Danilo Petrucci hat einen mühsamen Weg Richtung MotoGP-Spitze hinter sich - Die Höhepunkte einer Karriere, die über die MotoGP-Szene hinausgeht
Danilo Petrucci wird am 24. Oktober 1990 in Terni (Italien) geboren. Er geht nicht den klassischen Weg durch Moto3 und Moto2, sondern fährt in Superstock-Klassen mit seriennahen Motorrädern.
Die Claiming-Rule ermöglicht 2012 neuen Teams den MotoGP-Einstieg. Ioda erkennt das Talent von Petrucci und setzt ihn auf die Ioda-Aprilia, im Laufe der Saison wird auf eine Suter-BMW gewechselt. Petruccis bestes Ergebnis ist ein achter Platz.
2013 bleibt Petrucci im Ioda-Team, doch die Suter-BMW wird nicht weiterentwickelt und ist nicht konkurrenzfähig. Kein einziges Mal schafft er es in die Top 10.
Im dritten Jahr mit Ioda wechselt das Team auf die ART von Aprilia. In Jerez verletzt sich Petrucci im Warm-up am Handgelenk und muss vier Rennen auslassen. Auch die ART ist nicht konkurrenzfähig, wieder gibt es kein Top-10-Ergebnis.
Trotzdem erkennt Pramac-Ducati sein Talent und verpflichtet Petrucci für die Saison 2015. Erstmals hat er gutes Material zur Verfügung und ist oft rund um Platz zehn zu finden.
Das Highlight ist das Regenrennen in Silverstone. Von Startplatz 18 pflügt Petrucci durch das Feld und wird hinter Valentino Rossi Zweiter. Zum ersten Mal steht er auf dem Podest.
2016 beginnt für Petrucci erst beim fünften Rennen, da er sich beim Wintertest in Australien die Hand gebrochen hat. Anschließend holt er solide Ergebnisse und beendet die Saison noch auf Platz 14.
Seine dritte Saison mit Pramac-Ducati wird seine erfolgreichste, denn er hat das gleiche Material wie das Werksteam zur Verfügung und ist teilweise in die Entwicklung eingebunden.
Beim Heimrennen in Mugello erobert er sensationell Platz drei. Damit steigt er in Italien endgültig zu den Sportstars des Landes auf. Es ist eine emotionale Siegesfeier.
Zwei Rennen später macht Petrucci in Assen bis zur Ziellinie Druck auf Valentino Rossi. Nur 0,063 Sekunden fehlen auf seinen ersten Grand-Prix-Sieg.
Weitere Highlights sind der zweite Platz in Misano und Rang drei in Motegi. Petrucci unterstreicht, dass er im Regen einer der besten Fahrer ist. Mit vier Podestplätzen beendet er die Saison 2017 als WM-Achter.
Die Saison 2018 beendet Petrucci ebenfalls auf dem achten WM-Rang. Der Italiener hat mehr Mühe, sich an der Spitze zu zeigen. Er kann nur in Le Mans auf das Podest fahren (Rang zwei). Auf seinen ersten MotoGP-Sieg muss er weiter warten.
Trotz der schwächeren Saison wird er im Juni als Nachfolger von Jorge Lorenzo im Werksteam bestimmt. Für den Italiener geht ein Lebenstraum in Erfüllung. 2019 muss er sich gegen Andrea Dovizioso behaupten.
Seine große Sternstunde schlägt beim Heimrennen in Mugello. Petrucci besiegt Andrea Dovizioso und feiert seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Die Belohnung ist seine Vertragsverlängerung für 2020.
Aber noch vor dem ersten Rennen 2020 wird ihm von Ducati mitgeteilt, dass er sich nach der Saison verabschieden muss. Petrucci fährt nach Österreich und unterschreibt für 2021 bei KTM. Die Saison 2020 gestaltete sich dann auch sehr schwierig und wenig erfolgreich.
Das Highlight ist im Herbst Le Mans. Beim Regenrennen fährt Petrucci fehlerfrei und sichert sich seinen zweiten Grand-Prix-Sieg.
Für 2021 wechselt Petrucci aus dem Ducati-Werksteam zu Tech-3-KTM. Aber die Saison verläuft schwierig und ist von zahlreichen Stürzen gekennzeichnet.
Die KTM RC16 passt nicht perfekt zu Petrucci. Dreimal fährt er in die Top 10. Sein Vertrag wird aber nicht verlängert. Beim Finale in Valencia verabschiedet sich der Italiener von der MotoGP-Bühne.
Im Oktober 2022 aber gibt Petrucci ein überraschendes Comeback. In Buriram springt er bei Suzuki für den verletzten Joan Mir ein. Mit Platz 20 im Regenrennen ist es kein glanzvolles Comeback, aber ein Farbtupfer im Jahr, in dem "Petrux" für Ducati die volle MotoAmerica-Saison fährt und dort Vizechampion wird.
2023 darf Petrucci sogar noch einmal ein MotoGP-Rennen für Ducati bestreiten. In Le Mans springt er im Werksteam für den verletzten Enea Bastianini ein und kommt mit der GP23 auf P11 ins Ziel. Vollzeit fährt "Petrux" die Saison 2023 aber in einer anderen Rennserie.
In der Superbike-WM ist Petrucci Stammfahrer im Ducati-Kundenteam Barni. In dieses hat er nach nur einem MotoAmerica-Jahr gewechselt, um seine Rookie-Saison in der WM zu fahren. Die läuft vor allem in der zweiten Hälfte gut. Mit drei Podestplätzen wird Petrucci WM-Siebter.
Auch 2024 fährt Petrucci in der Superbike-WM für Barni-Ducati. Und dieses zweite Jahr läuft für ihn noch besser. Das Assen-Wochenende verpasst er wegen eines schweren Motocross-Unfalls, aber am Cremona-Wochenende gewinnt er alle drei Rennen. Die WM beendet er als Gesamtfünrter und punktbester Fahrer eines Kundenteams.
Danilo Petrucci hat einen mühsamen Weg Richtung MotoGP-Spitze hinter sich - Die Höhepunkte einer Karriere, die über die MotoGP-Szene hinausgeht