Circuit de la Sarthe
Sie hatten im Vorjahr Geschichte geschrieben: Mike Rockenfeller, Romain Dumas und Timo Bernhard kamen als Titelverteidiger nach Le Mans. 2011 hatte das Audi-Trio jedoch kein Glück.
Vor dem Start der 79. Auflage des großen Klassikers zeigten sich die Piloten der insgesamt 56 teilnehmenden Fahrzeuge.
Nur für die Show: Ein klassischer Le-Mans-Start am Samstag. Die Piloten liefen früher tatsächlich zu ihrem Auto, starteten den Motor und rasten los. Heutzutagte wäre so etwas viel zu gefährlich.
FIA-Präsident Jean Todt gab am 11. Juni um 15:00 Uhr das Signal zum Start in die 24 Stunden lange Jagd.
Sofort rasten Audi und Peugeot an der Spitze davon. Die beiden Hersteller hatten die Szene auch 2011 fest im Griff.
Aston Martin wollte mit dem neuen LMP1-Auto AMR-One an der Spitze mitmischen, aber verkaufte sich äußerst schlecht. Nach nur vier Runden waren beide Autos aus dem Rennen.
Die Gulf-Farben wurden aber trotz des Aston-Martin-Dramas noch nett vertreten...
Audi erlebte in Le Mans 2011 gleich zwei große Schockmomente. Nach 14 Runden kollidierte Allan McNish mit einem Ferrari...
...sein Auto rutschte durch den Kie, stieg auf und flog fast auf die Tribüne. Es war haarscharf.
Bange Sekunden vor der freudigen Nachricht: Fahrer unverletzt...
...aber Audi R18 TDI mit der Startnummer 3 mit Totalschaden.
Peugeot setzte die Ingolstädter auch in der Folge heftig unter Druck.
Mit Einbruch der Nacht noch ein Schock für Audi: Mike Rockenfeller knallte mit Tempo 300 km/h in die Leitplanken.
Keine aufschlussreichen Bilder vom Unfallort: Sorgen bei Joest-Technikchef Ralf Jüttner und Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich.
Über viele Minuten herrschte Ungewissheit. Alle - auch die Konkurrenten - bangten um die Gesundheit von Mike Rockenfeller.
Aber es gab Entwarnung. Der Audi-Mann aus Neuwied okay. Peugeot gab noch einmal alles, um die Ingolstädter noch abzufangen.
Alexander Wurz gab zwischenzeitlich sogar zu viel: Der Österreicher beschädigte seinen Peugeot 908.
Mit einem fulminanten Zielsprint rettete Andre Lotterer den Audi mit der Startnummer 2 in Führung über die Ziellinie. Nur 13 Sekunden Vorsprung.
Marcel Fässler, Benoit Treluyer und Andre Lotterer feierten den nächsten Audi-Erfolg in Le Mans - den 30. Sieg an der Sarthe eines deutschen Herstellers.
Versöhnlicher Abschluss eines emotionalen Rennens: Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich und Peugeot-Rennleiter Olivier Quesnel.
In der GT-Szene tobte erbenfalls ein Kampf der Werke: BMW, Corvette, Ferrari und Porsche auf Augenhöhe.
Am Ende setzten sich die Amerikaner durch. Die französische Polizei hielt den Erfolg per Foto fest. Nicht für die Akten.
Auf dem Siegerteam ging der Goldregen nieder. Fast 250.000 Zuschauer hatten an der Strecke mitgefiebert.
Der 13,6 Kilometer lange Circuit de la Sarthe erwartet die schnellen Prototypen zum Jubiläumsrennen 2012. Dann werden sogar wieder WM-Punkte vergeben.
Circuit de la Sarthe