Zur MotoGP gehören leider auch immer wieder schwere Stürze, die nicht ohne Folgen bleiben - Wir zeigen, welche Fahrer sich nach einer Verletzung wieder zurückkämpften
Ausgerechnet beim Heim-Grand-Prix in Mugello 2010 bricht sich Valentino Rossi das rechte Schienbein, als er im Training stürzt. Obwohl er zweimal operiert werden muss, sitzt er nur 32 Tage nach dem Unfall bei einem privaten Test in Misano wieder auf dem Motorrad.
Auf dem Sachsenring - 43 Tage nach dem Bruch - kämpft Rossi im Rennen schon wieder um Podestplätze und wird nach einem langen Duell gegen Casey Stoner Vierter. Die Ärzte hatten mit einem Comeback im November gerechnet.
Im Qualifying zum Grand Prix von Indianapolis 2012 verunfallt Casey Stoner bei einem Highsider und zieht sich dabei Knochenbrüche- und -absplitterungen im rechten Fuß und Knöchel zu. Trotzdem tritt er im Rennen an.
Am Ende verliert Stoner erst spät im Rennen den letzten Podestplatz an Andrea Dovizioso und wird Vierter. Danach muss sich der Australier operieren lassen und fällt drei Grands Prix aus. 2012 wird seine letzte MotoGP-Saison, die er als WM-Dritter beendet.
Jorge Lorenzo bricht sich bei der Dutch TT 2013 im zweiten Freien Training am Donnerstag das linke Schlüsselbein. Er fliegt anschließend nach Spanien, wo er sich am Freitagmorgen operieren lässt, um nur wenige Stunden später wieder zurück nach Assen zu reisen.
Dort besteht er am Samstagmorgen den Fitnesstest und fährt im Rennen sensationell auf Platz fünf - und das nur 48 Stunden nach dem Unfall und nicht einmal 36 Stunden nach der OP, bei der ihm eine Titanplatte eingesetzt worden war.
Auch Colin Edwards bricht sich bei einem Sturz im Freitagstraining zum Katalonien-Grand-Prix 2011 das Schlüsselbein (rechts). Wie Lorenzo lässt er sich am nächsten Tag in Barcelona operieren und will am Sonntag zum Rennen antreten.
Doch Edwards erhält keine Freigabe durch die Streckenärzte und muss zum ersten Mal seit seinem MotoGP-Debüt 2003 ein Rennen auslassen. Beim nächsten Grand Prix in Silverstone meldet er sich mit einem dritten Platz zurück.
1992 stürzt Mick Doohan während des Qualifyings in Assen und verletzt sich das rechte Bein so schwer, dass es beinahe amputiert werden muss. Trotzdem ist die Heilungsphase mit vier verpassten Rennen verhältnismäßig kurz.
In den beiden letzten Saisonrennen 1992 tritt Doohan bereits wieder an (im Bild: Brasilien), verliert die WM mit nur vier Punkten Rückstand jedoch an Wayne Rainey. Von 1994 bis 1998 sichert sich Doohan dann aber unglaubliche fünf Titel.
Beim Saisonauftakt der MotoGP in Jerez 2020 bricht sich Marc Marquez bei einem Highsider im Rennen den Oberarm und wird kurz darauf operiert. Nicht mal eine Woche später strebt er in Jerez 2 ein Comeback an, muss jedoch zurückziehen.
Es folgen Komplikationen im Heilungsprozess und zwei weitere OPs, die es Marquez unmöglich machen, 2020 auf die Strecke zurückzukehren. 2021 kehrt er beim dritten Rennen in Portimao zurück und wird auf Anhieb Siebter.
Zur MotoGP gehören leider auch immer wieder schwere Stürze, die nicht ohne Folgen bleiben - Wir zeigen, welche Fahrer sich nach einer Verletzung wieder zurückkämpften