolg: P2! Zoom

Ob er wiederkommt? "Ich hoffe es. Vielleicht laden mich Ford und HRT wieder ein", sagt Mardenborough. "Dieses Rennen war eigentlich gar nicht geplant, aber ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis. Ich wollte den Ferrari von Max noch kriegen, war zu 99 Prozent am Limit - hier und da ein bisschen auf dem Gras, das waren ein paar riskante Momente."

"Aber das Podium beim Comeback fühlt sich gut an. Ich werde auf jeden Fall zurückkehren müssen - um das nächste Mal die oberste Stufe zu holen."

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