DTM-Piloten, Le-Mans-Asse und Rekordsieger
Nach seinem Sieg im Vorjahr kündigte ein überschwänglicher Marc Basseng an, auf der Nordschleife "alle Rekorde knacken" zu wollen. Der amtierende GT1-Weltmeister, der gleichzeitig auch Teammanager bei Münnich ist, versucht sich aktuell in der Tourenwagen-WM (WTCC). Im Audi R8 kehrt er als Titelverteidiger in die "Grüne Hölle" zurück.
Bernd Schenider hat schon vieles gewonnen, aber beim 24-Stunden-Rennen noch nicht ein einziges Mal das Ziel gesehen. Der DTM-Rekordchampion ist auch im Alter von 48 Jahren nicht zu müde, sich der Eifel-Herausforderung erneut zu stellen und pilotiert einen Mercedes SLS der Black-Falcon-Truppe.
24 Stunden auf dem Nürburgring ohne Sabine Schmitz? Das ist quasi undenkbar. Die Nordschleifen-Spezialistin siegte 1996 sowie 1997 für BMW und ist auf der Eifelbahn praktisch zu Hause. Eigenen Schätzungen zufolge hat sie die Runde über 20.000 Mal hinter sich gebracht. Im Abbelen-Porsche sollen in diesem Jahr möglichst viele weitere folgen.
Zweifacher Le-Mans-Sieger, Langstrecken-Weltmeister und fünffacher DTM-Laufsieger sowie Gesamt-Dritter: Die Vita des Marcel Fässler spricht für sich, den Eifelmarathon jedoch konnte der Schweizer noch nie für sich entscheiden. Gelänge ihm der Triumph im Audi R8, wäre er auch der erste Eidgenosse, der sich zum Nordschleifen-König krönt.
Einer von drei Rekordsiegern: Pedro Lamy gewann den Eifelmarathon schon dreimal für BMW und zweimal mit der legendären Chrysler Viper GTS-R. 2013 lässt es der Portugiese fahrzeugtechnisch dezenter angehen und klettert erstmals in einen Aston Martin - die Startnummer 7 zählt auch dank des früheren Formel-1-Fahrers zu den Geheimfavoriten.
Mal sehen, ob der Reisestress nach dem DTM-Rennen in Brand Hatch das Erste ist, was "Gustl" die gute Laune austreiben kann: Der stets heitere Brasilianer bezeichnet die Nordschleife als seine Lieblingsrennstrecke, was auch schon seine Ehefrau Liri bei einer "Spazierfahrt" am eigenen Leib erfahren musste - zu ihrem Glück nicht im Z4 der Schubert-Truppe, den Augusto Farfus am Pfingstwochenende rennt.
Die Öffentlichkeit ist nicht sein Terrain, dennoch ist Marc Lieb das Nordschleifen-Ass in den Reihen Porsches. Vier Siege in den vergangenen sechs Jahren stehen für den Werksfahrer aus Bad Cannstatt zu Buche, im Manthey-Auto soll die Bilanz 2013 veredelt werden.
Bassengs Partner als GT1-Weltmeister ist auch am Nürburgring an seiner Seite: Markus Winkelhock. Der 32-Jährige Spross der berühmten Rennfahrer-Familie erlebte in der Eifel seine Sternstunde, als er 2007 im Spyker den Formel-1-Grand-Prix anführte. Doch auch während seiner insgesamt fünf Jahre währenden DTM-Karriere erlebte er auf der Traditionsbahn Erfolgserlebnisse wie Platz vier in der Saison 2009.
Die Trophäe beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring fehlt im Gegensatz zu der aus Le Mans noch: Frank Biela konnte an der Sarthe mit Audi schon fünfmal siegen. In der Eifel versucht er sich erneut im R8 der Phoenix-Mannschaft.
Comeback: Timo Bernhard ist nach verletzungsbedingter Auszeit wieder bei Manthey an Bord und sinnt im 911er auf den alleinigen Rekord von sechs Siegen auf der Nordschleife. Der Saarländer ist pfeilschnell - und im Mai auch im Alter von 32 Jahren eine Legende?
Mister-Porsche-Supercup kann es auch in einem Auto aus Ingolstadt: Rene Rast, der schon beim Porsche-Worldcup auf der Nordschleife siegte, will sich als Mitglied der Mamerow-Mannschaft durch den Marathon kämpfen.
