Honda-Werkspilot Dani Pedrosa wurde seiner Favoritenrolle bei den Wintertests gerecht: Beim ersten Sepang-Test fuhr der Spanier an allen drei Testtagen die Bestzeit.
Und auch beim zweiten Sepang-Test setzte sich der Vizeweltmeister der Saison 2012 an die Spitze. Nach der starken Vorstellung in Malaysia waren sich die Experten einig: Pedrosa ist der Topfavorit auf den Titel in der neuen Saison.
Honda ermöglichte es den Werkspiloten, noch vor dem Rennwochenenden auf der neuen Strecke in Austin zu testen. Rookie Marc Marquez überraschte mit Bestzeiten, Pedrosa lag aber in Schlagdistanz.
Rückschlag beim abschließenden Jerez-Test: Nackenschmerzen behinderten die Arbeit im Trockenen. Der WM-Favorit konnte nicht das geplante Programm absolvieren.
Saisonauftakt mit Problemen: In Katar tat sich Pedrosa in den Freien Trainings schwer und konnte in keiner Session in die Top 5 fahren. Im Qualifying steigerte sich der Spanier, doch im Rennen verpasste er das Podium und den teaminternen Kampf.
Und auch beim zweiten Rennen der Saison musste sich Routinier Pedrosa geschlagen geben: Rookie Marquez holte in Texas seinen ersten MotoGP-Sieg und rüttelte weiter an Pedrosas Vormachtstellung im Team.
Befreiungsschlag in Jerez: Mit dem Sieg setzte Pedrosa ein Ausrufezeichen. Für die Schlagzeilen war aber erneut Teamkollege Marquez verantwortlich. Mit einem aggressiven Manöver verärgerte der 20-Jährige den amtierenden Weltmeister und spaltete im Fahrerlager die Meinungen.
Nachschlag in Le Mans: Während die Konkurrenz beim Regenrennen in Frankreich schwächelte, fuhr Pedrosa souverän zum Sieg. Es sollten etwa fünf Monate vergehen, bis der Honda-Pilot einen weiteren MotoGP-Sieg einfahren konnte.
Beim Start zum Italien-Grand-Prix in Mugello wurde es zwischen Lorenzo und Pedrosa eng. Danach fuhr Lorenzo einem ungefährdeten Sieg entgegen, während Pedrosa und Marquez um Platz zwei kämpften. Marquez verabschiedete sich mit einem Sturz auf dem Rennen, Pedrosa wurde Zweiter.
In Barcelona duellierten sich Pedrosa und Marquez erneut um Platz zwei. Der Rookie konnte in der Schlussphase eine Kollision nur knapp vermeiden. Pedrosa holte einen weiteren zweiten Platz und bekam von den Attacken seines Teamkollegen während des Rennens nichts mit.
Bei der Dutch TT nutzte Pedrosa die Gegebenheiten nicht, um Lorenzo in der Fahrerwertung viele Punkte abzunehmen. Im Rennen konnte der Honda-Werkspilot keine Akzente setzen und musste Valentino Rossi, Marc Marquez und auch Cal Crutchlow ziehen lassen.
Noch schlimmer kam es in Deutschland. Lorenzo musste nach einem weiteren Sturz den Sachsenring verlassen, doch Pedrosa verpasste es erneut, die Situation für sich zu nutzen. Im Freien Training stürzte der Honda-Pilot und musste das Rennen auslassen, bei dem er seit 2010 ungeschlagen war.
Da wenige Tage blieben, bis es in Laguna Seca weiterging, fuhr Pedrosa in Kalifornien mit Schmerzen. Mit Platz fünf betrieb der Honda-Werkspilot im Rennen Schadensbegrenzung.
In der Sommerpause fand Pedrosa zu alter Stärke und fuhr beim Rennen in Indianapolis hinter Marquez als Zweiter über die Ziellinie.
Und auch in Tschechien gewann Marquez vor Pedrosa und holte den vierten Sieg in Folge. Während Titelverteidiger Lorenzo in der Fahrerwertung immer mehr Boden verlor, wuchs auch der Abstand zwischen den beiden Honda-Werkspiloten. Plötzlich realisierte die MotoGP-Welt, dass Marquez bereits in seiner Rookie-Saison nach dem Titel greift.
In Silverstone mussste sich Pedrosa ein weiteres Mal geschlagen geben. Dafür hatte der Drittplatzierte perfekte Sicht auf das Duell zwischen Lorenzo und Pedrosa.
Auch in Misano war nicht mehr als ein dritter Platz drin: Lorenzo zog mit dem neuen Seamless-Getriebe davon und Marquez behielt im Honda-Duell die Oberhand.
Es folgte das Skandal-Rennen im Motorland Aragon: Marquez beschädigte bei einem Ausweichversuch den Sensor der Traktionskontrolle an Pedrosas Maschine. Marquez gewann das Rennen, Pedrosa stürzte und hatte nur noch theoretische Titelchancen. Fortan war die Stimmung im Honda-Werksteam gereizt.
Mit viel Wut im Bauch gewann Pedrosa in Sepang nach zehn sieglosen Rennen. Bei den acht Rennen zuvor entschied Marquez jeweils das teaminterne Duell für sich. Doch selbst durch den Sieg war Pedrosa aus dem Kampf um die WM raus.
Beim ersten Flag-to-Flag-Rennen bei trockenen Bedingungen leistete sich Pedroda im Gegensatz zu Teamkollege Marquez keine Fehler und kam rechtzeitig in die Box zum Motorradwechsel. Hinter Lorenzo überquerte Pedrosa die Ziellinie als Zweiter.
Mangelnde Traktion verhinderte beim Honda-Heimspiel in Motegi mehr als einen nüchternen dritten Platz: Erneut wurde der Sieg zwischen Lorenzo und Marquez entschieden.
Spannender WM-Showdown: Durch Lorenzos Bummeltaktik zu Beginn des Rennens wurde das Feld künstlich gestaucht. Als Pedrosa in Führung ging, konterte Lorenzo mit viel Risiko und fuhr später souverän zum Sieg. Pedrosa beendete die Saison mit einem zweiten Platz.
Pedrosa sammelte in der Saison 2013 insgesamt 300 Punkte, gewann drei Rennen und wurde WM-Dritter.