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MotoGP-Liveticker: Schockmoment in Spielberg! Die Reaktionen zum Rennen
Die MotoGP in Österreich im Re-live +++ Zarco und Morbidelli kollidieren schwer +++ Dovizioso feiert Sieg mit Ducati +++ Schlimmer Unfall im Moto2-Rennen +++
Nur eine kurze Verschnaufpause
Puh, nach diesem Renntag müssen wohl alle erst mal tief Durchatmen. Nach den schweren Stürzen in der Moto2 und MotoGP sind wir mehr als erleichtert, dass sich niemand ernsthaft verletzt hat. Die Schutzengel haben heute ganze Arbeit geleistet. Klar ist: Über den Unfall von Zarco und Morbidelli und die Sicherheit auf dem Red Bull Ring wird noch eine Weile diskutiert werden.
Spätestens in der Sicherheitskommission am kommenden Freitag. Denn schon nächstes Wochenende geht es an gleicher Stelle mit dem Grand Prix der Steiermark weiter. Wir hoffen, dass sich bis dahin alle von diesem Schreck erholt haben und guten Mutes in ein neues Rennen starten können!
Rossi beklagt zu wenig Respekt vor dem Gegner
Valentino Rossi lag auf der Strecke vor Morbidelli und Zarco, als der Unfall passierte, wäre aber dennoch beinahe von ihren Motorrädern getroffen worden, die bis in Kurve 3 flogen. Der "Doctor" wusste gar nicht wie ihm geschickt und konnte beim Anblick der Bilder im Nachhinein nur mit dem Kopf schütteln.
Bei 'Sky' geht er mit Zarco hart ins Gericht: "Es ist in Ordnung, aggressiv zu sein, aber dabei verliert man ein wenig den Respekt vor dem Gegner. Wir betreiben einen sehr gefährlichen Sport, man muss Respekt vor denen haben, die mit einem auf der Strecke fahren."
"Was passiert ist, ist ganz klar: Zarco überholte Morbidelli auf der Geraden, und dann wollte er von Franco beim Bremsen nicht zurück überholt werden, also bremste er absichtlich vor ihm. Aber bei 300 km/h konnte Morbidelli nichts tun und traf ihn hart. Zarco schnitt ihm absichtlich den Weg ab und bremste vor ihm, Franco konnte nichts tun."
Bradl: "Müssen über diese Kurve sprechen"
Stefan Bradl hält fest: "Die MotoGP hat in den vergangenen Jahren viel Glück gehabt. Vermutlich wird es wieder Diskussionen über die Sicherheit geben. Das ist gut. Wir müssen darüber diskutieren, was genau passiert ist. Wir müssen auch die Aussagen der involvierten Fahrer hören. Dann kann sich jeder ein eigenes Urteil bilden."
Bezugnehmend auf Aleix Espargaros Erklärung: Sind Aerodynamik und Winglets bei diesem hohen Tempo ein Faktor? "Ich glaube nicht, dass wir über Downforce und Aerodynamik sprechen müssen. Wir müssen über diese Kurve sprechen. Im Nassen wird diese Kurve auch gefährlich sein. Ich bin froh, dass heute alles gut ausgegangen ist."
Oliveira: "Das war beängstigend"
Auch Miguel Oliveira, selbst in einen Unfall mit Markenkollege Pol Espargaro verwickelt, zeigt sich nach dem Mega-Crash besorgt: "Das war ein sehr beängstigender Unfall."
"Wir haben in der Sicherheitskommission am Freitag darüber gesprochen. Wir haben gesagt, dass wenn im Regen dort jemand stürzt, dann gibt es nicht genug Auslauf. Wir werden im Airfence landen und das Motorrad wird in dieser engen Kurve jemanden treffen."
