MotoGP-Test Buriram 2025 (Mittwoch): Marc Marquez fährt Bestzeit
Ducati tendiert zum GP24-Motor - Aprilia vorne dabei - Fabio Quartararo hat Mühe mit den Reifen - Teams arbeiten am finalen technischen Paket für den Saisonauftakt
(Motorsport-Total.com) - Der zweite Vorbereitungstest für die MotoGP-Saison 2025 findet auf dem Buriram International Circuit in Thailand statt. Am ersten von zwei Testtagen markierte Marc Marquez (Ducati) vor seinem jüngeren Bruder Alex Marquez (Gresini-Ducati) die Bestzeit. (Hier sind die Zeiten in der Übersicht!)

© Gold and Goose
Marc Marquez fuhr am Mittwoch die schnellste Rundenzeit Zoom
Da in Thailand nur zwei Testtage zur Verfügung stehen, haben die Teams ihr Programm getrennt. Am heutigen ersten Tag wurden die Erkenntnisse vom Sepang-Test auf einer anderen Strecke mit weniger Grip verglichen. Am Vormittag war der Asphalt zudem noch schmutzig.
Nach diesem Tag sollten alle Werksteams die Pakete in Bezug auf Motor, Aerodynamik und Chassis für die neue Saison festlegen. Am morgigen zweiten Tag liegt der Fokus auf dem Set-up und der Vorbereitung auf das erste Rennwochenende.
Bei Ducati stand die große Frage im Raum, ob man den neuen Motor wählen soll, oder doch beim bewährten GP24-Triebwerk bleibt. Die Tendenz geht eindeutig in Richtung des GP24-Motors, da die Spezifikation für zwei Jahre eingefroren wird.
"Die Entscheidung ist noch nicht gefallen, aber es sieht danach aus, dass wir den GP24-Motor wählen werden", bestätigt Ducati-Teammanager Davide Tardozzi. "Am Abend werden Gigi [Dall'Igna] und die Ingenieure die Entscheidung treffen."
"Da der Motor für zwei Jahre homologiert wird, wollen wir kein Risiko eingehen." Der Fokus lag erneut auch auf der Aerodynamik. Während Francesco Bagnaia mit der neuen Version fuhr, blieb Marc Marquez bei der Vorjahres-Aerodynamik.
Außerdem feilte Marc Marquez an der Sitzposition. Trotzdem war er schnell. Mit 1:29.184 Minuten markierte der Spanier die Bestzeit. Auffällig war bei beiden Ducati-Fahrern, dass Übungsstarts nicht optimal funktionierten. Beide hatten starken Wheelspin.
Wie gut die ausgereifte Ducati GP24 ist, untermauerten einmal mehr Alex Marquez (Gresini) und Franco Morbidelli (VR46) auf den Plätzen zwei und drei. Sie können sich ausschließlich auf das Set-up und die Performance konzentrieren.
Marco Bezzecchi mit der Aprilia Vierter
In Abwesenheit von Weltmeister Jorge Martin ruhte die Arbeit bei Aprilia auf den Schultern von Marco Bezzecchi. Martin wurde erneut von Testfahrer Lorenzo Savadori vertreten. Bezzecchi zeigte eine gute Performance und mischte als Vierter im Spitzenfeld mit.

© Gold and Goose
Marco Bezzecchi zeigte erstmals mit der Aprilia auf Zoom
"Wir probieren noch neue Dinge aus", sagt der Italiener, ohne näher ins Detail zu gehen. "Heute wollte ich das erledigen, damit ich mich morgen auf das Rennwochenende vorbereiten kann." Das Trackhouse-Aprilia-Duo lag mehr als eine Sekunde zurück.
KTM: Tech3-Duo weiterhin mit Rückstand
Bester KTM-Vertreter war Pedro Acosta als Fünfter. Sein Teamkollege Brad Binder folgte an der neunten Stelle. Acosta fehlten sieben Zehntelsekunden auf die Bestzeit von Marc Marquez. Beide hatten am Nachmittag Stürze.
Die KTM-Neulinge im Tech3-Team befanden sich im Klassement erneut weit hinten. Enea Bastianini fehlten 1,3 Sekunden auf die Spitze und Maverick Vinales 1,6. Beide arbeiteten weiter an ihrer Anpassung an die KTM RC16.

© Gold and Goose
Enea Bastianini hatte am Ende 1,3 Sekunden Rückstand auf die Spitze Zoom
"Es ist nicht so einfach", sagt Tech3-Teammanager Nicolas Goyon und gibt offen zu: "Es wäre unrealistisch, wenn wir das Podium oder die Top 5 anpeilen würden. Morgen werden wir eine Sprint-Simulation in Angriff nehmen."
"Wir werden auch mit den Reifen experimentieren, und die Rundenzeiten sollten sich sicher verbessern", hofft der Franzose auf Fortschritte. "Momentan sind wir aber nicht in der Position, um für Spitzenergebnisse kämpfen zu können."
Yamaha bestätigt Topzeiten von Sepang bisher nicht
Yamaha konnte den Aufwärtstrend vom Malaysia-Test in Buriram bisher nicht bestätigen. Mit acht Zehntelsekunden Rückstand wurde Jack Miller (Pramac) Zehnter. Fabio Quartararo lag eine Sekunde zurück. Er hatte mit den Vorderreifen Mühe.

© Gold and Goose
Fabio Quartararo fand am Mittwoch kein gutes Gefühl für das Vorderrad Zoom
"Wir haben viel ausprobiert, aber ich bin heute nicht gut gefahren", räumt der Ex-Weltmeister ein. "Ich denke, wir haben generell Fortschritte gemacht. Die Performance des Motorrads ist recht gut, aber ich habe heute kein gutes Gefühl für das Vorderrad entwickelt."
Honda mit zwei Fahrer in den Top 10
Honda brachte im Tagesergebnis zwei Fahrer in die Top 10. Luca Marini wurde Sechster und Johann Zarco (LCR) Siebter. Ihr Rückstand betrug sieben Zehntelsekunden. Auffällig war, dass Honda bei der Topspeed-Messung wieder das Schlusslicht war.
"Ich denke", sagt Marini, "es war ein kleiner Fortschritt im Vergleich zu Sepang. Wir haben gute Änderungen beim Motorrad vorgenommen, aber es gibt immer noch Rückstand zur Spitze. Wir arbeiten gut und müssen so weitermachen. Morgen werden wir unser Potenzial sehen."

© Gold and Goose
Luca Marini spricht von weiteren Fortschritten bei Honda Zoom
Die Rookies Fermin Aldeguer (Gresini-Ducati) und Ai Ogura (Trackhouse-Aprilia) lagen bei ihrer persönlichen Bestzeit auf Augenhöhe. Ihr Rückstand betrug rund 1,3 Sekunden. Bei Aldeguer wäre ein Übungsstart zu Mittag beinahe komplett schiefgegangen.
Er wäre beinahe mit seinem Teamkollegen Alex Marquez kollidiert. Müde war Raul Fernandez (Trackhouse-Aprilia), der trotz seiner erst vor wenigen Tagen durchgeführten Handoperation mehr als 30 Runden fuhr. Allerdings hatte Fernandez knappe 1,8 Sekunden Rückstand.
Am Donnerstag steht in Thailand der letzte Testtag vor dem Saisonauftakt an, der ab dem 28. Februar ebenfalls in Buriram ausgetragen wird.


Neueste Kommentare
Erstellen Sie jetzt den ersten Kommentar