Die Fahrertransfers für 2015
Auch im kommenden Jahr wird das MotoGP-Fahrerfeld aus interessanten Charakteren bestehen. Vor der Sommerpause sind die Würfel in den Werksteams gefallen. Nun müssen noch die Puzzle-Teile bei den Privatteams an die richtigen Stellen fallen. Entscheidungen werden bis Ende August erwartet. Meist werden in Brünn die Verträge unterschrieben. Ein Streifzug durch die aktuellen Entwicklungen.
Im Honda-Werksteam ist alles klar. Die Verträge mit beiden Fahrern wurden für 2015 und 2016 verlängert. Marc Marquez ist der Topstar, während Dani Pedrosa die beste Nummer zwei der Welt ist. Die Harmonie im Team ist gut. Honda ist bereit für die nächsten WM-Titel.
Valentino Rossi verlängert seine Karriere um zwei weitere Jahre. In dieser Saison fehlt dem Superstar zwar noch der Sieg, doch er ist konkurrenzfähiger als 2013. Rossi machen die Duelle mit Marc Marquez Spaß und er genießt das Rennfahren.
Anders sieht die Situation bei Jorge Lorenzo aus. Nach seinem katastrophalen Saisonstart hat er schlechte Karten am Verhandlungstisch. Bei Honda und Ducati ist kein Platz, also wird Lorenzo bei Yamaha bleiben. Offen sind noch die Vertragsdetails. Wird es ein Zweijahresvertrag oder ein Einjahresvertrag mit einer Option auf ein zweites Jahr? Laut den Gerüchten will sich Lorenzo die Türe zu Ducati offen halten, falls dort Cal Crutchlow Ende 2015 gehen sollte.
Ducati und Andrea Dovizioso einigten sich über die weitere Zusammenarbeit in den nächsten beiden Jahren. Dovizioso will die Früchte der harten Aufbauarbeit ernten.
Trotz einer schwierigen ersten Saisonhälfte wird auch Cal Crutchlow im nächsten Jahr bei Ducati bleiben. Er hätte bis Ende Juli aus seinem Zweijahresvertrag aussteigen können.
Andrea Iannone wollte unbedingt von Pramac ins Ducati-Werksteam wechseln. Er hat seit seinem MotoGP-Einstieg 2013 einen Ducati-Vertrag und wurde im Pramac-Team platziert. Iannone wird auch im nächsten Jahr eine Werksmaschine fahren. Ducati wird ihm mehr Unterstützung garantieren.
Auch Yonny Hernandez ist so gut wie fix bei Pramac. Der Kolumbianer wird auch im kommenden Jahr ein Open-Bike fahren.
Neu in der Ducati-Familie ist im nächsten Jahr Avintia. Der spanische Rennstall wechselt von Kawasaki auf das gleiche Kundenmotorrad, wie es Hernandez einsetzen wird. Ob Hector Barbera und Mike di Meglio bleiben, ist offen. Vielleicht ist Dominique Aegerter, der in Barcelona für Avintia getestet hat, ein Kandidat.
Hätte Valentino Rossi seine Karriere beendet, dann wäre Pol Espargaro in das Yamaha-Werksteam gewechselt. Somit wird der Spanier eine weitere Saison im Kundenteam Tech 3 bleiben und darauf warten, bis im Werksteam ein Platz frei wird.
Die Zukunft von Bradley Smith ist ungewiss. Tech-3-Teamchef Herve Poncharal sucht einen Ersatz für den Briten. Smith will sich erst nach anderen Möglichkeiten umsehen, wenn er definitiv eine Absage bekommt. Ein Möglicher Kandidat für die Nachfolge könnte Dominique Aegerter sein.
Auch hinter der Zukunft von Stefan Bradl steht ein großes Fragezeichen. Er hat kein konkretes Angebot von LCR. Derzeit sieht es nach Abschied aus. Forward-Teamchef Giovanni Cuzari zeigt Interesse.
Honda möchte den Gerüchten zufolge Moto3-Ass Jack Miller in die MotoGP holen und ihn bei LCR als potenziellen Nachfolger für Dani Pedrosa aufbauen.
Im kommenden Jahr kehrt Suzuki in die MotoGP zurück. Auch wenn die offizielle Bestätigung noch aussteht, sind zwei interessante Fahrer durchgesickert....
Aleix Espargaro soll den Werksvertrag bereits unterschrieben haben und ab der kommenden Saison für Suzuki fahren.
Dazu hat sich Suzuki die Dienste von Toptalent Maverick Vinales geschnappt. Der amtierende Moto3-Weltmeister wird im kommenden Jahr von der Moto2 in die Königsklasse aufsteigen.
Somit muss Forward-Teamchef Giovanni Cuzari zwei neue Fahrer suchen, weil Colin Edwards zum Saisonende seine Karriere beenden wird. Kandidaten sind Stefan Bradl und eventuell Dominique Aegerter.
Auch Alvaro Bautista wird sich bei Gresini-Honda verabschieden müssen. Aller Wahrscheinlichkeit nach übernimmt Scott Redding die RC213V. Wer mit der Open-Honda fahren wird, ist offen.
Dafür soll Bautista laut der Gerüchteküche zu Aprilia wechseln. Die Italiener sollen schon im nächsten Jahr in die MotoGP zurückkehren. Max Biaggi testete vor wenigen Wochen die ART in Mugello.
Zweiter Fahrer bei Aprilia soll Eugene Laverty werden, da bei Suzuki kein Platz für ihn ist. Laverty fuhr schon 2012 und 2013 für Aprilia in der Superbike-WM und wurde im Vorjahr Vizeweltmeister.
Das Aspar-Team wird auch im nächsten Jahr die verbesserte Open-Honda einsetzen. Nicky Hayden ist fix. Offen ist, ob auch Hiroshi Aoyama bleiben darf.
Auch Karel Abraham wird 2015 im Team seines Vaters eine Honda RCV1000R steuern.
Ungewiss ist die Zukunft vom Ioda-Rennstall. Kann Giampiero Sacchi die Finanzierung auf die Beine stellen? Er könnte seine beiden Startplätze auch an Aprilia oder Suzuki verkaufen. Danilo Petrucci will für Aprilia fahren. Sein weiterer Weg ist aber offen.
Auch die Zukunft von Paul Bird und somit seiner Fahrer Broc Parkes und Michael Laverty ist ungewiss. Derzeit meint die Gerüchteküche, dass er seine Startplätze an Aprilia verkaufen könnte.
Aus der Moto2 scheint derzeit nur Maverick Vinales in die MotoGP aufzusteigen. WM-Leader Tito Rabat wird ein weiteres Jahr für Marc VDS in der mittleren Klasse fahren. Der Rennstall plant einen MotoGP-Aufstieg 2016.
Dominique Aegerter werden Chancen auf einen MotoGP-Wechsel eingeräumt. Der Schweizer will aber nur wechseln, wenn das technische Paket stimmt. Ansonsten wird er in der kommenden Saison den WM-Titel in der Moto2 anpeilen.
Auch wenn Jonas Folger mit Teams wie Tech 3 in Verbindung gebracht wird, wird der Deutsche auch im kommenden Jahr für AGR in der Moto2 an den Start gehen.
Wie auch immer sich das Fahrerkarussell entwickeln wird - sicher ist, dass die Monster-Girls auch im nächsten Jahr Farbe in die Motorrad-WM bringen.
Die Fahrertransfers für 2015