Mit Suzuki hat die MotoGP Ende 2022 einen Hersteller verloren - Kein Einzelfall, denn in den vergangenen zehn Jahren haben einige Team die Königsklasse verlassen
WCM: Das Team von Peter Clifford ist in der späten 500er-Ära eine feste Größe und gewinnt sogar Rennen für Yamaha. Mit der Umstellung auf Viertakter tut es sich erst mit Harris, dann mit Blata zusammen. 2006 sollte mit Bimota-Motoren fahren werden, aber der italienische Hersteller bringt die Motoren nie auf die Strecke - das Ende von WCM.
Kawasaki Racing Team: Der japanische Hersteller gibt Ende 2002 sein MotoGP-Debüt. Das Projekt wächst von Jahr zu Jahr und erreicht mehrere Podien, doch 2008 beendet die Weltwirtschaftskrise das Programm. Zwar bringen sie 2009 ein in "Hayate" umbenanntes Motorrad an den Start, doch 2008 bleibt das letzte Jahr mit einem der grünen Bikes.
Team KR: Mitte der 1980er Jahre gründet Kenny Roberts sein eigenes Team mit Yamaha. Danach arbeitet er mit Proton und KTM zusammen, bevor die Mannschaft in ihren letzten beiden Jahren in der Königsklasse, 2006 und 2007, mit Honda-Motoren unterwegs ist.
Grupo Francisco Hernando: Der beliebte spanische Hersteller steigt 2009 in die MotoGP ein, nachdem er ein Jahr zuvor ein 125er-Team gesponsert hatte. Für die einzige Ducati, die ihm zur Verfügung steht, holt er Sete Gibernau aus dem Ruhestand zurück. Aus finanziellen Gründen wird das Projekt nach sechs Rennen jedoch abgebrochen.
Team JiR: Das Team von Luca Montiron debütiert 2005 in der MotoGP. Drei Saisons später schließt es sich mit dem Team Scot zusammen, als Andrea Dovizioso den Sprung in die Königsklasse schafft. Ende 2008 beschließt Montiron, sich zurückzuziehen und begründet dies mit den Schwierigkeiten der Privatfahrer, zu dieser Zeit zu gewinnen.
Cardion AB Motoracing: Karel Abrahams Vater, Besitzer der Rennstrecke in Brünn, gründet ein Team für seinen Sohn, der sich 2011 entscheidet, in die MotoGP zu wechseln. Dort bleibt er bis 2015.
Paul Bird Motorsport: Das britische Team nutzt die CRT-Ära, um 2012 nach einer langen Zeit in der Britischen Superbike-Meisterschaft (BSB) in die MotoGP einzusteigen. Aber wie die meisten, die über diese Serie aufgestiegen sind, ist nach drei Jahren schon wieder Schluss und das Team kehrt auf die Inseln zurück.
Ioda Racing Projekt: Auch Giampiero Sacchi entscheidet sich 2012, nach einer Zeit in der 125er-Klasse die Vorteile des CRT-Reglements zu nutzen und aufzusteigen. Doch sein MotoGP-Abenteuer dauert nur bis Ende 2015.
Forward Racing: Das Team von Giovanni Cuzari ist das erfolgreichste der CRT-Teams und holt 2014 mit Aleix Espargaro sogar einen Podiumsplatz. Aber nach vier Saisons in der MotoGP etabliert es sich 2015 schließlich als reines Moto2-Team.
Speed Master: Das Team, das von Andrea Iannones Vater geleitet wird, versucht sich 2012 in der MotoGP und verpflichtet Mattia Pasini. Doch es bleibt bei einer einzigen Saison. Wegen ausbleibender Erfolge zieht sich Speed Master schon vier Rennen vor Saisonende zurück.
Pons Racing: Das Team des zweifachen 250er-Meisters Sito Pons debütiert 1992 in der Königsklasse und unterstützt eine Reihe von spanischen Fahrern, darunter Alex Criville, Loris Capirossi und Max Baggi. Bis 2005 tritt die Mannschaft in der MotoGP an und kann insgesamt 16 Siege feiern.
Marc VDS: Das Team von Marc van der Straten gibt 2015 sein MotoGP-Debüt, nachdem es mehrere Jahre in der Moto3 und Moto2 unterwegs war. Eine interne Krise im Jahr 2018 mit schweren Vorwürfen zwischen Eigentümer und Manager, Michael Bartholemy, führt letztlich zum Abschied von der Kategorie.
Aspar Team: Das Team des ehemaligen Rennfahrers Jorge Martinez schafft 2010 den Sprung in die MotoGP und bleibt in dieser Kategorie bis 2018 aktiv. Dann gibt es seinen Platz an Petronas Yamaha SRT ab. Bis heute ist Aspar in den kleinen Klassen der WM aktiv.
Ilmor GP: Das von Mario Illien gegründete Unternehmen nimmt 2006 an zwei MotoGP-Rennen teil. Ein Jahr später, mit Jeremy McWilliams und Andrew Pitt als Fahrer, erfolgt der offizielle Einstieg. Das Abenteuer dauert jedoch nur einen Grand Prix. Als Grund werden mangelnde Finanzierung und die schlechter als erwarteten Ergebnisse genannt.
Paddock Grand Prix: Das Schweizer Team kommt 2010 in die MotoGP und übernimmt den Platz, den das Team Scot hinterlassen hat. Nach nur einer Saison beschließt die Formation jedoch, zu ihren Wurzeln zurückzukehren und sich auf die Moto2 und Moto3 zu konzentrieren.
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