• 15.02.2013 02:01

  • von Pete Fink

45 Piloten auf dem komplizierten Weg ins Daytona 500

Die Meldeliste ist da und jetzt gibt es viele Fragen: Wer von den 45 Piloten schafft es wie ins Daytona 500? Und wie sind die neuen Qualifikationsregeln?

(Motorsport-Total.com) - Lange hat es gedauert, doch nun ist sie da: NASCAR veröffentlichte am Donnerstagabend die Meldeliste zum diesjährigen Daytona 500. Überraschungen gab es dabei keine, denn durch das neue Gen6 war es bereits im Vorfeld klar, dass es im "Great American Race" anno 2013 nicht zu neuen Rekordmeldungen kommen wird. Trotzdem ist es etwas gewöhnungsbedürftig, dass für den NASCAR-Saisonhöhepunkt nur 45 Teams gemeldet wurden.

Titel-Bild zur News: Daytona International Speedway

Los geht's: 45 Piloten wollen am diesjährigen Daytona 500 teilnehmen

Neu im Vergleich zur Vorsaison ist die Startnummer 7 von Dave Blaney, der die Ownerpunkte der Startnummer 10 übernimmt. Dieses Auto wurde im Vorjahr gemeinsam mit Stewart/Haas-Racing eingesetzt, wobei auch Danica Patrick ihre zehn Sprint-Cup-Rennen abspulte. Patrick bekommt wiederum die Ownerpunkte der stillgelegten Startnummer 49, die Stewart/Haas-Racing aufkaufte.

Patrick-Freund Ricky Stenhouse steht zum ersten Mal offiziell als Pilot der Startnummer 17 in einer Entry-List des Sprint-Cups. Er ist der Nachfolger von Matt Kenseth, der ab sofort den Gibbs-Toyota mit der Startnummer 20 übernimmt. Joey Logano sitzt in dieser Saison im zweiten Penske mit der Startnummer 22. Team Penske fährt nicht mehr mit Dodge-Motoren, sondern vertraut ab sofort auf die starken Ford-Triebwerke.

Die beiden NASCAR-Routiniers Michael Waltrip (Swan-Toyota; 26) und Terry Labonte (FAS-Ford; 32) absolvieren in Daytona vermutlich Einmalauftritte, während Childress-Enkel Austin Dillon mit der Startnummer 33 gemeldet wurde. Im Hause Childress gab es durchaus Überlegungen, den 22-Jährigen mit der legendären Startnummer 3 von Dale Earnhardt Sr. antreten zu lassen, die er als zukünftiger Stammpilot ab 2014 aller Wahrscheinlichkeit nach fahren wird.

DIe Duels im Fokus

Bei den Hinterbänklern gibt es nur eine Veränderung: Josh Wise im dritten Front-Row-Ford sitzt ab sofort in der Startnummer 35. Ebenfalls einen Einmalversuch unternimmt Brian Keselowski: Der ältere Keselowski-Bruder fährt einen Hamilton/Means-Chevy mit der Startnummer 52 und dürfte nach Lage der Dinge derjenige Pilot sein, der vielleicht die geringsten Chancen auf eine Qualifikation besitzt. Außer sein Bruder Brad schiebt ihn - wie 2011 geschehen- in einem gemeinsamen Duel am Donnerstag ins Rennen.

Jeff Gordon, Brian Keselowski, Brad Keselowski

Duels 2011: Brad Keselowski (2) schiebt Bruder Brian (92) ins Daytona 500 Zoom

Denn auf diese beiden Duel-Races wird es in den Daytona-Tagen wieder verstärkt ankommen. Hintergrund ist eine Reglementänderung, nach der die Top-35-Regel ab sofort nicht mehr existiert. Bisher standen auch in Daytona die besten 35 Teams aus der Ownerwertung des Vorjahres sicher im Feld. Die beiden Duels am Donnerstag dienten lediglich dazu, die Startpositionen der Big-Boys zu bestimmen. Dies ist nun nicht mehr so.

