Yamaha will in Jerez zurückschlagen

Nach der Honda-Dominanz in Austin will Yamaha auf dem technischen Kurs von Jerez wieder um den Sieg kämpfen - Heimspiel für Jorge Lorenzo

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Großen Preis von Spanen in Jerez beginnt am kommenden Wochenende die Europa-Saison der Motorrad-Weltmeisterschaft. Der Lauf auf dem 4,423 Kilometer langen Kurs in Andalusien ist für Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo zudem des erste von insgesamt vier Heimrennen. Daher reist der Spanier, der am Donnerstag Geburtstag feiert und 26 Jahre alt wird, voller Vorfreude nach Südspanien: "Jerez ist eine schöne Strecke und vor allem für die spanischen Fahrer ein besonderes Rennen, bei dem sie immer von den großen Zuschauermassen auf den Tribünen unterstützt werden", sagt Lorenzo, der derzeit punktgleich mit Marc Marquez (Honda) die WM-Wertung anführt.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo gewann bereits zwei Mal sein Heimrennen in Jerez Zoom

Nachdem die Yamaha beim vorherigen Rennen auf dem Circuit of The Americas in Austin das Tempo der Werks-Honda nicht mitgehen konnte, rechnet sich das Team in Jerez nun wieder besser Chancen aus. "Jerez ist eine unserer Lieblingsstrecken, was aber meiner Meinung nach auch für unsere Hauptrivalen gilt. Unser Motorrad sollte aber besser funktionieren als in Austin, daher hoffen wir in Jerez konkurrenzfähiger zu sein", sagt Teammanager Wilco Zeelenberg. Auch Lorenzo meint: "Jerez ist eine meiner Lieblingsstrecken, wir werden dort sicherlich konkurrenzfähig sein."

Der Blick in die Statistiken spricht für Yamaha: 2011 und 2010 hieß der Sieger Lorenzo, 2009 gewann Valentino Rossi für Yamaha. Im vergangenen Jahr musste sich Lorenzo Casey Stoner (Honda) nur knapp geschlagen geben. Zudem hält der Spanier seit 2008 den Rundenrekord auf der Strecke. "Normalerweise ist Jerez für Yamaha eine der besseren Strecken, aber bei diesem fahrerischen Niveau weiß man nie, was für einen die beste Strecke ist", meint Lorenzo. "Jerez ist kleiner als Austin und die Gerade ist viel kürzer, daher werden wir weniger im Nachteil sein. Die flüssigen Kurven werden uns auch sehr helfen."

Im Gegensatz zur Strecke von Austin, verfügt Jerez über einen vergleichsweise rauen Asphalt, was sich spürbar auf die Haftung der Reifen auswirken sollte. "Das Grip-Niveau wird dort völlig anders sein, alle werden mehr Grip haben. Hoffentlich können wir diesen zusätzlichen Grip wie in Katar ausnutzen und die Lücke schließen", sagt Teammanager Zeelenberg. "Unser Ziel ist das Podium. Es sind noch viele Rennen zu fahren, das Podium wird bei jedem einzelnen unser Ziel sein."


Fotos: Yamaha, MotoGP in Austin


Das gilt insbesondere für Rossi, der in Austin nicht über den sechsten Platz hinauskam: "Jerez wird ein sehr wichtiges Rennen. Ich denke und hoffe, dass wir dort sehr schnell sein werden, so wie es auch bei den Tests war. Wir müssen gut arbeiten und das Podium anvisieren", sagt der neunmalige Weltmeister, der in Jerez insgesamt schon acht Mal gewinnen konnte, darunter sechs Siege in der größten Klasse. Bei 13 Starts stand Rossi in Jerez neun Mal auf dem Podium.

Valentino Rossi

Valentino Rossi will in Jerez wieder über ein Podiumsresultat jubeln Zoom

Die gute Vorstellung bei den Wintertests stimmt auch Teamdirektor Massimo Meregalli zuversichtlich: "Wir fahren mit großen Erwartungen nach Jerez. Wir hatten dort einen guten Test und wissen, dass wir mit einer guten Abstimmung beginnen können. Beide Fahrer waren dort an den drei Tagen vor Beginn der Saison schnell und konstant. Wir freuen uns wirklich auf das kommende Wochenende und sind zuversichtlich, ein gutes Resultat zu erreichen.", so der Italiener.

Für Rossi geht es in Jerez auch darum, die Abstimmung seiner M1 zu verbessern, mit der er noch nicht hundertprozentig zufrieden ist: "Wir haben noch einiges zu tun, vor allem was die Abstimmung des Motorrads betrifft, aber wir haben einige Ideen." Diese will Rossi auch am Beginn der kommenden Woche weiter verfolgen: "Außerdem werden wir am Montag nach dem Rennen dort testen und haben dabei die Gelegenheit, einige Dinge auszuprobieren." Insgesamt blick der Italiener zuversichtlich auf die kommenden Rennen: "Jerez, Le Mans und Mugello sind Strecken, die uns entgegenkommen und auf denen wir gut sein werden."