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Zankapfel Pflichtwerbung: VLN gibt geblockte Bereiche frei

Die VLN hat den Teams Werbeflächen zurückgegeben - Die Frage, wessen Verdienst das ist, gibt einen Vorgeschmack auf das politische Geplänkel der Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Für viele Teilnehmer ist es ein Segen: Die VLN hat bei den Einstellfahrten zum zweiten Lauf 2018 auf der Nürburgring-Nordschleife einen überarbeiteten Beklebungsplan zur Pflichtwerbung veröffentlicht, in dem zahlreiche Flächen deutlich kleiner geworden sind. Die Teamvertretung Interessengemeinschaft Nürburgring (ILN) veröffentlichte daraufhin ein Statement, in dem sie sich für das Entgegenkommen der VLN bedankt und weitere Forderungen stellt.

Titel-Bild zur News: Hyundai i30 TCR, Hankook-Reifen, Pflichtwerbung Startnummer

Die Pflichtbeklebung in der VLN ist noch einmal konkretisiert worden Zoom

Allerdings ist der neue Beklebungsplan gar kein Verdienst der ILN, wie eine Anfrage bei der VLN ergeben hat. Es handelt sich lediglich um eine Konkretisierung. Der ursprüngliche Plan, der vor der Saison für Empörung unter zahlreichen Teams gesorgt hat, war in einigen Bereichen nämlich ungenau. Insbesondere die Flächen auf den hinteren Radhäusern waren schlicht zu groß dargestellt. Wie dieser Fehler passieren konnte, muss geklärt werden.

Allerdings hat die VLN auch einige Bereiche wieder freigegeben, die zuvor geblockt waren: Auf den Außenspiegeln beispielsweise waren Flächen für Pflichtwerbung reserviert, aber es gab noch gar keinen Werbepartner. Diese Flächen wurden nun den Teams daher zur Verfügung gestellt. Spannend könnte es hier werden, sollte die VLN doch noch einen Interessenten für diesen Bereich finden.

Die ILN hat derweil angekündigt, sich weiter in Sachen Pflichtwerbung engagieren zu wollen. Die Forderung, keine Sponsoren mehr als Pflichtwerbung vorzuschreiben, die in Konkurrenz zu Teamsponsoren stehen, wird jedoch sehr zähe Verhandlungen bedeuten. Dass Teams einer Rennserie vorschreiben, welche Sponsoren sie verwenden darf, wäre einmalig im Motorsport. Andererseits muss sich auch die VLN eingestehen, dass sie mit dem exzessiven Blocken von Werbeflächen für Sponsoren, die noch gar nicht existierten, vielleicht einen Schritt zu weit gegangen ist.

Weitere Punkte, die die ILN zur Diskussion stellen möchte, sind unter anderem der Terminplan (keine Läufe mehr in März und Oktober). Ein weiterer Aspekt, der derzeit für Ärgernis hinter den Kulissen der VLN und RCN sorgt, sind die seit 2018 vorgeschriebenen Hankook-Einheitsreifen in einigen Klassen der VLN (in der RCN komplett).

Jochen Krumbach

Werbefreie Außenspiegel gehören erst einmal der Vergangenheit an Zoom

Das Statement der ILN im Wortlaut

Die Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring (ILN) begrüßt das Entgegenkommen der VLN-Organisation als Veranstalter der Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring in puncto Pflichtwerbung auf den Rennwagen der Teilnehmer. Auf Anregung der Fahrer- und Teamvertretung hat die VLN für die neue Nordschleifen-Saison einen überarbeiteten Beklebeplan veröffentlicht, der kleinere Flächen für die Werbepartner der Serie vorsieht.

So bleiben die Außenspiegelverkleidungen jetzt ebenso frei wie weite Teile der Heckschürze, der zuvor reservierte Platz im Bereich der Kotflügel vorne und hinten wird vorerst nicht beansprucht. Dies schafft Teams und Teilnehmern wieder größeren Freiraum für eigene Sponsoringpartner und ein individuelles Design.

"Im Namen der ILN möchte ich mich bei der VLN und allen Beteiligten für das Verständnis und die Anpassung der Pflichtwerbeflächen bedanken", betont Martin Rosorius, einer der beiden kommissarischen Leiter der Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring. "Dies ist ein sinnvoller und konstruktiver Schritt in die richtige Richtung. Dass die VLN auf den Teilnehmerfahrzeugen Flächen für offizielle Partner und Sponsoren der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring beansprucht, ist für uns in einem gewissen Umfang akzeptabel."

"Gleichzeitig müssen wir aber sicherstellen, dass den Teams und Teilnehmern auch weiterhin genügend Raum für die eigene Vermarktung und ein wiedererkennbares Design bleibt - diese Refinanzierungsmöglichkeit ist ein wesentlicher Teil ihres Geschäftsmodells, dem nicht die Grundlage entzogen werden darf. Der gefundene Kompromiss hat diesbezüglich die Grenze des Zumutbaren bereits erreicht. Er darf auch im Sinne der Gestaltungssicherheit für das Design der Rennfahrzeuge im weiteren Verlauf der Saison nicht mehr angefasst werden."


Fotos: VLN: 64. ADAC Westfalenfahrt


Die ILN sieht in diesem Zusammenhang weitere Verbesserungsmöglichkeiten. "Die Veranstalter sollten in Zukunft darauf achten, die Wettbewerbsfahrzeuge nicht mit Pflicht-Sponsoren zu bekleben, die viele Teams aufgrund einer Konkurrenzsituation zu eigenen Werbepartnern vor Probleme stellen", führt Rosorius aus. "Der Nürburgring bietet für Sponsoren zahlreiche Möglichkeiten, sich im Rahmen der weltweit größten Breitensport-Rennserie attraktiv zu präsentieren. Die ILN und ihre Mitglieder würden es begrüßen, wenn das Augenmerk hierauf gerichtet wird und die Einnahmen in den qualitativen Ausbau der VLN fließen."

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