Frankreich
Tom Kristensen (neunter Le-Mans-Sieg!) und seine Kollegen fuhren am 23. Juni 2013 um 15:01 Uhr mit dem Audi R18 e-tron quattro Startnummer 2 als Erste über den Zielstrich.
Hinter Kristensen, Allan McNish, Loic Duval und Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich lagen damals bewegende Momente. Der Jubel auf dem Podest fiel verhalten aus, denn über das Rennen hatte sich ein dunkler Schatten gelegt.
Nur neun Minuten nach dem Start war der Däne Allan Simonsen tödlich verunglückt. Ein tiefer Schock für die gesamte Le-Mans-Szene.
Simonson war bei schwierigen Bedingungen am Samstagnachmittag mit seinem Aston Martin der GTE-Am-Klasse im Bereich Tertre Rouge in die Leitplanken eingeschlagen und hatte sich dabei tödliche Verletzungen zugezogen.
In der anschließenden Safety-Car-Phase gab es zunächst ein langes Bangen um den Zustand des Dänen. Um 18:00 Uhr schließlich die traurige Gewissheit, dass Simonsen den Unfall nicht überlebt hatte.
Auf Wunsch der Familie des damals 34-jährigen Vaters eines kleinen Kindes wurde das Rennen fortgesetzt. Auch die anderen Aston-Martin-Autos blieben im Wettbewerb und fuhren fortan für den verstorbenen Kollegen.
Der Simonsen-Unfall sollte der schlimmste Crash des Wochenendes bleiben, aber nicht der einzige. Immer wieder machte Regen die Fahrten in Le Mans zu echten Höllentrips.
In der LMP1-Klasse war Audi schneller als Toyota, aber die Japaner hielten lange Zeit wegen effizienterer Fahrweise überraschend gut mit.
Die Audis ließen sich allerdings nicht einmal durch verrückte Fans aufhalten.
Das Siegerfahrzeug war jenes, das mit den wenigsten Zwischenfällen und Extra-Stopps über die komplette Distanz kam.
Der Toyota mit der Startnummer 8 (Davidson/Buemi/Sarrazin) kam sauberer durch das Rennen als das Schwesterauto: Platz zwei im Duell gegen drei Autos aus Ingolstadt.
Wirkliche Ruhe konnte man sich in der Audi-Box nie gönnen.
Die Titelverteidiger Treluyer/Lotterer/Fässler tauchten ebenso viel zu oft an der Garage auf wie der Audi mit der Startnummer 3 (Gene/Jarvis/Bonanomi).
Und immer wieder diese Regenwolken...
Es gab weitere Zwischenfälle. Zum Beispiel vom Ferrari von Tracy Krohn.
Oder vom Porsche von US-Schauspieler Patrick Dempsey, der einen möglichen GTE-Am-Podestplatz in einem Dreher verlor.
Die Helfer in Le Mans mussten an vielen Stellen immer wieder umfangreiche Reparaturen an den Leitplanken vornehmen.
Ohne Probleme und Zwischenfälle kamen die beiden Werks-911er in der GTE-Pro-Klasse durch: Porsche-Doppelerfolg in Le Mans.
Aber auch im Lager der Zuffenhausener war der Jubel verhalten, denn der tödliche Unfall von Allan Simonsen überschattete alles Sportliche an jenen Tagen.
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