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Rossi-Nachfolge: Wie Yamaha die Zukunft von Quartararo bewertet

Mit seinen Leistungen konnte MotoGP-Rookie Fabio Quartararo die Yamaha-Bosse bereits schwer beeindrucken - So schätzen sie das Potenzial des Franzosen ein

(Motorsport-Total.com) - Die Verpflichtung von Fabio Quartararo erwies sich für den MotoGP-Einstieg von Petronas Yamaha SRT als wahrer Glücksgriff. Bisher verhalf der Rookie dem Yamaha-Kundenteam zu drei Pole-Positions und zwei Podestplätzen. In der WM-Wertung rangiert er nach der Hälfte der Saison auf Platz acht. Hin und wieder fuhr er sogar den eigenen Werkspiloten um die Ohren.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo, Valentino Rossi

Wachablösung für Valentino Rossi? Fabio Quartararo gilt als nächster Yamaha-Star Zoom

Das ist natürlich auch den Yamaha-Chefs nicht entgangen. "Für mich sieht es so aus, als passt unser Motorrad sehr gut zu seinem Fahrstil", analysiert etwa Teammanager Massimo Meregalli im Gespräch mit 'Motorsport-total.com'. "Ihm sind drei Pole-Positions gelungen, zweimal in Folge stand er auf dem Podest. Er macht kaum Fehler. Ohne das Problem in Jerez wären es vielleicht sogar drei Podien."

Damals startete Quartararo zum ersten Mal von der Pole-Position, erlitt im Rennen auf Podestkurs liegend jedoch einen technischen Defekt und musste aufgeben. Unterkriegen ließ er sich davon nicht. Meregalli staunt: "Man muss sich vor Augen halten, dass Fabio ein Rookie und erst 20 Jahre alt ist, auch sein Team ist neu in dieser Klasse."

Jarvis zieht Vergleich zu Marc Marquez

"Yamaha kann sich glücklich schätzen, ihn in der Familie zu haben. Er beweist nicht nur, dass er schnell ist, sondern die Situation unter Lage Kontrolle hat. Denn in der Art und Weise, wie er die Trainings angeht, sieht es so aus, als hätte er immer noch etwas Spielraum. Und wenn er pushen will, dann tut er das", spricht der Teammanager Quartararos Fähigkeit an, schnelle Runden auf Knopfdruck abzuliefern.

Auch sein Yamaha-Kollege Lin Jarvis kann über den Rookie nur positiv sprechen. Vor allem dessen geringe Fehlerquote beeindruckt ihn: "Er kann das Motorrad ohne Angst fahren, und offenbar auch ohne Risiko, denn er ist in der MotoGP nur zweimal gestürzt, was wirklich erstaunlich ist, wenn man darüber nachdenkt." Dabei zieht er den Vergleich zu Marc Marquez.

"Auch Marquez ist jemand, der diese Eigenschaften zeigt, aber er ist schon oft gestürzt oder fast gestürzt. Es ist erstaunlich, dass Fabio diese Geschwindigkeit hat, ohne zu viele Fehler zu machen." Ob er einmal in die Fußstapfen von Valentino Rossi treten kann, wenn der "Doktor" aufhört? Dazu äußern sich die beiden Yamaha-Chefs noch etwas verhalten.


Fotos: Fabio Quartararo, MotoGP auf dem Sachsenring


Quartararo eine Hilfe für die Werksfahrer

"Das bleibt abzuwarten", sagt Jarvis. "Bislang finde ich ihn sehr aufregend, ein junger Fahrer mit viel Potenzial, der Großes leisten kann, aber wir müssen auf dem Boden bleiben und er auch, weil er noch kein Rennen gewonnen hat. Das muss man in Relation setzen." Bei Quartararo passe momentan einfach alles perfekt zusammen, sodass sein großes Talent zum Vorschein kommen könne, glaubt Jarvis.

"Manchmal gibt es eine außergewöhnliche Kombination von Faktoren, bei der sich der richtige Mann auf dem richtigen Motorrad ohne Druck gut fühlt und alles einfach funktioniert. Ich sehe Fabio im Moment ein wenig so." Das mache den jungen Rookie auch für die Yamaha-Werksfahrer zu einer wichtigen Bezugsgröße für die eigene Leistung.

Lin Jarvis

Lin Jarvis sieht in Quartararo großes Potenzial, will aber nichts übereilen Zoom

Jarvis erklärt: "Normalerweise ist es umgekehrt bei Neulingen, aber wenn Valentino Rossi und Maverick Vinales Schwierigkeiten haben, können wir uns ansehen, was Fabio macht - auf einem Motorrad, das im Grunde genommen gleich ist oder zumindest sehr nah dran - und wenn er etwas tun kann, dann bedeutet das, dass wir es auch können."

Noch ein weiteres Jahr ist Quartararo an Petronas gebunden. Macht er so weiter, dürften ihm danach viele Türen offen stehen. "Ich denke, er hat eine sehr gute, aufregende Zukunft", sagt Jarvis, "hoffentlich mit Yamaha. Wir werden unser Bestes tun, um ihn zu behalten." Meregalli bestätigt das: "Wir werden sehen, was passiert. Aber mit Sicherheit ist er ein Fahrer, den das Werksteam genau im Auge behält."

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