Ab sofort gilt folgender Modus: Nach der Qualifikation am Sonntag, die wie immer im Einzelzeitfahren über zwei fliegende Runden ausgetragen wird, stehen der Polesetter und der Zweitplatzierte fest. 30 weitere Startpositionen ergeben sich aus den Resultaten der beiden Duels am Donnerstag. Pro Duel qualifizieren sich also die besten 15 Piloten und belegen damit die Startplätze drei bis 32.


Fotos: NASCAR Media-Day


Danach wird auf den Startpositionen 33 bis 36 mit den vier schnellsten Teams aus der Sonntags-Qualifikation aufgefüllt, die sich am Sonntag nicht für die erste Startreihe qualifizieren konnten und in ihrem Duel am Donnerstag keinen Platz unter den Top 15 erreicht haben. Die Startplätze 37 bis 42 gehen an die Top-6-Autos aus der Ownerwertung, die nach den Duels am Donnerstag keine Qualifikation geschafft haben. Der 43. und letzte Startplatz geht wie immer an einen der Past-Champions, von denen es anno 2013 deren Acht gibt.

Kein Sicherheitsnetz mehr

Die Besetzung der beiden Duels erfolgt wie immer über die Resultate aus dem Einzelzeitfahren: Im ersten Duel fahren all die Piloten, die nach dem Einzelzeitfahren am Sonntag eine ungerade Platzierung vorweisen. Also der Erste. der Dritte, der Fünfte, der Siebte und so weiter. Im zweiten Duel starten alle mit einer geraden Platzierung aus der Qualifikation, also der Zweite, der Vierte, der Sechste und so weiter.

Dieses neue Reglement beinhaltet einige mögliche Auswirkungen: Das Sicherheitsnetz der Top-35-Regel gibt es nicht mehr, die beiden Duel-Races über jeweils 60 Runden haben ab sofort wieder mehr Gewicht. Wer also ein langsames Einzelzeitfahren erlebt hat und in seinem Duel in eine frühe Massenkarambolage verwickelt wird, der könnte durchaus einige Probleme bekommen. Dies betrifft auch ein paar der Big-Boys.

Pack-Racing in Daytona

Daytona-Tests 2013: Erwischt es einen Big-Boy im Pack-Racing? Zoom

Zum Beispiel Kyle Busch (Gibbs-Toyota), Carl Edwards (Roush-Ford) oder Joey Logano (Penske-Ford) könnten aufgrund ihrer relativ schlechten Position der Ownerwertung 2012 (13.; 16. und 22.) ein böses Erwachen erleben. Keiner dieser drei NASCAR-Stars besitzt ein Past-Champion-Provisional, was zum Beispiel Kurt Busch (Furniture-Row-Chevy; 24.) nutzen könnte. Für dieses Provisional gilt jedoch: Es wird nur an einen einzigen Ex-Champion vergeben. Sollte es also ausgerechnet zwei Ex-Champions erwischen, dann bekommt der Pilot das Provisional, der seinen Titel später geholt hat.

Die Meldeliste zum Daytona 500:

01. 1 Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
02. 2 Brad Keselowski (Penske-Ford) - PC1
03. 5 Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet)
04. 7 Dave Blaney (Baldwin-Chevrolet)
05. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford)
06. 10 Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet)
07. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
08. 13 Casey Mears (Germain-Ford)
09. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) - PC2
10. 15 Clint Bowyer (Waltrip-Toyota)
11. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
12. 17 Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford)
13. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
14. 19 Mike Bliss (Tristar-Toyota)
15. 20 Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) - PC5
16. 21 Trevor Bayne (Wood-Ford)
17. 22 Joey Logano (Penske-Ford)
18. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) - PC6
19. 26 Michael Waltrip (Swan-Toyota)
20. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
21. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
22. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
23. 32 Terry Labonte (FAS-Ford) - PC8
24. 33 Austin Dillon (Childress-Chevrolet)
25. 34 David Ragan (Front-Row-Ford)
26. 35. Josh Wise (Front-Row-Ford)
27. 36 J.J. Yeley (Baldwin-Chevrolet)
28. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
29. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
30. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
31. 43 Aric Almirola (Petty-Ford)
32. 47 Bobby Labonte (JTG-Toyota) - PC7
33. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) - PC3
34. 51 Regan Smith (Phoenix-Chevrolet)
35. 52 Brian Keselowski (Hamilton/Means-Toyota)
36. 55 Mark Martin (Waltrip-Toyota)
37. 56 Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota)
38. 78 Kurt Busch (Furniture-Row-Chevrolet) - PC4
39. 83 David Reutimann (BK-Toyota)
40. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
41. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
42. 93 Travis Kvapil (BK-Toyota)
43. 95 Scott Speed (Leavine-Ford)
44. 98 Michael McDowell (Parsons-Ford)
45. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

