Brünn
Der Sieger eines jeden Rennens heißt Marc Marquez, doch in Brünn lächelt ein anderes Gesicht von der höchsten Stufe des Podiums: "Heute sind einmal andere Fans auf ihre Kosten gekommen", sagt Dani Pedrosa, der die Siegesserie beendet hat.
Doch wie ist es überhaupt soweit gekommen? Für die große Überraschung des Wochenendes sorgt Ducati. Andrea Iannone und Andrea Dovizioso starten aus der ersten Reihe. Marquez versemmelt einmal mehr den Start und Iannone übernimmt die Führung.
Vor allem Jorge Lorenzo wittert die Chance und drückt sich in Runde zwei an beiden Ducatis vorbei. Allerdings kann sich der Yamaha-Fahrer nicht absetzen, denn auch Pedrosa erkennt die Chance und übernimmt nach wenigen Runden die Spitze.
Und wo bleibt Marquez? Der bisherige Dominator der Saison müht sich mit einer bockigen Honda und hat Schwierigkeiten, an Rossi dranzubleiben. Die Fans auf den gut gefüllten Tribünen - am Sonntag werden 138,312 Fans gezählt - jubeln über das Duell.
Zum ersten Mal in dieser Saison kann Marc Marquez das Ruder nicht herumreißen und kommt als Vierter ins Ziel. Zum ersten Mal in seiner MotoGP-Karriere klettert der Spanier nicht auf das Podest, wenn er ins Ziel kommt.
Sie feiern natürlich! Hinter Pedrosa werden Lorenzo und Rossi Zweiter und Dritter. "Die Meisterschaft ist seit heute wieder offen", sagt Rossi augenzwinkernd. "Marc liegt nicht mehr weit vor uns. Es sind weniger als 100 Punkte..."
Im Schatten der Sieges geht auch der Stern von Andrea Iannone wieder etwas mehr auf. Im Ducati-Duell der beiden "Andreas" setzt sich Iannone gegen Dovizioso durch und jubelte über Platz fünf.
Der Deutsche Stefan Bradl spielt in Brünn keine Rolle an der Spitze. Er kommt schließlich als Sechster ins Ziel und setzt sich gegen Aleix Espargaro durch, der in Bradls nächstjährigem Forward-Team fährt.
Nun stellt sich die große Frage, ob Marquez in zwei Wochen in Silverstone zurückschlagen kann, oder ob wieder Pedrosa, Lorenzo und Rossi das Gridgirl auf dem Podest mit Champagner bespritzen dürfen.
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