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MotoGP-Paddock Inside: Müssen Warm-ups für Moto3 und Moto2 zurückkehren?
Die guten Nachrichten um Noah Dettwiler sorgen für Erleichterung - Diskussion um Warm-ups der kleinen Klassen wieder entfacht - Ihre Abschaffung war ein Fehler
Liebe MotoGP-Fans,
© Noushad Thekkayil/NurPhoto via Getty Images
Seit 2023 gibt es für die kleinen Klassen keine Warm-ups mehr Zoom
nach Tagen der Sorge war es die Nachricht von Noah Dettwilers Fortschritten, die bei allen für große Erleichterung sorgte. In den Tagen nach dem schweren Unfall in Sepang machte der Schweizer große Fortschritte, befindet sich nicht mehr in kritischem Zustand und konnte die Intensivstation verlassen.
Dettwiler ist wach, kommuniziert mit seiner Familie und setzt nun seine Genesung in einer Privatklinik in Kuala Lumpur fort. Die medizinische Versorgung war offenbar vorbildlich, nachdem er unmittelbar nach dem Unfall an der Strecke reanimiert werden musste.
Motorsport ist gefährlich. Das wissen wir alle. Wenn dann aber doch so ein schwerer Unfall passiert, rückt das sportliche Geschehen in den Hintergrund. Aufgrund der Umstände habe ich am Montag nach Sepang auf unsere traditionelle Kolumne verzichtet.
Mit einer Woche Abstand und den guten Nachrichten über Dettwiler kann man nun darüber nachdenken, welche Konsequenzen aus diesem Unfall gezogen werden könnten oder müssten. Zunächst möchte ich aber noch auf einige sehr schöne Worte von Paolo Simoncelli hinweisen.
Der Vater von Marco Simoncelli, der 2011 in Sepang tödlich verunglückte, bestätigte einige Tage nach Sepang in seinem Blog, dass Dettwiler im nächsten Jahr sein zweiter Fahrer neben Casey O'Gorman sein würde. Man hatte sich in den vergangenen Wochen praktisch geeinigt.
"Wir hätten uns in Kürze treffen sollen, um die letzten Unterschriften zu leisten", schreibt Paolo Simoncelli. "Wir sind optimistisch. Gib nicht auf, Noah! Das Team wartet auf dich!" Drücken wir Dettwiler die Daumen, dass er sich rasch erholt und seine Karriere fortsetzen kann.
Hätte das Moto3-Rennen abgesagt werden müssen?
Doch die Ereignisse von Sepang werfen auch grundsätzliche Fragen auf. An jenem Rennsonntag gab es im Paddock lange keine Informationen, wie es Dettwiler und Jose Antonio Rueda geht. Das Moto3-Rennen wurde schließlich über eine verkürzte Distanz von zehn Runden gestartet.
Hätte man diesen Sprint durchführen müssen? "Die jungen Moto3-Fahrer unter diesen Bedingungen ein Rennen über zehn Runden fahren zu lassen, nachdem sie sahen, wie zwei von ihnen mit dem Helikopter abtransportiert wurden, ist keine gute Idee", findet zum Beispiel Francesco Bagnaia.
"Ich werde das niemals verstehen, aber es ist, wie es ist. Zum Glück bin ich nicht derjenige, der solche Entscheidungen treffen muss. Ich denke, manche Dinge werden auf eine Art gemacht, wie ich es nicht tun würde - aber es ist, wie es ist."
© Mirco Lazzari gp/Getty Images
Das Moto3-Rennen wurde in Sepang über eine verkürzte Distanz gestartet Zoom
In Mugello 2021 wurde den Moto3-Fahrern nach ihrem Rennen mitgeteilt, dass Jason Dupasquier an den Verletzungen des schweren Unfalls tags zuvor im Qualifying verstorben ist. Das war sicherlich keine korrekte Vorgehensweise der Verantwortlichen der Dorna.
Man kann natürlich geteilter Meinung sein, ob man damals in Mugello und jetzt in Sepang das Moto3-Rennen fahren musste. Ich finde, wenn die grundsätzliche Streckensicherheit gegeben ist, kann man schon ein Rennen austragen.
