Seit die MotoGP 2002 die 500er-Klasse ablöste, hat sie einige Sieger hervorgebracht - Manche triumphierten in der Königsklasse aber nur ein einziges Mal ...
Johann Zarco (Phillip Island 2023): Sechs Jahre nach dem Gewinn der Rookie-Wertung gelingt dem Franzosen als MotoGP-Pilot endlich auch ein Rennsieg. Beim Grand Prix von Autstralien, der wetterbedingt von Sonntag auf Samstag vorverlegt wird, setzt er sich in einer spannenden Schlussphase durch.
Für Zarco ist der Sieg beim Australien-Grand-Prix 2023 das Ende einer langen Durststrecke. Mit einer kuriosen Dopplung trägt er sich in die Geschichtsbücher ein: Er ist der 120. unterschiedliche Rennsieger in der Geschichte der Königsklasse der Motorrad-WM. Diese Errungenschaft gelingt ihm bei seinem 120. Start in der Königsklasse.
Joan Mir (Valencia II 2020): Die Moto3-WM hatte Joan Mir im Sturm erobert. In zwei Saisons (2016 und 2017) brachte er es auf elf Siege und den WM-Titel. In der Moto2-WM fuhr er nur ein Jahr. 2019 saß der Spanier bereits auf einem MotoGP-Bike von Suzuki. Keine zwei Jahre später, im November 2020, siegt er auch in der Königsklasse.
Ein noch größeres Highlight lässt Mir direkt eine Woche später - ebenfalls in Valencia - folgen. Am zweiten von zwei MotoGP-Wochenenden im Coronajahr auf dem Circuito Ricardo Tormo genügt dem Suzuki-Piloten ein siebter Platz im Rennen, um MotoGP-Weltmeister 2020 zu werden. Ein Rennen gewonnen hat er seitdem noch nicht.
Andrea Iannone (Spielberg 2016): Insgesamt 12 Siege feiert der "Maniac" in der 125er-Klasse und der Moto2, bevor er 2013 in die MotoGP aufsteigt. Dort muss er lange auf einen weiteren Erfolg warten, schafft im August 2016 in Österreich dann aber etwas Historisches. In Spielberg holt er den ersten Ducati-Sieg seit 2010!
Trotzdem ist es für Iannone das letzte Jahr bei Ducati - und damit auch sein letzter Sieg. Bei Suzuki steht er in den folgenden beiden Jahren zwar viermal auf dem Podium, doch dann ist für ihn auch dort Schluss. Ab 2019 geht er für Aprilia an den Start, wird aber vom Motorrad-Weltverband FIM jahrelang gesperrt, weil er gedopt haben soll.
Ben Spies (Assen 2011): Auch der US-Amerikaner feiert seinen einzigen MotoGP-Sieg auf dem TT Circuit. Nach einer Saison bei Tech-3-Yamaha wechselt er 2011 als Nachfolger von Valentino Rossi ins Werksteam. Neben seinem Teamkollegen Jorge Lorenzo, der 2012 Weltmeister wird, sieht er in zwei Jahren aber kein Land.
2013 kehrt Rossi zu Yamaha zurück. Spies kommt bei Pramac-Ducati unter, absolviert dort allerdings nur noch zwei Rennen, bevor er seine Karriere verletzungsbedingt beenden muss. Auf der obersten Stufe des Podiums steht er nach seinem großen Tag in Assen nie wieder.
Chris Vermeulen (Le Mans 2007): Der Australier feiert zahlreiche Siege in der Superbike-WM, bevor er 2006 als Vizeweltmeister in die MotoGP wechselt. 2007 in Frankreich schreibt er Geschichte, als er das Flag-to-Flag-Rennen bei schwierigen Rennen gewinnt. Es ist Suzukis erster Sieg überhaupt in der neuen MotoGP-Klasse.
Gleichzeitig ist es auch Suzukis letzter Sieg, bis Maverick Vinales 2016 in Silverstone triumphiert. Für Vermeulen selbst ist es der letzte Erfolg überhaupt. Er bleibt noch bis Ende 2009 in der MotoGP, dann geht es zurück in die Superbike-WM. Zu einem weiteren Sieg reicht es aber in beiden Serien nicht mehr.
Troy Bayliss (Valencia 2006): Er kam, sah und siegte - im zweiten Anlauf. Zwischen 2003 und 2005 fährt der Superbike-Weltmeister von 2001 in der MotoGP für Ducati und Honda, holt in dieser Zeit aber keinen Sieg. Beim Finale 2006 in Valencia kehrt er nach mehr als einem Jahr noch einmal als Ersatzpilot in die MotoGP zurück - und gewinnt!
Der Überraschungserfolg bleibt gleichzeitig sein letzter MotoGP-Start. Stattdessen sammelt Bayliss in der Superbike-WM weitere Titel und Rennsiege. 52 Siegen und drei WM-Titel hat er am Ende seiner Zeit dort auf dem Konto. Nur Jonathan Rea und Carl Fogarty sind erfolgreicher. In der MotoGP bliebt es bei einem einzigen Sieg.
Toni Elias (Estoril 2006): Mit neun Siegen in der 125- und 250er-Klasse steigt der Spanier 2005 in die MotoGP auf. 2006 gewinnt er auf der Kunden-Honda in Portugal das engste MotoGP-Rennen aller Zeiten. Nur 0,002 Sekunden fehlen Valentino Rossi auf Platz zwei, die ersten vier Piloten trennt weniger als eine Sekunde!
Es soll der letzte Triumph für ein MotoGP-Kundenteam bleiben, bis Jack Miller 2016 in Assen gewinnt. Für Elias bleibt es der letzte Erfolg in der Königsklasse überhaupt, doch ein großes Karrierehighlight wartet noch auf ihn: 2010 krönt er sich zum ersten Champion in der neuen Moto2-Klasse.
Tohru Ukawa (Welkom 2002): Der damalige Honda-Teamkollege von Valentino Rossi gewinnt Anfang 2002 das erst zweite Rennen in der MotoGP-Geschichte überhaupt. Zuvor hatte der Japaner bereits vier Siege in der 250er-Klasse geholt und dort 1999 auch die Vizeweltmeisterschaft hinter Rossi gewonnen.
Obwohl er 2002 auf der überlegenen Honda noch acht weitere Male auf dem Podium steht, springt kein Sieg mehr heraus. Zu stark ist vor allem Teamkollege Rossi. Nach einer sieglosen Saison 2003 auf der Kunden-Honda, beendet er seine aktive Karriere und wird Testpilot bei den Japanern.
Seit die MotoGP 2002 die 500er-Klasse ablöste, hat sie einige Sieger hervorgebracht - Manche triumphierten in der Königsklasse aber nur ein einziges Mal ...