Bagnaia wieder am Tiefpunkt: Keine Interviews nach Debakel in Mandalika

Nach dem Debakel in Mandalika sagt Francesco Bagnaia alle Interviewtermine ab - Ducati stellt sich schützend vor seinen Fahrer und will nach Lösungen suchen

(Motorsport-Total.com) - Eine Woche nach seinem großen Triumph in Japan kehrte Francesco Bagnaia in Indonesien auf den Boden der Realität zurück. Er qualifizierte sich nur für Startplatz 16 und fuhr im Sprint abgeschlagen am Ende des Feldes. Am Samstag erklärte Bagnaia, dass er "Antworten" von Ducati verlangt und dass "ihm jemand erklären muss", was vor sich geht.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia

Nach dem Höhenflug in Japan ist Bagnaia wieder am Tiefpunkt angelangt Zoom

Im Grand Prix setzte sich das Desaster fort. Erneut fuhr Bagnaia an der letzten Stelle, bis er in der achten Runde in Kurve 17 stürzte und ausschied. Nach dem Rennen sagte der Italiener alle Interviewtermine ab.

Dafür äußerte sich Teammanager Davide Tardozzi bei Sky Italien: "Es ist klar, dass 'Pecco' in diesem Moment am Boden zerstört ist - zunächst als Mensch und dann als Fahrer. Es ist eindeutig, dass wir 'Pecco' und seine Emotionen schützen wollen."

"Wenn 'Pecco' jetzt mit Tränen in den Augen käme ... es könnte gar nicht anders sein, denn er ist ein schneller Fahrer, aber auch ein sehr sensibler junger Mann." Mit den abgesagten Interviewterminen wollte sich Ducati schützend vor Bagnaia stellen.

"Im Moment halten wir es für besser, ihn in Ruhe zu lassen und daran zu arbeiten, ihn in die Lage zu versetzen, auf Phillip Island wieder performen zu können", betont Tardozzi. In der WM hält Bagnaia noch Platz drei, hat aber nur noch 20 Punkte Vorsprung auf Marco Bezzecchi.

Sonntagabend verschickte Ducati schließlich ein Statement von Bagnaia. Darin sagt er: "Ein sehr enttäuschendes Wochenende nach dem, was letzte Woche passiert ist - Poleposition und Siege in beiden Rennen."

"Ich hatte erwartet, hierherzukommen ... Diese Strecke war für mich nie einfach, aber ich habe hier immer gute Ergebnisse erzielt. Auch im vergangenen Jahr habe ich das Sprintrennen gewonnen und wurde Dritter im Grand Prix."

"Nach dem Grand Prix von Motegi bin ich hierhergekommen und habe nicht dasselbe Gefühl wie in Motegi gefunden. Ich war nicht in der Lage, so zu pushen wie dort, und habe einfach gekämpft." Dabei hieß es, dass sein Motorrad genau wie in Japan abgestimmt war.

"Wir haben keinerlei Antwort darauf, was an diesem Wochenende passiert ist, also analysieren wir die Daten. Ich hoffe, dass die Ingenieure eine Lösung für die nächsten Grands Prix finden und wir wieder um die Top 3 kämpfen können."

"Ich möchte mich beim Team für den Sturz entschuldigen. Ich habe gepusht, auch wenn ich 1,5 Sekunden langsamer war. Es tut mir leid für das Team, weil ich die Lücke zum Vorletzten schließen wollte - und dabei bin ich einfach gestürzt."

Das Ducati-Werksteam sammelte in Mandalika lediglich vier WM-Punkte für den vierten Platz von Marc Marquez im Sprint. Trotzdem hat man an diesem Wochenende die Teamwertung gewonnen.