Durch die Anhebung des Mindestalters auf 18 Jahre, auch wenn es einige Ausnahmen gibt, sind die Moto3-Fahrer praktisch volljährig. Und es ist die Weltmeisterschaft. Es gibt harte Momente, denn die Welt ist nicht so rosig, wie uns das die Influencer-Welt oft vorgaukeln will.
Hoffentlich haben einige Fahrer, vor allem aus den kleinen Klassen, aus diesem Unfall in Sepang gelernt, wie gefährlich ein hoher Geschwindigkeitsunterschied ist. Denn immer noch wird oft in den Trainings und Qualifyings absichtlich gebummelt und auf einen schnelleren Fahrer gewartet.
Rennkommissar Simon Crafar hat in dieser Saison schon viele Gespräche geführt und viele Strafen verhängt, zuletzt wurden die Strafen auch härter. Trotzdem gibt es weiterhin Wiederholungstäter. Crafar soll dem Vernehmen nach in diesen Gesprächen vor allem auf die Sicherheit hinweisen.
Warm-ups aus vielerlei Hinsicht sinnvoll
Alex Hofmann hat es bereits in Sepang während der TV-Übertragung von ServusTV angesprochen: Die Aufwärmtrainings für die Klassen Moto3 und Moto2 müssen aus Sicherheitsgründen wieder eingeführt werden.
Ich stimme Hofmann grundsätzlich zu, wobei man auch festhalten muss, dass so ein Unfall in jedem Training, Qualifying und Rennen vorkommen kann. Ein Warm-up kann so eine Situation verhindern, muss es aber nicht, denn es kann immer etwas passieren.
Es sieht so aus, dass Dettwiler aufgrund eines technischen Problems langsamer wurde. Zu hundert Prozent habe ich das noch nicht bestätigt bekommen. Falls ich eine Bestätigung übersehen haben sollte, schreibt es bitte in die Kommentare.
Für die Wiedereinführung der Warm-ups der kleinen Klassen sprechen mehrere Gründe. Viele Teams zerlegen die Motorräder nach dem Qualifying am Samstag. Auch Sturzmotorräder müssen repariert werden. Das Warm-up diente zum Check, ob das Motorrad technisch einwandfrei läuft.
Jetzt müssen die Fahrer die Technik in der Besichtigungsrunde checken. Sollte etwas nicht passen, dann haben die Mechaniker in der Startaufstellung kaum noch Zeit und Möglichkeiten, den Fehler zu beheben.
Das Warm-up diente auch den Fahrern dazu, sich am Morgen mental auf das Rennen vorzubereiten, um in diesen Rennmodus zu schalten. Aktuell fahren sie zwischen Qualifying und Rennen fast 24 Stunden lang nicht. Das ist doch nicht richtig, vor allem wenn man auch an die Rookies denkt.
Ursprünglich wollte die Dorna auch das MotoGP-Warm-up abschaffen, aber die Teams protestierten, weil die Prototypen technisch so komplex sind. Die Teams der kleinen Klassen wehrten sich vergeblich gegen die Abschaffung ihrer Aufwärmtrainings.
Zu guter Letzt waren die Warm-ups der beiden kleinen Klassen auch für uns Fans und Beobachter toll! Als die Aufwärmtrainings aller drei Klassen noch je 20 Minuten dauerten, ging es am Sonntag auf der Strecke ab 8:40 Uhr los und es wurde laut.
© Motorsport Images
Die Warm-ups der kleinen Klassen musste der Fahrerparade weichen Zoom
Bei den gut besuchten Strecken waren die Tribünen um 8 Uhr voll. Die Warm-ups waren auch für die Fans ein Aufwärmen für die späteren Rennen, denn man konnte schon alle Motorräder und Stars in Action beobachten und den Sound der Motoren hören. Das sorgte schon für gute Stimmung.
Dass die Warm-ups der kleinen Klassen 2023 gestrichen wurden, um im Zeitplan Platz für die Parade der MotoGP-Fahrer zu schaffen, hielt ich damals für falsch und sehe das immer noch so. Denn Warm-ups sind aus vielerlei Hinsicht sinnvoller, als die Fahrer auf einem LKW-Anhänger um die Strecke zu karren.
Euer

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