Luca Marini ist der Halbbruder von Valentino Rossi und hat sich über die Moto2-Klasse in die Königsklasse MotoGP gearbeitet - Ein Blick auf seine Karriere
Luca Marini wird am 10. August 1997 in Urbino (Italien) geboren. Er ist der Halbbruder von Valentino Rossi. Sie haben dieselbe Mutter, aber unterschiedliche Väter. Dass auch Marini Talent hat, das beweist er in den kleinen Klassen. Seine Erfolge dort führen ihn bis in die Königsklasse.
2013 startet Marini mit einer Wildcard in Misano in der Moto3-Klasse und damit erstmals auf WM-Ebene im Umfeld von Valentino Rossi (Foto von 2018). Marini scheidet bei seinem Debüt aus. 2015 folgt sein zweiter Auftritt, wieder in Misano. In diesem Fall in der Moto2-Klasse, wo er P21 belegt.
2016 bestreitet Marini seine erste volle Moto2-Saison für das Forward-Team. Bei sechs Rennen fährt er in die Punkteränge. Sein bestes Ergebnis ist Platz sechs auf dem Sachsenring.
Er bleibt bei Forward, aber es wird eine schwierige Saison mit Verletzungen und Stürzen. Sein bestes Rennen ist Brünn, wo Marini Platz vier erobern kann.
2018 wechselt er ins VR46-Team seines Bruders Rossi. Die umfangreiche Betreuung der Akademie trägt erste Früchte. Auf dem Sachsenring, in Spielberg und in Brünn steht Marini dreimal hintereinander auf dem Podest.
Auch in Thailand wird er Zweiter. In Sepang gewinnt Marini dann sein erstes Moto2-Rennen. Sein Teamkollege Francesco Bagnaia wird am gleichen Tag Weltmeister.
2019 zählt Marini zum Kreis der WM-Anwärter, aber er kann diese Erwartungen nicht ganz erfüllen. Erst im Herbst gewinnt er in Thailand und Japan. Es wird WM-Platz sechs.
2020 wird Marinis beste Moto2-Saison. Er gewinnt drei Rennen und zählt zu den WM-Anwärtern. Zwei schwache Rennen in Le Mans und Aragon kosten ihm am Ende die entscheidenden Punkte. Neun Zähler fehlen auf Enea Bastianini. Marini wird Moto2-Vizeweltmeister.
Mit Unterstützung von VR46 klappt der MotoGP-Aufstieg. 2021 sitzt Marini auf einer Ducati des Esponsorama-Teams und tritt erstmals auf der Rennstrecke gegen seinen Halbbruder Valentino Rossi an.
Auf der Strecke begegnen sich Rossi und Marini in der Saison 2021 des Öfteren. Bei acht der 18 Saisonrennen kommen die beiden direkt hintereinander ins Ziel. Mal setzt sich der Routinier durch, mal der Rookie. Allerdings geht es im Familienduell in der Regel um Positionen außerhalb der Top 10.
Ihr bestes Saisonergebnis erzielen beide - sowohl Marini als auch Rossi - beim Grand Prix von Österreich in Spielberg, wo es gegen Rennende zu regnen beginnt. Beide bleiben mit Slicks auf der Strecke. Das zahlt sich aus. Marini wird Fünfter, Rossi Achter.
Drei Monate später bildet Valencia den Abschluss von Marinis Rookie-Saison in der Königsklasse. Gleichzeitig ist es der Abschluss von Rossis Karriere in der Motorrad-WM. Marini fährt ein altes Helmdesign von Rossi und schließt die Saison als drittbester Rookie auf Gesamtrang 19 ab. Rossi belegt WM-Platz 18.
2022, seine zweite MotoGP-Saison, fährt Marini im VR46-Team, das mittlerweile in die Königsklasse aufgestiegen ist. Marinis Form ist stark und vor allem konstant. Zehnmal fährt er in die Top 10. Und seine Serie ohne Rennsturz in der Königsklasse dehnt er auf 36 aus. Die Saison beendet er als 12. der Gesamtwertung.
2023 läuft es für Marini noch viel besser. In den Grands Prix fährt er zweimal auf das Podium. Außerdem schafft er es in den neuen Sprints dreimal in die Top 3. Trotzdem entscheidet er sich im Herbst zur Überraschung vieler zum Abschied aus dem VR46-Team.
Im VR46-Team seines Halbbruders Valentino Rossi besaß Marini noch bis Ende 2024 Vertrag. Er unterschreibt aber für zwei Jahre bis Ende 2025 beim Honda-Werksteam, um dort die Nachfolge von Marc Marquez anzutreten.
Marinis erstes Honda-Jahr aber verläuft extrem zäh. Mit der RC213V schafft er es kein einziges Mal in die Top 10. Er ist im Verlauf der Saison 2024 zwar derjenige MotoGP-Stammfahrer mit den wenigsten Stürzen, aber auch mit den wenigsten WM-Punkten.
Die MotoGP-Gesamtwertung 2024 beendet Marini mit gerade mal 14 Zäblern auf WM-Platz 22. Und für das bevorstehende Jahr 2025 muss das Honda-Werksteam auch noch den Abgang von Sponsor Repsol verkraften. Der spanische Ölkonzern hatte sein Engagement schon mit dem Weggang von Marc Marquez deutlich reduziert.
Die MotoGP-Bilanz von Luca Marini (Stand: Ende 2024): 75 Grands Prix, 2 Podestplätze, 2 Poles, 1 schnellste Rennrunde. Moto2-Vizeweltmeister 2020.
Luca Marini ist der Halbbruder von Valentino Rossi und hat sich über die Moto2-Klasse in die Königsklasse MotoGP gearbeitet - Ein Blick auf seine Karriere