Einen Schuldigen sieht er nicht: "Johann hat links überholt. Ich glaube nicht, dass Morbidelli das nicht erwartet hat. Ich glaube auch, dass die Turbulenzen im Windschatten nicht geholfen haben und schätze, dass Morbidelli gar nicht weiter nach rechts ziehen hätte können, um Zarcos Hinterrad zu vermeiden."
© Motorsport Images
Morbidelli attackiert Zarco scharf
Die übliche Medienrunde von Franco Morbidelli nach dem Rennen fällt heute zwar aus, aber gegenüber 'Sky' hat sich der Italiener aber geäußert und mächtig Luft abgelassen. "Er ist ein halber Mörder", wettert Morbidelli gegen Zarco. "In dem Moment, als ich zu bremsen begann, änderte er seine Linie, vielleicht um sich zu verteidigen. Als er nach außen ging, wurde ich in seinen Windschatten gezogen."
"Mit 300 km/h so zu bremsen zeigt, dass man wenig Liebe für diejenigen hat, die mit einem fahren", findet der Petronas-Pilot klare Worte. "Es war sehr gefährlich. Für mich und für ihn, aber auch für Valentino Rossi und Maverick Vinales, die plötzlich fliegende Bike vor der Nase hatten."
Crutchlow sieht keinen Schuldigen
"Ich glaube nicht, dass irgendjemand Schuld hat", kommentiert Cal Crutchlow den Unfall zwischen Zarco und Morbidelli. "Das hätte so jedem passieren können. Ich meine, habt ihr das Moto3-Rennen gesehen. Ich weiß nicht, wie sie alle durchgekommen sind. Vielleicht sollte ich mir diese Rennen in meinen Motorhome vor meinem eigenen Rennen besser nicht mehr ansehen."
Was die Sicherheit auf dem Red Bull Ring angeht, sei er kein großer Fan der Strecke, erklärt der Brite. "Und ich weiß wirklich nicht, was sie tun können. Es sei denn, sie verändern diesen Teil der Strecke (Kurve 3; Anm. d. R.) komplett." Er ist sich sicher, dass viele Fahrer diese Bedenken haben, spätestens jetzt.
Aleix Espargaro beschuldigt Zarco
Auf den Crash angesprochen, erklärt der Aprilia-Pilot zunächst: "Man kann sich nicht vorstellen, wie schwierig es ist, diese verdammte Kurve bei 300km/h mit jeder Menge Abtrieb wegen der Winglets und mit vielen Motorrädern vor sich zu fahren."
"Jedes Mal, wenn man sich hinter anderen Fahrern bewegt, hat man Abtrieb, keinen Abtrieb, Abtrieb - das Vorderrad vibriert, manchmal hat man keine Bremsen. Das ist sehr, sehr schwierig."
"Aber auf der anderen Seite ist es immer Zarco, es ist immer Zarco", sagt Espargaro weiter. "Das Problem ist, dass einige Fahrer nur an sich selbst denken, und das muss man auch, vor allem, wenn es gefährlich ist - man kann aggressiv sein, das ist ok. Aber an sehr gefährlichen Stellen muss man zu 80 Prozent an sich selbst und zu 20 Prozent an die anderen Fahrer denken."
© Motorsport Images
Zarco: "Es war ein riesiger Schreck"
Johann Zarco hat sich auf seinem Instagram-Account zu Wort gemeldet. Ich bin okay, habe aber ein paar Abschürfungen am Arm, an der Hüfte und den Beinen", gibt er ein Update zu seinem Zustand.
"Es war ein riesiger Schreck. Ich habe Morbidelli gesehen und uns beiden tut wirklich leid, was passiert ist. Es war ein Rennunfall, der sich bei solchen Geschwindigkeit manchmal schwer vermeiden lässt. Gott sei Dank haben unsere Bikes niemanden getroffen. Das war Glück und wir sind erleichtert. Jetzt werden wir alle Daten analysieren und uns auf nächste Woche vorbereiten. Ich werde fit genug sein, um das Rennen zu fahren."
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