Falsche Softwareversion: IntactGP-Fahrer Manuel Gonzalez disqualifiziert
Die nachträgliche Disqualifikation kostet Manuel Gonzalez Platz zwei in Indonesien - Jürgen Lingg erklärt, was der Fehler war - Diogo Moreira nur noch 9 Punkte zurück
(Motorsport-Total.com) - Eine Hiobsbotschaft ereilte das deutsche IntactGP-Team nach dem Moto2-Rennen in Indonesien. Manuel Gonzalez wurde nach der technischen Kontrolle disqualifiziert. Damit verlor der Spanier seinen zweiten Platz im Rennen und wichtige 20 WM-Punkte.
© IntactGP/Ronny Lekl
Manuel Gonzalez und IntactGP haben den zweiten Platz in Mandalika verloren Zoom
Die FIM-Kommissare stellten fest, dass bei Gonzalez' Motorrad eine nicht homologierte Softwareversion (M2_v13b2_SYS_v02.clx) verwendet wurde. Das verstößt gegen Paragraf 2.5.3.5 des Reglements im Abschnitt Elektronik.
Dort heißt es: "Es sind ausschließlich die offizielle elektronische Zünd-/Einspritzsteuerungseinheit (ECU mit integriertem Datenlogger), die Inertial Measurement Unit (IMU), das Dashboard und das Schalterpanel des offiziellen Lieferanten zugelassen."
"Jede ECU, die bei einem Moto2-Event der Weltmeisterschaft verwendet wird, muss beim Technischen Direktor registriert sein. Diese ECU muss in Hardware und Software unverändert bleiben, so wie sie vom offiziellen Lieferanten bereitgestellt wird."
"Ausgenommen sind lediglich die normalen Abstimmungsanpassungen, die ausschließlich mit der standardmäßigen Software (dem Setting Tool) vorgenommen werden dürfen, die Teil des Moto2-Kits ist."
"Die Verwendung zusätzlicher Geräte oder Module zur Veränderung der von der ECU an die Aktuatoren gesendeten Signale ist verboten. Einspritzventile, Bypass-Systeme und Zündung müssen ausschließlich durch das ursprüngliche und unveränderte ECU-Signal angesteuert werden."
Was IntactGP zur Disqualifikation sagt
Da die verwendete Softwareversion nicht mehr dem aktuellen Stand entsprach, wurde die Disqualifikation ausgesprochen. "Es gab beim letzten Update der Firmware, bei dem nur ein Parameter aktualisiert wurde, einen Übertragungsfehler", erklärt IntactGP-Teamchef Jürgen Lingg.
"Leider hat es uns das nicht signalisiert und obwohl Manu keinerlei Vorteile daraus gezogen hat, müssen wir die Disqualifikation jetzt hinnehmen. Gemeinsam werden wir uns jetzt noch stärker machen, um für den finalen WM-Kampf gerüstet zu sein."
© IntactGP/Ronny Lekl
In der WM hat Manuel Gonzalez nur noch neun Punkte Vorsprung Zoom
Statt 29 WM-Punkte Vorsprung hat Gonzalez nur noch neun Zähler mehr auf dem Konto als Diogo Moreira, der in Mandalika seinen dritten Saisonsieg feierte. Im Herbst stehen noch vier Rennen auf dem Programm, in denen die WM-Entscheidung fallen wird.
"Was soll ich sagen", meint Gonzalez zur Disqualifikation. "Ich bin natürlich extrem enttäuscht, dass uns dieses Pech mit dem Firmware-Update ereilt hat und es zur Folge hatte, dass ich vom heutigen Rennen disqualifiziert wurde."
"Wir nehmen bei all dem Pech die positiven Aspekte des Tages mit. Die Meisterschaft ist jetzt enger zusammengerückt, was mich aber nicht stresst, sondern mich vielmehr motiviert, jetzt noch härter zu kämpfen und mich noch intensiver vorzubereiten"
"Wir können die Dinge nicht ungeschehen machen, aber wir können mit 100 Prozent in Australien wieder an den Start rollen und um unsere Meisterschaft kämpfen. Außerdem möchte ich David eine schnelle Genesung wünschen. Wir hoffen, dass er bald wieder auf die Strecke zurückkehren kann."
Denn IntactGP-Nachwuchsfahrer David Munoz verletzte sich bei einem Unfall im Moto3-Rennen, das dadurch abgebrochen wurde. Der Spanier wurde von Adrian Fernandez angerempelt, wofür dieser zwei Long-Lap-Strafen erhielt.
Erste Untersuchungen im Medical Center ergaben einen Bruch des linken Oberschenkelknochens. Um das komplette Ausmaß seiner Verletzung beurteilen zu können, werden weitere Untersuchungen nötig sein. Munoz wurde mit dem Helikopter in ein Krankenhaus gebracht.

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