Sebastian Asch bestritt beim GT-Masters-Auftakt in Oschersleben sein 150. Rennen im GT-Masters - Erinnerungen an eine Zeit mit zwei Titeln
Ferrari-Pilot Sebastian Asch bestritt in Oschersleben sein 150. Rennen im GT-Masters. Der zweifache Champion und Rekordstarter blickt zurück auf ...
... das erste Rennwochenende: "Mein Debüt im GT-Masters war 2008 in Oschersleben im Lamborghini Gallardo von Argo Racing. Mein Teamkollege war Frank Schmickler. Er war für mich als Jungspund eine feste Größe im Motorsport, denn er war schon mit meinem Vater in der DTM gefahren. Und dann fuhren wir plötzlich zusammen in einem Auto."
"Es waren meine ersten Rennen in einem GT-Auto, vorher bin ich nur Fronttriebler gefahren. Daher hatte ich anfangs schon einen gewissen Respekt. Aber das Wochenende verlief gut und wir sind am Samstag Fünfte und sonntags Siebte geworden."
... den ersten Sieg: "Nachdem ich 2009 im Porsche Cup gefahren bin, bin ich im Jahr darauf mit A-Workx/Wieth Racing und Niclas Kentenich als Teamkollege in das GT-Masters zurückgekehrt. Wir wussten anfangs überhaupt nicht, wo wir stehen. Doch dann waren wir im ersten Qualifying bereits Dritte und haben anschließend das Rennen gewonnen."
... sein schönstes Rennen: "Ein tolles Rennen war auf jeden Fall der Sieg am Sonntag in Spa 2015. Luca Ludwig und ich hatten seit dem Saisonauftakt in Oschersleben die Tabelle angeführt und standen immer auf dem Podest, nur einen Sieg hatten wir noch nicht eingefahren. Dass es dann auf dem tollen Kurs in Spa klappte, war natürlich toll."
"Es war gleichzeitig der erste Zakspeed-Sieg im GT-Masters. Damit war das Eis gebrochen und es lief danach alles irgendwie lockerer. Der Triumph war daher ein wichtiger Grundstein für den späteren Titelgewinn. Aber es gab noch viele weitere schöne Rennen."
"Ein weiteres Highlight war sicher auch das Samstagsrennen in Zandvoort im selben Jahr. Auf dem Weg in die Startaufstellung hatte ich einen Defekt an der Antriebswelle. Eigentlich war damit alles verloren, denn ein Wechsel dauert normalerweise 40 Minuten."
Doch die Mechaniker haben dann einen sensationellen Job gemacht und in 20 Minuten eine neue Antriebswelle eingebaut. Selbst die Jungs von AMG hatten dies nicht für möglich gehalten. Dass wir dann auch noch unseren dritten Saisonsieg einfuhren, war sensationell und eine verdiente Belohnung für das Team."
... sein bitterstes Rennen: "Das Samstagsrennen beim Saisonfinale 2015 in Hockenheim. Luca und ich sind als Tabellenführer angereist. Leider hatte ich dann im ersten Rennen eine Kollision mit dem Porsche von Christian Engelhart, der zusammen mit unserem Titelkontrahenten Klaus Bachler fuhr."
Ich hatte bereits in der ersten Runde in Kurve zwei Probleme mit den Bremsen und habe den Porsche getroffen, was das Aus für uns beide bedeutete. So etwas sollte eigentlich nicht passieren. Das sind so Momente, in den man am liebsten im Erdboden verschwinden, und die man am liebsten rückgängig machen würde. Aber da muss man dann durch."
... das spannendste Rennen: "Nervenaufreibend war das letzte Saisonrennen 2012 in Hockenheim. Maxi Götz und ich waren am Samstag mit einem Reifenschaden ausgefallen und hätten damit eigentlich unsere Chancen auf den Titel verloren, wenn nicht unser Konkurrent im Porsche auch einen Reifenschaden gehabt hätte."
"Am Sonntag lagen wir in Führung, was aber nicht gereicht hätte. Doch unsere Rivalen mussten in der Schlussphase nach Berührungen in Zweikämpfen Durchfahrtsstrafen absolvieren und fielen zurück. So haben wir mit unserem ersten Saisonsieg doch noch den Titel eingefahren."
... das lustigste Rennen: "Eine lustige Anekdote gab es in der Saison 2010. Ich kämpfte mit Albert von Thurn und Taxis. Er hat mich überholt und sich darüber so gefreut, dass er im Auto gejubelt hat und mit der Faust aus dem Fenster gewunken hat. Doch genau in dem Augenblick hat er sich verbremst und ich bin wieder vorbei."
... sein Lieblingsauto: "Der Mercedes-AMG SLS GT3 hat bei mir natürlich einen ganz besonderen Platz. Ich habe mit ihm viele Erfolge gefeiert, darunter auch die beiden Titelgewinne 2012 und 2015."
"Aber auch der Ferrari 488 GT3, mit dem ich jetzt fahre, ist ein tolles Auto. Auch emotional gesehen ist ein Ferrari immer etwas Besonderes. Jeder Fahrer träumt davon, einen Ferrari zu fahren. Ich bin ein Italien-Fan und dadurch ist es für mich etwas Besonderes, jetzt den 488 zu fahren."
"Als wir in Monza testen waren und wir mittags mit Ferrari-Jacken in eine Trattoria kamen, sind die Leute dort komplett durchgedreht. Der Pizzabäcker ist herausgekommen und hat von Ferrari geschwärmt und großes Theater gemacht. So etwas gibt es hier gar nicht, aber die Italiener haben da eine ganz andere Verbindung zu dem Auto."
Sebastian Asch bestritt beim GT-Masters-Auftakt in Oschersleben sein 150. Rennen im GT-Masters - Erinnerungen an eine Zeit mit zwei Titeln