Mit dem Wechsel des Herstellers sind oft hohe Erwartungen verbunden, denen aber längst nicht jeder MotoGP-Fahrer gerecht werden kann, wie diese Beispiele zeigen
Alex Barros - Yamaha (2003): Nach mehreren Jahren mit der Privat-Honda im Pons-Teams kam Barros nach dem Weggang von Max Biaggi als Speerspitze zu Yamaha. Die Bilanz war jedoch alles andere als erwartet: Mehr als ein Podiumsplatz und Rang neun in der Gesamtwertung waren in seinem einzigen Jahr mit Yamaha nicht drin.
Max Biaggi - Honda (2005): Biaggi debütierte 1998 bei Honda in der 500er-Klasse, doch im Jahr darauf wechselte er zu Yamaha, wo er vier Saisons lang blieb. Im Jahr 2005 nahm ihn Honda im offiziellen Team unter Vertrag. Es wurde seine schlechteste Saison in der Königsklasse - und die letzte in der Meisterschaft.
Sete Gibernau - Ducati (2006): Gibernau wurde 2003 und 2004 zum großen Rivalen von Valentino Rossi. Nach einem durchwachsenden Jahr 2005 packte er seine Koffer und ging zu Ducati. Das Pech in Form von Unfällen und Verletzungen verfolgte ihn, und er konnte die Saison noch nicht einmal auf dem Motorrad beenden.
Marco Melandri - Ducati (2008): Nach respektablen Erfolgen mit Honda wollte es Melandri 2008 im Weltmeisterteam von Ducati wissen. Er befand sich jedoch nie auf dem Niveau seines Teamkollegen Casey Stoner. Man kann sogar soweit gehen zu sagen, dass er Angst vor der Desmosedici hatte. Nach 17 Rennen sagte er Ciao.
Toni Elias - LCR-Honda (2011): Elias wechselte 2010 von der MotoGP in die Moto2, um dort Champion zu werden. 2011 kehrte er mit dem Team von Lucio Cecchinello in die Königsklasse zurück, aber die Dinge liefen von Anfang an schief. Zwei achte Plätze waren die besten Ergebnisse des Jahres. Am Ende des Jahres verließ er das Team.
Valentino Rossi - Ducati (2011-12): Der italienische Traum endete in einem Albtraum. Rossi konnte sich der Desmosedici nie wirklich anpassen. In zwei von Stürzen geplagten Saisons schaffte er nur drei Podestplätze und wechselte danach wieder zu seinem alten Arbeitgeber Yamaha. Es kam einer Erlösung gleich.
Ben Spies - Yamaha (2011-12): Nach einem vielversprechenden Debüt bei Tech 3 wählte Yamaha den Amerikaner als Ersatz für Valentino Rossi nach dessen Wechsel zu Ducati. Im ersten Jahr holte Spies sogar einen Sieg, doch im zweiten Jahr wurde er vom Pech verfolgt und gab schließlich seinen Rücktritt bekannt.
Andrea Iannone - Suzuki (2017-18): Suzuki holte den Spielberg-Sieger von 2016 als Ersatz für Maverick Vinales. Im Winter machte man in der Entwicklung der GSX-RR jedoch einen Fehler bei der Wahl des Motors, was die komplette Saison beeinträchtige. Im Folgejahr fuhr Iannone trotz vier Podestplätzen im Schatten von Teamkollege Alex Rins.
Johann Zarco - KTM (2019): Nachdem er bei Tech3-Yamaha glänzen konnte, wurde Zarco 2019 offizieller KTM-Fahrer. Doch das Abenteuer dauerte nicht mal ein Jahr. Nach einer sehr schwierigen ersten Saisonhälfte bat der Franzose darum, den Vertrag am Ende des Jahres aufzulösen. Schließlich entschied KTM, ihn nach 13 Rennen freizustellen.
Jorge Lorenzo - Honda (2019): Das vermeintliche "Dream Team", das Lorenzo mit Marc Marquez bilden sollte, ist auf der Rennstrecke nie wahr geworden. Der Spanier wurde von Verletzungen heimgesucht und konnte sich nie an die schwierige Honda anpassen. Nach einer einzigen Saison beschloss er, zurückzutreten.
Mit dem Wechsel des Herstellers sind oft hohe Erwartungen verbunden, denen aber längst nicht jeder MotoGP-Fahrer gerecht werden kann, wie diese Beispiele zeigen