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Herzliche Willkommen in Assen - der "Kathedrale" des Motorradrennsports. Seit dem Jahr 1949 ist Assen ein fixer Bestandteil des WM-Kalenders. Trotz zahlreicher Umbauten gilt der Kurs immer noch als "Mekka" des Motorradrennsports.
Vor dem Grand Prix stellt sich die Frage, ob Marc Marquez seine Siegesserie fortsetzen kann. Im Vorjahr hat Valentino Rossi hier seinen einzigen Sieg in den vergangenen dreieinhalb Jahren gefeiert.
Das Wetter ist in diesem Jahr die große Unbekannte. Wie sich zeigen wird, müssen die Grid-Girls die Schirme wirklich als Regenschirme verwenden.
Schon im Qualifying fängt es pünktlich zum Start von Q2 zu regnen an. Es herrscht "Rush-Hour" auf der Strecke. Jeder will eine schnelle Runde mit Slicks fahren.
Schließlich sorgt Aleix Espargaro für die große Sensation: Der Spanier erobert seine erste Pole-Position in der WM. Zum ersten Mal steht auch ein Open-Motorrad auf dem besten Startplatz.
Dagegen läuft bei Valentino Rossi alles schief: Nur Startplatz zwölf!
Die Moto3-Klasse eröffnet den Rennsamstag auf trockener Strecke. Und die WM wird wieder spannend!
Jack Miller schnappt sich die Führung, aber der Australier stürzt zu Beginn der zweiten Runde.
Auch Romano Fenati ist zweimal neben der Strecke und sammelt keine WM-Punkte. Dafür wird es ein Doppelsieg für Honda. Alex Marquez gewinnt vor Alex Rins. Beide haben den Anschluss in der WM-Wertung geschafft.
Miguel Oliveira (rechts) erobert den ersten Podestplatz für Mahindra in diesem Jahr.
Dann kommt der Regen. Das Moto2-Rennen startet verspätet, weil es plötzlich schüttet und sogar hagelt. Es stellt sich die große Frage: Slicks oder Regenreifen?
Die meisten Fahrer starten mit Regenreifen. Dominique Aegerter setzt vorne auf einen Regenreifen und hinten auf einen Slick. Die beiden Deutschen Jonas Folger und Sandro Cortese riskieren Slicks...
Kurz nach dem Start fängt es erneut zu regnen an. Die Fahrer mit Slicks haben sich verpokert. Dafür macht ein Fahrer alles richtig: Anthony West!
In der letzten Runde wehrt West die Angriffe von Maverick Vinales ab und holt sich sensationell den Sieg.
Für West ist es der zweite Grand-Prix-Sieg seiner langen Karriere. Zum ersten Mal gewann der Australier im Jahr 2003 - in Assen!
Dann ist alles bereit für die "Big Boys": Allerdings sorgt das Wetter weiterhin für Chaos. Regenreifen oder Slicks?
Valentino Rossi entscheidet sich für Slicks, kommt aber am Ende der Aufwärmrunde an die Box und wechselt auf das Motorrad mit Regenreifen. Deshalb muss er aus der Boxengasse starten.
Beim Start preschen die Fahrer mit Regenreifen los. Zunächst ist es Andrea Dovizioso, der sich die Führung schnappt.
Auch nach den Boxenstopps, bei denen die Fahrer auf die Motorräder mit Slicks wechseln, führt Dovizioso, aber Marc Marquez holt den Ducati-Werksfahrer rasch ein.
Auch das chaotische Flag-to-Flag-Rennen kann der Siegesserie kein Ende setzen. Marc Marquez holt sich souverän seinen achten Saisontriumph und "schwimmt" über die Ziellinie.
Somit hat Marc Marquez schon 72 WM-Punkte Vorsprung. "Es war unglaublich. Ich war vor dem Rennen nervös. Niemand wusste, was die optimale Strategie ist", gibt Marquez nach dem Rennen zu.
Es ist sein bereits 14. Sieg in eineinhalb Jahren MotoGP.
Für Partystimmung in der Ducati-Box sorgt Andrea Dovizioso mit Platz zwei. Es ist sein bestes Ergebnis, seit er für Ducati fährt und sein zweiter Podestplatz in dieser Saison. "Dieses Ergebnis sorgt für ein tolles Gefühl. Wir pushten das komplette Wochenende."
Dani Pedrosa klettert schlussendlich als Dritter auf das Podest. Der zweite Honda-Werksfahrer steht auch weiterhin im Schatten seines Teamkollegen - und kann nur applaudieren.
Dani Pedrosa muss sich gegen den energisch attackierenden Aleix Espargaro wehren. Der Forward-Fahrer wird seinem Ruf als "Favoritenschreck" wieder gerecht. "Es hat Spaß gemacht. Ich wollte pushen, um aufs Podium zu fahren. Bei solch einem Rennen ist ein Podestergebnis gut", meint Pedrosa.
Mit Platz vier zeigt Aleix Espargaro einmal mehr sein Talent auf. "Ich bin wirklich glücklich. Die wichtigste Sache ist, dass wir hier in der Weltmeisterschaft als Siebter nach Assen gekommen sind und jetzt als Sechster wieder abreisen."
Nach seinem Strategiefehler zu Beginn kämpft sich Valentino Rossi durch das Feld und zeigt eine starke Aufholjagd, die ihn noch bis auf Platz fünf nach vorne bringt. Der Regen machte ihm einen Strich durch die Rechnung: "Wenn das Wetter so geblieben wäre, wäre das eine gute Idee gewesen. Leider fing es in der Startaufstellung wieder an zu regnen, nur für zwei oder drei Minuten. Das war sehr schlecht für mich, denn plötzlich war meine Wahl falsch."
Stefan Bradl erlebt einen "Albtraum"-Tag: Er stürzt in der Runde in die Startaufstellung. Im Rennen bleibt er blass und kommt als Zehnter ins Ziel. "Es war ein enttäuschendes Wochenende für uns", seufzt Bradl. "Das Rennen war verrückt und ich habe es überhaupt nicht genossen."
Auch bei Cal Crutchlow geht nicht viel. Der zweite Ducati-Werksfahrer wird Neunter und scherzt im Anschluss, dass die Zielankunft schon ein "Erfolg" ist. "Ich habe das Rennen beendet. Also werde ich heute ordentlich feiern, denn das haben wir seit über einem Monat nicht mehr geschafft."
Ein starkes Rennen zeigt Broc Parkes - hier im Zweikampf mit Stefan Bradl. Der Australier mischt mit der unterlegenen PBM in den Top 10 mit und wird am Ende Elfter. "Ich pushte in den nassen Kurven mit Slicks wie verrückt, weil ich erkannte, dass ich auf die anderen Fahrer aufhole."
Ein enttäuschendes Rennen fährt Jorge Lorenzo. Der zweifache MotoGP-Weltmeister gibt nachher zu, dass er Angst hatte und nichts riskieren wollte. Als er mit Slicks fährt und es tröpfelte, kommen bei ihm die Erinnerungen von seinem Schlüsselbeinbruch im Vorjahr zurück. Er kämpft aber trotz der psychischen Blockade weiter und kommt als 13. ins Ziel.
Am Ende ist Assen Marquez-Land. Marc und Alex feiern ihre Siege mit ihren Eltern.
Und nun ist alles bereit für die große Party auf dem Ankerberg: Vom 11. bis 13. Juli gastiert die MotoGP auf dem Sachsenring in Deutschland.
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