Der Zeitplan zum Daytona 500 (in MEZ):

Freitag, 15.02.:
23:00 - 23:45 Uhr: Freies Training (Sprint Unlimited)

Samstag, 16.02.:
0:30 - 1:30 Uhr: Abschlusstraining (Sprint Unlimited)
17:00 - 19:00 Uhr: Freies Training (Sprint-Cup)
20:00 - 21:45 Uhr: Freies Training (Sprint-Cup)
ab 22:30 Uhr: ARCA-Rennen

Sonntag, 17.02.:
ab 1:50 Uhr: Sprint Unlimited at Daytona (ehem. Budweiser Shootout)
ab 19:05 Uhr: Sprint-Cup-Qualifying (Daytona 500)

Mittwoch, 20.02.:
18:00 - 19:30 Uhr: Freies Training (Sprint-Cup)
20:30 - 22:00 Uhr: Freies Training (Sprint-Cup)

Donnerstag, 21.02.:
15:00 - 15:50 Uhr: Freies Training (Nationwide)
16:15 - 17:50 Uhr: Abschlusstraining (Nationwide)
18:10 - 19:00 Uhr: Freies Training (Trucks)
ab 20:00 Uhr: Gatorade Duels (Sprint-Cup)

Freitag, 22.02.:
0:00 - 1:20 Uhr: Abschlusstraining (Trucks)
17:00 - 18:00 Uhr: Freies Training (Sprint-Cup)
18:30 - 19:30 Uhr: Freies Training (Sprint-Cup)
ab 19:40 Uhr: Truck-Qualifying
ab 21:35 Uhr: Nationwide-Qualifying

Samstag, 23.02.:
ab 1:30 Uhr: Truck-Rennen (100 Runden)
16:30 - 18:00 Uhr: Abschlusstraining (Sprint-Cup)
ab 19:15 Uhr: Nationwide-Rennen (120 Runden)

Sonntag, 24.02.:
ab 19:00 Uhr: Daytona 500 (200 Runden)

Alle Daytona-500-Sieger auf einen Blick:

2012: Matt Kenseth
2011: Trevor Bayne
2010: Jamie McMurray
2009: Matt Kenseth
2008: Ryan Newman
2007: Kevin Harvick
2006: Jimmie Johnson
2005: Jeff Gordon
2004: Dale Earnhardt Jr.
2003: Michael Waltrip
2002: Ward Burton
2001: Michael Waltrip
2000: Dale Jarrett
1999: Jeff Gordon
1998: Dale Earnhardt Sr.
1997: Jeff Gordon
1996: Dale Jarrett
1995: Sterling Marlin
1994: Sterling Marlin
1993: Dale Jarrett
1992: Davey Allsion
1991: Ernie Irvan
1990: Derrike Cope
1989: Darrell Waltrip
1988: Bobby Allison
1987: Bill Elliott
1986: Geoff Bodine
1985: Bill Elliott
1984: Cale Yarborough
1983: Cale Yarborough
1982: Bobby Allison
1981: Richard Petty
1980: Buddy Baker
1979: Richard Petty
1978: Bobby Allison
1977: Cale Yarborough
1976: David Pearson
1975: Benny Parsons
1974: Richard Petty
1973: Richard Petty
1972: A.J. Foyt
1971: Richard Petty
1970: Pete Hamilton
1969: Lee Roy Yarborough
1968: Cale Yarborough
1967: Mario Andretti
1966: Richard Petty
1965: Fred Lorenzen
1964: Richard Petty
1963: Tiny Lund
1962: Fireball Roberts
1961: Marvin Panch
1960: Junior Johnson
1959: Lee Petty