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Rast über Audi-Duell gegen Müller: So sieht interne Zweikampf-Regel aus

DTM-Leader Rene Rast erklärt, wie die internen Zweikampf-Regeln im Titelduell gegen Nico Müller aussehen, und will weiterhin nichts von einer Teamorder wissen

(Motorsport-Total.com) - Der ausbleibende Zweikampf in Brands Hatch zwischen den Audi-Titelrivalen Rene Rast und Nico Müller hat Audi viel Kritik und Teamorder-Vorwürfe eingehandelt. Aber dürfen die beiden bei den verbleibenden drei Wochenenden gegeneinander kämpfen? Nur bedingt, wie DTM-Leader Rast klarstellt.

Titel-Bild zur News: Rene Rast, Nico Müller

Nur "ohne Risiko" hätte Müller Rast in Brands Hatch angreifen dürfen Zoom

"Wir dürfen gegeneinander kämpfen, solange es ohne Risiko passiert", sagt Rast, der in der Meisterschaft 37 Punkte vor Müller führt, auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com'.

Was er damit genau meint und auf welchen Strecken man ohne Risiko überholt? "Wir haben zum Beispiel in Hockenheim mit der Parabolica eine ziemlich lange Gerade. Wenn man da mit DRS 15 km/h Überschuss hat, dann fährt man am Vordermann vorbei", erklärt er. "Solche Manöver sind nicht mit Risiko verbunden. Über solche Manöver sprechen wir also."

Rast verteidigt Audi gegen Teamorder-Vorwurf

In Brands Hatch sei das hingegen wegen des Streckenlayouts deutlich schwieriger. "Dort haben wir keine Geraden, auf denen man aus DRS einen großen Vorteil ziehen kann." Das sei auch der Grund gewesen, warum es beim Sonntagsrennen zu keinem Zweikampf zwischen ihm und Müller kam: "Dort ist es problematisch, ohne Risiko zu überholen".

Von Teamorder will Rast aber nach wie vor nichts wissen. "Es gab keine Ansage, dass wir einander nicht überholen dürfen", sagt der Audi-Pilot auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com' und widerspricht damit der Meinung von Ex-Champion Timo Scheider.

"Es gab keine Ansage, dass wir einander nicht überholen dürfen." Rene Rast

Norisring-Kollision als Auslöser

Man habe aber aus der Audi-Kollision zwischen Müller und Rast in Nürnberg seine Lehren gezogen. "Wir haben am Norisring gesehen, was passieren kann, wenn man wirklich hart gegeneinander kämpft. Wenn das mit sehr viel Risiko verbunden ist, dann wird das natürlich kontraproduktiv. In diesem Sinne müssen wir beide darauf achten, dass es nicht zu hart ist, wenn wir gegeneinander kämpfen - und dass es ohne Risiko passiert."

Interessant ist, dass Rast Müller beim Samstagsrennen ohne große Probleme überholte, während es der Schweizer trotz eines Reifennachteils und eines technischen Problems bei Rast am Sonntag kein einziges Mal versuchte, an seinem Vordermann vorbeizukommen.

Rene Rast, Nico Müller

Auf dem Norisring krachte es zwischen Rene Rast und Nico Müller Zoom

"Ich hatte hinten Probleme mit dem Stabilisator, der sich gelöst hat", gibt Rast zu. "Das war relativ schlecht für die Fahrzeugbalance, die dadurch verschoben war, was auch für die Rundenzeiten und auch für den Reifenabbau nicht förderlich war."

Umgedrehte Lage: Hätte Rast Müller attackiert?

Tatsächlich lagen die Top 10 am Ende innerhalb von nur acht Sekunden, weil Rasts Rundenzeiten nachließen. Hätte der DTM-Leader eine Attacke riskiert, wäre er in Müllers Lage gewesen? "Das kommt darauf an, wie schnell ich gewesen wäre", antwortet er.

"Die Rundenzeiten waren nicht viel langsamer - und ich weiß nicht, ob sie überhaupt langsamer waren - als im ersten Rennen. Und man hat es im ersten Rennen und auch bei Philipp Eng im zweiten Rennen gesehen, dass man dort nicht ohne Risiko am Vordermann vorbeifährt, selbst wenn man DRS und Push-to-pass benutzt", spielt Rast darauf an, dass Push-to-pass laut Audi nur gegen Markenrivalen verwendet werden darf.

"Philipp hat es trotz Reifenvorteils nicht geschafft, Nico und ich hatten hingegen die gleiche Strategie und die gleichen Kilometer auf den Reifen", argumentiert Rast.

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