Fabio Quartararo gewinnt als erster Franzose die MotoGP-Weltmeisterschaft - In den kleinen Klassen waren seine Erfolge aber überschaubar
Fabio Quartararo wird am 20. April 1999 in Nizza (Frankreich) geboren. Mit 19 Jahren schafft er den Sprung in die MotoGP-Klasse und ist dort einer der jüngsten Debütanten überhaupt. In seiner dritten Saison gewinnt er als erster Franzose den WM-Titel in der Königsklasse.
Erstmals wird die Öffentlichkeit in den Jahren 2013 und 2014 auf ihn aufmerksam, als er die spanische Moto3-Serie dominiert und zweimal Meister wird. 2014 kann er noch nicht in die Moto3-WM aufsteigen, weil er noch zu jung ist. Trotzdem wird schon vom kommenden Weltmeister gesprochen.
2015 fährt Quartararo für das Moto3-Team von Emilio Alzamora. Die Erwartungen sind hoch. Schon beim zweiten GP in Austin steht Quartararo als Zweiter auf dem Podest. In Jerez und Le Mans erobert er seine ersten Pole-Positions.
Auch in Assen steht er als Zweiter auf dem Podest, doch dann reißt der Faden. Stürze, Ausfälle und Verletzungen prägen die restliche Saison. Im Herbst muss er mehrere Rennen pausieren. Die WM beendet Quartararo als Zehnter. Es folgt der Abschied vom Estrella-Galicia-Team.
Von Honda zu KTM: 2016 wechselt Quartararo zu Leopard. Dieses Team gewann im Vorjahr mit Danny Kent die Weltmeisterschaft. Für Quartararo wird es eine durchwachsene Saison mit zwei vierten Plätzen als beste Ergebnisse. Es wird WM-Platz 13.
Sein Weg führt ihn 2017 in die Moto2-Klasse. Quartararo übernimmt im Pons-Team die Kalex von Alex Rins, der in die MotoGP wechselt. Erfolge bleiben aber aus. Nur sechsmal fährt Quartararo in die Top 10. Es wird WM-Platz 13. Nach einer Saison muss er auch das Pons-Team wieder verlassen.
2018 erhält Quartararo von Speed Up eine Chance. Und wie aus dem Nichts gewinnt er in Barcelona seinen ersten Grand Prix. Anschließend wird er in Barcelona Zweiter. Plötzlich ist Quartararo wieder in aller Munde und die MotoGP wird auf ihn aufmerksam.
Diese beiden Ergebnisse reichen, um den MotoGP-Vertrag mit dem neuen Yamaha-Kundenteam Petronas zu unterschreiben. In der Moto2 bleiben weitere Erfolge aus. In Motegi gewinnt Quartararo zwar erneut, wird aber wegen zu niedrigem Reifendruck disqualifiziert.
2019 ist Quartararo in der MotoGP angekommen. Bei seinem vierten Rennen in Jerez erobert er zum ersten Mal die Pole-Position und in seinem siebten Rennen in Barcelona jubelt er erstmals als Zweiter vom Podest.
In Misano und Thailand liefert sich Quartararo bis zur letzten Kurve ein Duell mit Marc Marquez um den Sieg. Er unterliegt zwar knapp, aber sein Stern ist in der Königsklasse aufgegangen.
Mit sieben Podestplätzen und sechs Pole-Positions (13 Starts aus der ersten Reihe) wird Quartararo 2019 souverän der beste Rookie des Jahres.
2020 beginnt Quartararo mit Siegen in beiden Jerez-Rennen und macht sich zum Titelanwärter. Der Rest der Saison ist aber von Tiefen und Problemen geprägt. Es folgt nur noch ein Sieg. Quartararo fällt in der WM auf Platz acht zurück.
2021 ist Quartararo im Yamaha-Werksteam am Start und die Saison beginnt gut. Er gewinnt drei der ersten sechs Saisonrennen. In die Sommerpause verabschiedet er sich bereits mit einem Vorsprung von 34 WM-Punkten.
In der zweiten Saisonhälfte gelingt Quartararo zwar nur ein Sieg in Silverstone, aber konstante Topergebnisse sorgen dafür, dass sich sein Vorsprung kontinuierlich vergrößert. Es kristallisiert sich erst langsam mit Francesco Bagnaia (Ducati) ein Verfolger heraus.
Beim drittletzten Rennen in Misano dann die Entscheidung. Bagnaia stürzt in Führung liegend. Somit reicht Quartararo Platz vier für den vorzeitigen Gewinn des Weltmeistertitels. Ihm gelingt das im Alter von 22 Jahren als erstem Franzosen.
Auch 2022 startet Quartararo stark in die Saison. Bei den ersten zehn von 20 Rennen, bis einschließlich Sachsenring, gelingen ihm drei Siege und er führt die WM klar an.
In der zweiten Sasionhälfte aber hat Quartararo kaum noch eine Chance gegen Ducati-Pilot Francesco Bagnaia. Während "Pecco" einen 92-Punkte-Rückstand noch dreht und Weltmeister 2022 wird, muss sich "El Diablo" ein Jahr nach dem Titelgewinn mit dem Vizetitel begnügen.
2023 kommt Quartararo an die Grenzen der Leistungsfähigkeit des Yamaha-Pakets. Die technische Weiterentwicklung des Motorrads wird langsamer und in kleineren Schritten vollzogen als bei der Konkurrenz, allen voran Ducati. Dreimal P3 ist das Maximum, was Quartararo in der Saison 2023 erreicht.
2024 gestaltet sich für Yamaha sogar noch schwieriger. Quartararo schafft es kein einziges Mal in die Top 5, lediglich in den Sprints belegt er zweimal P5. In der WM wird es für ihn nach Rang 10 (2023) diesmal gar nur Rang 13. Seinen Yamaha-Vertrag aber hat er schon im Frühjahr um zwei weitere Jahre bis Ende 2026 verlängert.
Die MotoGP-Bilanz von Fabio Quartararo (Stand: Ende 2024): 111 Grands Prix, 11 Siege, 31 Podestplätze, 16 Poles, 13 schnellste Rennrunden. MotoGP-Weltmeister 2021.
Fabio Quartararo gewinnt als erster Franzose die MotoGP-Weltmeisterschaft - In den kleinen Klassen waren seine Erfolge aber überschaubar