Joan Mir hat einen kometenhaften Aufstieg hinter sich und wurde im Jahr 2020 MotoGP-Weltmeister - Ein Blick auf die bisherige Karriere des Spaniers
Joan Mir Mayrata wird am 1. September 1997 in Palma de Mallorca (Spanien) geboren. Innerhalb von nur fünf Jahren steigt Mir von der Moto3-Klasse bis zum MotoGP-Weltmeister auf.
Über den Red Bull Rookies Cup (2014/3 Siege) und die spanische Moto3-Serie (2015/4 Siege) kommt Mir 2016 in die Moto3-WM und geht gleich im Topteam Leopard-Racing an den Start. Sein Teamkollege ist Fabio Quartararo. Es wird eine starke Debütsaison mit einer KTM.
In Spielberg erobert Mir seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Es ist auch sein erster Podestplatz. Später steht er noch zwei weitere Male auf dem Podest. Als WM-Fünfter ist Mir auch der beste Rookie des Jahres.
Für 2017 wechselt Leopard zu Honda. Das zahlt sich aus. Mir startet mit zwei Siegen in die Saison. Er ist der dominierende Mann und derjenige, den es zu schlagen gilt. Insgesamt gewinnt er zehn Rennen und steht 13 Mal auf dem Podest. Nur einmal sammelt er keine WM-Punkte.
Im drittletzten Saisonrennen sichert sich Mir in Australien vorzeitig die Moto3-Weltmeisterschaft. Am Ende hat er fast 100 Punkte Vorsprung auf Verfolger Romano Fenati. Ein neuer Star ist auf der Bildfläche erschienen.
Als neuer Moto3-Weltmeister geht es für Mir 2018 in die Moto2-Klasse. Auch diesmal ist er bei Marc VDS gleich in einem Topteam. In seinem fünften Rennen (Le Mans) steht Mir erstmals auf dem Podest. Es folgen noch drei Podestplätze und WM-Rang sechs. Mir ist bester Rookie des Jahres.
Suzuki hat als erstes MotoGP-Team erkannt, welches Talent da heranwächst. Gespräche werden schon zu Beginn der Moto2-Saison geführt. Schließlich sitzt Mir im November 2018 erstmals auf der Suzuki GSX-RR und fährt in Valencia seine ersten Meter.
2019 wird keine einfache MotoGP-Saison. Nach Platz acht in Katar hat er zwei Ausfälle und zwei Ergebnisse außerhalb der Punkteränge. Dann bessert sich seine Performance und es folgen mehrere Top-10-Resultate. Im August stürzt Mir beim Montagstest in Brünn schwer und muss zwei Rennen pausieren.
Im Herbst fährt Mir regelmäßig in die Top 10 und schließt die Saison als WM-Zwölfter ab. Mit Abstand bester Rookie des Jahres wird mit Fabio Quartararo sein ehemaliger Moto3-Teamkollege.
Die Corona-Saison 2020 beginnt im Juli. Nach drei Rennen hat Mir zwei Ausfälle und einen fünften Platz in der Liste stehen. Dann kommt Spielberg. Im ersten Rennen erobert Mir mit Platz drei seinen ersten Podestplatz. Rennen 2 führt er bis zu einer roten Flagge schon mit Vorsprung an - er wird nach dem Neustart Vierter.
Mir setzt zu einer konstanten Podestserie an. In beiden Misano-Rennen und in Barcelona fährt er zur Siegerehrung. Auch in beiden Aragon-Rennen wird er Dritter. Mit dieser konstanten Serie mausert sich Mir immer mehr zum WM-Favoriten.
Dann kommt Valencia und Mir legt endgültig den Grundstein für den WM-Titel. Im Duell um den Sieg setzt er sich gegen seinen Teamkollegen Alex Rins durch. Mir gewinnt anschließend souverän sein erstes MotoGP-Rennen.
Beim zweiten Valencia-Rennen fährt Mir nach schlechtem Qualifying auf Nummer sicher. Mit Platz sieben erobert er den ersten WM-Titel für Suzuki seit Kenny Roberts jun. im Jahr 2000.
Als Titelverteidiger tut sich Mir in der Saison 2021 schwerer. Beim Saisonauftakt in Katar wird er beim Sprint zur Ziellinie vom Podest gefegt. Im weiteren Verlauf der Saison schafft er es zwar sechsmal auf das Podest. Ein Sieg aber gelingt ihm nicht.
Hinter Weltmeister Fabio Quartararo (Yamaha) und Vizeweltmeister Francesco Bagnaia (Ducati) schließt Mir die Saison 2021 als WM-Dritter ab. Damit hält er zumindest Suzuki-Teamkollege Alex Rins klar in Schach, denn der belegt nur den 13. Gesamtrang.
2022 aber fährt Mir im Schatten von Rins. Während Rins in Suzukis letzter MotoGP-Saison zwei Siege gelingen, darunter beim Abschiedsrennen, kommt Mir kein einziges Mal auf das Podium.
Ein heftiger Highsider im August in Spielberg zwingt Mir zu vier Rennen Pause. Nach dreimal P4 als Highlights schließt er die Saison als 15. der Gesamtwertung ab.
Für 2023 wechselt Mir ins Honda-Werksteam an die Seite von Marc Marquez. Zum Erfolg wird die Saison aber für keinen der beiden.
Mir tut sich mit der Honda RC213V lange Zeit schwer. Hinzu kommt am Italien-Wochenende in Mugello ein Sturz, der ihn zu einer Pause zwingt. In die Top 5 kommt Mir in seinem ersten Honda-Jahr nur einmal (Indien). In der WM verpasst er sogar die Top 20.
Auch 2024 finden Mir und Honda aus dem Tunnel nicht heraus. Die Saison läuft sogar noch schlechter als 2023. In den Grands Prix kommt Mir kein einziges Mal in die Top 10, in den Sprints nur einmal (P9 in Jerez). Trotzdem verlängert er seinen Honda-Vertrag frühzeitig um zwei weitere Jahre bis Ende 2026.
Die MotoGP-Bilanz von Joan Mir (Stand: Ende 2024): 99 Grands Prix, 1 Sieg, 13 Podestplätze, 1 schnellste Rennrunde. MotoGP-Weltmeister 2020, Moto3-Weltmeister 2017.
Joan Mir hat einen kometenhaften Aufstieg hinter sich und wurde im Jahr 2020 MotoGP-Weltmeister - Ein Blick auf die bisherige Karriere des Spaniers