Yamaha-Werkspilot Jorge Lorenzo nahm zum zweiten Mal nach 2011 die Testarbeit als amtierender MotoGP-Champion auf. Doch Dani Pedrosa konnte seine starke Form aus der zweiten Saionhälfte 2012 über den Winter retten und fuhr beim ersten Sepang-Test Bestzeit vor Lorenzo.
Weltmeister Lorenzo war bewusst, dass Yamaha nachlegen muss, wenn der Titel verteidigt werden soll. Der Spanier musste enttäuscht hinnehmen, dass die Ingenieure in Japan bei der Entwicklung des Seamless-Getriebes noch mehr Zeit benötigen.
Der Rückstand von Lorenzo wuchs beim privaten Austin-Test auf mehr als eine halbe Sekunde an. Die Honda-Werkspiloten fuhren auf der neuen Anlage in Texas in einer eigenen Liga.
Und auch der abschließende Jerez-Test verlief nicht nach Plan. Während Lorenzo im Nassen noch an der Spitze lag, musste er sich am finalen Testtag mit der viertschnellsten Zeit zufrieden geben. Die Markenkollegen Cal Crutchlow und Valentino Rossi waren deutlich schneller.
Beim Saisonauftakt in Katar stellte Lorenzo mit einem souveränen Sieg die gewohnte Rangordnung wieder her. Für die Schlagzeilen war aber Teamkollege Rossi verantwortlich, der mit einer spannenden Aufholjagd Platz zwei beim Yamaha-Comebackrennen sicherstellte.
Wie erwartet konnte Lorenzo in Austin den Honda-Doppelsieg nicht gefährden. Mit Platz drei betrieb der Spanier Schadensbegrenzung und teilte sich die WM-Führung mit Rookie Marc Marquez, bevor es in...
...Jerez zum ersten Zwischenfall kam. In der nach Jorge Lorenzo benannten letzten Kurve wurde der Weltmeister von 2010 und 2012 vom MotoGP-Neuling aggressiv von der Linie verdrängt. Im Parc Ferme verweigerte Lorenzo seinem Gegner den obligatorischen Handschlag.
Beim Regenrennen in Le Mans fuhr Lorenzo ein schwaches Rennen und hatte mit dem Geschehen an der Spitze nichts zu tun. Im Vorjahr kontrollierte der Yamaha-Werkspilot das Rennen bei ähnlichen Bedingungen. Für Platz sieben erhielt Lorenzo neun magere Punkte, während Pedrosa und Marquez auf dem Podium standen.
Italien ist Lorenzo-Land: Auf dem flüssigen Kurs in Mugello nutzte Lorenzo die hohen Kurvengeschwindigkeiten seiner M1 und fuhr wie in den beiden vergangenen Jahren 25 Punkte für den Sieg ein.
Und auch beim Heimspiel in Barcelona stand der Yamaha-Werkspilot ganz oben und feierte den dritten Saisonsieg im fünften Rennen. Lorenzo war erneut auf WM-Kurs, bis er...
...bei der Dutch TT in Assen einen herben Rückschlag verdauen musste. Im Freien Training ging Lorenzo im Nassen übers Limit und brach sich bei einem Sturz das Schlüsselbein. Das Rennwochenende, das mit Bestzeiten begann, schien vorbei...
..., doch Lorenzo machte das Unmögliche möglich: Nach einer Operation in Barcelona flog der Spanier wieder nach Assen und stieg am Sonntag auf seine Yamaha. Der Lohn: Elf Punkte für Platz fünf.
Eine Woche später reiste Lorenzo mit sehr viel Selbstvertrauen zum Sachsenring. In der Pressekonferenz am Donnerstag wirkte der Yamaha-Pilot sehr motiviert. Doch am Freitag übertrieb er es erneut und brach sich ein weiteres Mal sein Schlüsselbein. Dieses Mal musste er das Rennen aber wirklich auslassen.
Auch der Start in Laguna Seca war fraglich. Doch Lorenzo nahm die Strapazen auf sich und ging in Kalifornien an den Start. Beim letzten Rennen vor der Sommerpause fuhr der Yamaha-Pilot als Sechster über die Ziellinie.
Nach der Sommerpause konnte Lorenzo wieder voll angreifen. Doch in Indy waren die Honda-Piloten deutlich stärker als der amtierende Weltmeister. Mehr als Platz drei war für Lorenzo nicht drin.
Die wohl bitterste Niederlage erlitt Lorenzo in Tschechien: In Brünn musste Lorenzo unbedingt Punkte gutmachen. In der Startphase ging der Yamaha-Pilot viel Risiko ein und wollte den Hondas entkommen, doch am Ende musste sich Lorenzo auch in Brünn geschlagen geben. Die Titelverteidung rückte außer Reichweite.
Doch Lorenzo gab nicht auf und erkämpfte sich in Silverstone in der letzten Kurve den Sieg. Damit stand der Spanier nach fünf sieglosen Rennen endlich wieder ganz oben. Da Marquez Zweiter wurde, machte Lorenzo nur fünf Punkte gut.
Die Yamaha-Werkspiloten erhielten in Misano das lang erwartete Seamless-Getriebe. Lorenzo nutzte diesen Vorteil und fuhr 25 weitere Punkte ein. Der Rückstand in der Fahrerwertung war mit 34 Punkten aber nach wie vor groß.
Rückschlag in Aragon: WM-Leader Marquez gewann das Rennen und vergrößerte damit seinen Vorsprung in der Fahrerwertung auf 39 Punkte bei noch vier zu fahrenden Rennen.
Die Titelverteidigung schien nach dem Rennen in Sepang unmöglich: Lorenzo kämpfte mit allen Mitteln, konnte die Honda-Piloten aber nicht hinter sich lassen. Der Rückstand wuchs auf 43 Punkte an.
Im Qualifying zum Grand Prix von Australien erwischte Lorenzo eine Möwe, ließ sich von dem Zwischenfall aber nicht beirren und holte die Pole-Position. Durch die Reifenprobleme mussten die MotoGP-Piloten erstmals im Trockenen die Motorräder wechseln, was...
...Lorenzo perfekt umsetzte und erstmals auf Phillip Island gewann. Der Sieg schmeckte besonders süß, das Konkurrent Marquez disqualifiziert wurde und die WM deshalb wieder offen war. Nur noch 18 Punkte trennte die beiden Spanier vor den Rennen in Motegi und Valencia.
Vor den Honda-Fans in Motegi stellte Lorenzo den 200. Sieg von Yamaha in der Königsklasse sicher. Da Marquez als Zweiter durchs Ziel fuhr, lagen vor dem Showdown in Valencia 13 Punkte zwischen dem Titelverteidiger und dem Sensations-Rookie.
Lorenzo bremste das Feld in Valencia künstlich ein, um Marquez in Schwierigkeiten zu bringen. Doch der Rookie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und fuhr als Dritter ins Ziel, während Lorenzo das Rennen gewann und somit nach 18 Rennen vier Punkte weniger auf seinem Konto hatte als Marquez.
Jorge Lorenzo sammelte in der Saison 2013 insgesamt 330 WM-Punkte, gewann acht Rennen und fuhr bei zwei Rennen die schnellste Rennrunde. Am Ende fehlten dem Titelverteidiger vier Punkte zu Weltmeister Marquez.