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IndyCar-Zukunft: Pro und Contra zu freier Aero-Entwicklung

Sebastien Bourdais und Tony Kanaan warnen davor, die Entwicklung des 2018er-Autos uneingeschränkt freizugeben - Scott Dixon bricht Lanze für Topteams

(Motorsport-Total.com) - In der IndyCar-Serie wurden für die laufende Saison 2018 die herstellerspezifischen Aerokits durch eine Einheitsaerodynamik von Dallara ersetzt. Die Bereiche des Autos, in denen die Teams derzeit selbst Entwicklung betreiben dürfen, beschränken sich im Großen und Ganzen auf die Federn und Dämpfer.

Titel-Bild zur News: Sebastien Bourdais, Scott Dixon

Sebastien Bourdais (Mitte) und Scott Dixon (rechts) mit unterschiedlichen Ansichten Zoom

Dem Vernehmen nach macht aber vor allem das Penske-Team Druck, um weitere Bereiche für Eigenentwicklung freizugeben. In der Tat denken die IndyCar-Verantwortlichen mit Blick auf die Zukunft über gewisse "Boxen" nach, die am Einheits-Aerokit geöffnet werden könnten, sodass die Rennserie nicht zu einer sogenannten Spec-Racing-Series wird.

Speziell in Reihen der Mittelfeldteams sieht man derartige Überlegungen durchaus kritisch. Sebastien Bourdais, der in Diensten von Dale Coyne Racing den Topteams Penske, Ganassi und Co. wiederholt das Fürchten lehrt, ist überzeugt: Eine freie Entwicklung der Aerodynamik wäre der falsche Weg.

Bourdais & Kanaan warnen vor "Penske-Show"

"Das wäre zu teuer. Die Kosten würden explodieren", so Bourdais im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' und weiter: "Andererseits könnten wir damit mehr Hersteller anlocken, was wiederum gut wäre. Ich glaube aber, wenn man enge Saisons als Ziel hat, in denen auch die kleinen Teams eine Rolle spielen können, dann wäre eine freie Entwicklung der falsche Weg. Es würde bedeuten, dass es eine Penske-Show wird."

Tony Kanaan sieht es ähnlich wie Bourdais. "Über die Fahrervereinigung bin ich stark in die Pläne für die IndyCar-Zukunft involviert", bemerkt der Brasilianer gegenüber 'Motorsport-Total.com' und nimmt die Verantwortlichen in die Pflicht: "Wir müssen aufpassen. Wir wollen keine Spec-Serie werden, müssen aber auch die wirtschaftlichen Faktoren im Auge behalten. Was wir nicht brauchen, sind Budgets wie in anderen Rennserien, die dazu führen, dass Teams zu Grunde gehen."


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"Es ist ein schmaler Grat", so Kanaan, der als Fahrer von A.J. Foyt Racing genauso denkt wie Kollege Bourdais als Coyne-Pilot: "Wir müssen aufpassen, wie weit wir die Regeln öffnen und damit den Teams mit den großen Budgets Vorteile geben, denn das würde die kleinen Teams über kurz oder lang killen."

Dixon bricht Lanze für die Topteams

Scott Dixon, der als Ganassi-Pilot für eines der Topteams fährt, sieht es naturgemäß etwas anders. "Ich finde, wir sollten nicht wie die Indy Lights oder eine andere Spec-Serie sein. Genau das sind wir derzeit aber mehr oder weniger, denn der einzige Bereich, in dem Entwicklung betrieben werden darf, sind die Dämpfer, sonst nichts", so Dixon im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Scott Dixon

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Der viermalige IndyCar-Champion und aktuelle Tabellenführer fürchtet um die Bedeutung gewisser Personen in den großen Teams wie etwa Chip Ganassi Racing. "Klar, beim Set-up gibt es noch Millionen von Optionen, aber das Fenster ist trotzdem klein. Ein Team wie unseres ist von der gesamten Infrastruktur her so aufgebaut, dass ganz spezifische Dinge über einen langen Zeitraum von ganz bestimmten Leuten erledigt werden. Wenn diese Dinge jetzt nicht mehr erlaubt sind, was macht man dann mit all diesen Leuten?", so Dixon mit Verweis auf die Vielzahl Ingenieure.

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