Lizenz zum Siegen: Darren Turner (links) ist auch im Alter von 39 Jahren noch immer einer der besten GT-Piloten. Der Brite gewann mit Aston Martin schon zweimal die Klassenwertung in Le Mans, der Sieg auf dem Nürburgring fehlt ihm noch.
Da sitzt er richtig: Der ehemalige Tourenwagen-Vizeweltmeister Dirk Müller war auch schon auf dem Nordschleifen-Podium ganz oben, als er mit dem M3 GTR von Schnitzer 2004 den Sieg holte. BMW ist er treu geblieben, jetzt allerdings mit einem Schubert-Z4 unterwegs.
Den fährt auch Müllers Namensvetter Jörg und macht den Boliden mit der langen Schnauze so zum doppelten Lottchen. Dieser Mann hat schon so einige Lenkräder zwischen den Fingern gehabt, darunter auch das Steuer der Formel-1-Boliden von Arrows und Sauber. Seine größten Erfolge feierte er aber in der WTCC und der American Le-Mans-Series (ALMS).
Nach seinem DTM-Aus Ende 2011 ist Oliver Jarvis auf der Langstrecke heimisch geworden und stand schon bei den 24 Stunden von Le Mans auf dem Podium. Mit dem Audi R8, den er auch dem "Ring" fährt, freundete er sich im vergangenen Jahr in der GT1-WM an.
Ein Jahr lang war er in der DTM unterwegs, im Sportwagen jedoch scheint Lucas Luhr besser aufgehoben zu sein. Der ehemalige GT1-Weltmeister und Sieger in Sebring, Daytona und der GT2-Wertung von Spa-Francorchamps könnte seinen dritten Nordschleifen-Erfolg feiern.
Einer besonderen Doppelbelastung stellt sich Martin Tomczyk, wenn er am Sonntagnachmittag aus Brands Hatch eingeflogen wird, um seinen Platz im BMW Z4 der Schubert-Mannschaft einzunehmen. Mit zwei VLN-Einsätzen scheint der Rosenheimer gut vorbereitet.
Dieses Lächen muss selbst die "Grüne Hölle" zum Schmelzen bringen: Rahel Frey, die ihrer DTM-Laufbahn eine Karriere im GT-Bereich folgen lassen muss, wird sich auf der Nordschleife im Audi R8 von Race Experience beweisen müssen.
Französischer Allrounder: Romain Dumas ist schnell in allem, was vier Räder hat. Vier Nordschleifen-Triumphe stehen bereits in der Vita, auch im hemischen Le Mans war er als Audi-Werksfahrer schon der König der Langstrecke. 2013 bei Porsche unter Vertrag, will er für Manthey weiteres Silber in die Vitrine stellen.
Gestatten, Pierre Kaffer: Der Ex-DTM-Pilot wird im Timbuli-Porsche seine geballte Nordschleifen-Erfahrung ausspielen. "Die noch junge Mannschaft ist extrem gut aufgestellt. Außerdem ist es toll, nach einigen Jahren endlich mal wieder in einem Porsche über die Nordschleife fahren zu dürfen", warnt er die Konkurrenz.
Die starken Leistungen auf der Langstrecke haben ihm einen Platz als Test- und Entwicklungsfahrer im DTM-Projekt von BMW eingebracht. Mit dem belgischen Team Marc VDS und deren Z4 will Maxime Martin untermauern, dass er trotz des Sprungs in den Tourenwagen nichts von seinem GT-Können verlernt hat.
Einer von zahlreichen Porsche-Supercup-Champions im Feld: Jörg Bergmeister wird auch beim Eifelmarathon wieder auf sein liebstes Arbeitsgerät, einen 911er der Manthey-Mannschaft, vertrauen. Der Gesamtsieg würde seine Karriere, die schon Klassensiege in Le Mans, den Gesamterfolg in Spa-Francorchamps und Titel in der American Le-Mans-Series gesehen hat, noch etwas runder machen.
Uwe Alzen ist schon so ziemlich alles gefahren, was sich mit Benzin fortbewegt. Kommt er an die Nordschleife, kehrt er an seine motorsportliche Geburtsstätte zurück. So darf sich Schubert nicht nur auf einen nach wie vor verflixt schnellen Routinier im BMW Z4 freuen, sondern auch auf einen Piloten, der kein Blatt vor den Mund nimmt.
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