Siegerfahrzeuge aus 90 Jahren
Die 24 Stunden von Le Mans haben einen festen Platz in der Geschichte des Motorsports. Eine einzigartige Ausstellung auf dem Automobilsalon Genf zeigt in diesem Jahr 20 Fahrzeuge aus 90 Jahren Le Mans.
1923: Chenard et Walcker Sport - Die beiden Franzosen Andre Lagache und Rene Leonard gingen als erste Sieger der 24 Stunden von Le Mans in die Geschichte des Motorsports ein. Auf dem Kurs, der damals überwiegend aus langen Geraden bestand, aber schon nahezu die gleiche Streckenführung wie heute hatte, fuhren sie in 24 Stunden 128 Runden.
1929: Bentley Speed Six - Der britische Hersteller war in den Anfangsjahren der 24 Stunden von Le Mans eine der dominierenden Marken. 1929 sicherte sich Bentley sogar einen Vierfach-Sieg. Mit sieben Runden Vorsprung gewannen die beiden Briten Woolf Barnato und Henry Birkin.
1933: Alfa Romeo 8C 2300 - Vier Jahre später war es dann Alfa Romeo, die mit dem 8C das Rennen in Le Mans beherrschten. Nach 24 Stunden lagen drei der italienischen Autos an der Spitze. Der Sieg ging an den legendären Italiener Tazio Nuvolari und seinen französischen Teamkollegen Raymond Sommer.
1937: Bugatti Typ 57 - Ganz im Zeichen des Zweikampfes der beiden französischen Hersteller Bugatti und Delahaye stand die 1937er-Auflage der 24 Stunden von Le Mans. Am Ende hatten die beiden Bugatti-Piloten Jean-Pierre Wimille und France Robert Benoist die Nase vorne.
1949: Ferrari 166MM - Nach zehnjähriger Unterbrechung wegen des zweiten Weltkriegs wurde das Rennen 1949 erstmals wieder ausgetragen. Luigi Chinetti und Peter Mitchell-Thomson bescherten Ferrari den ersten Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans.
1954: Jaguar D-Type - Selten war das Rennen so spannend wie 1954. Nach über 300 Umläufen waren die beiden erstplatzierten Autos nur durch eine Runde voneinander getrennt. Während die Ferrari-Piloten Josa Froilan Gonzalez und Maurice Trintignant den Sieg feierten, mussten sich die hier gezeigten Duncan Hamilton und Tony Rolt im eleganten Jaguar D-Type mit Platz zwei zufrieden geben.
1958: Ferrari Testa Rossa - Auch vier Jahre später durfte Ferrari über den Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans jubeln. Der Belgier Olivier Gendebien und der spätere Formel-1-Weltmeister Phil Hill kamen mit einem deutlichen Vorsprung von 12 Runden ins Ziel.
1966: Ford GT40 MkII - Ab 1966 war für einige Jahre lang der Ford GT40 das schnellste Auto in Le Mans - und darüber hinaus eines der schönsten. Bruce McLaren und Chris Amon bildeten am Steuer des siegreichen Autos mit der Startnummer 2 eine rein neuseeländische Fahrerpaarung.
1970: Porsche 917K - Hans Herrmann und Richard Attwood gelang 1970 der erste Sieg für Porsche in Le Mans - es sollte bei weitem nicht der letzte sein. Die 38. Auflage des Langstreckenklassikers wurde auch deshalb berühmt, weil während des Rennens Szenen des Rennsportfilms "Le Mans" gedreht wurden.
1974: Matra 670B - Mit Henri Pescarolo und Gerard Larrousse siegten 1974 zwei Piloten, die sich später auch als Teambesitzer einen Namen machen sollten. Auch ein Getriebeschaden am Sonntag-Vormittag konnte die beiden Franzosen nicht aufhalten.
1978: Alpine Renault A442B Turbo - Nachdem sich Renault in den beiden Jahren zuvor den Porsche 936 hatte geschlagen geben musste, schlug 1978 die große Stunde der Franzosen. Didier Pironi und Jean-Pierre Jaussaud hielten die beiden Werks-Porsche in Schach.
1980: Rondeau M379B Ford - Mit Jean Rondeau siegte zum ersten Mal in der Geschichte von Le Mans ein Fahrer, der ein Auto fuhr, welches er selber entwickelt hatte. Zweiter Fahrer war Jean-Pierre Jaussaud, der schon zwei Jahre zuvor in Le Mans gewonnen hatte.
1989: Sauber-Mercedes C9 - Jochen Mass, Manuel Reuter und Stanley Dickens sorgten im Jahr 1989, 34 Jahre nach der Katastrophe von 1955, für eine triumphale Rückkehr von Mercedes nach Le Mans. In diesem Jahr wurde die Hunaudieres-Gerade, auf der die Gruppe-C-Renner damals über 400 km/h schnell wurden, zum letzten Mal ohne Schikanen gefahren.
1991: Mazda 787B - Zwei Jahre später wurde in Le Mans wieder Motorsport-Geschichte geschrieben. Volker Weidler, Johnny Herbert und Bertrand Gachot sorgten für den ersten und bis heute einzigen Sieg eines Autos mit Wankelmotor.
1991: Jaguar XJR9 - Ebenfalls in Genf zu sehen ist der in diesem Jahr zweitplatzierte Jaguar von Davy Jones, Raul Boesel und Michel Ferte mit seinen charakteristischen verkleideten Hinterrädern.
1992: Peugeot 905 - Ein Jahr später triumphierte dann die "Grande Nation" bei den 24 Stunden von Le Mans. Derek Warwick, Yannick Dalmas und Mark Blundell bescherten Peugeot den ersten Sieg an der Sarthe.
1998: Porsche GT1 - 1998 wurde das Rennen zu einem Triumphzug für Porsche. Beim Doppelsieg des Stuttgarter-Herstellers standen Laurent Aiello, Allan McNish und Stephane Ortelli auf dem Siegerpodium ganz oben. Es war bis heute der letzte Gesamtsieg für Porsche, die 2014 die Geschichte fortschreiben wollen.
2000: Audi R8 - Zwei Jahre später landete ein anderer deutscher Hersteller dann seinen ersten Sieg in Le Mans. Der Erfolg von Frank Biela, Tom Kristensen und Emanuele Pirro im Audi sollte den Anfang einer neuen Ära der 24 Stunden von Le Mans markieren, die bis heute anhält.
2009: Peugeot 908 - Sieht man vom Sieg des Bentley im Jahr 2003 ab, der im Grunde nur ein verkleideter Audi war, gelang es seitdem nur Peugeot im Jahr 2009, die Audi-Dominanz in Le Mans zu durchbrechen. David Brabham, Marc Gene und Alexander Wurz bescherten ihrem Team im Langzeit-Duell mit den Ingolstädtern endlich den lange erwarteten Prestige-Erfolg.
2013: Audi R18 e-tron quattro - Loic Duval, Tom Kristensen und Allan McNish schrieben im vergangenen Jahr das vorerst letzte Kapitel der Le-Mans-Geschichte. Innerhalb von 14 Jahren siegte Audi zwölf Mal bei den 24 Stunden - Fortsetzung 2014 durchaus möglich.
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