Der "Circuit 24 Heures" in Le Mans hat zahlreiche Schlüsselstellen, die teils traurige Berühmtheit erlangt haben - alle Kernelemente in der Übersicht
Dunlop-Schikane (Pierre Kaffer/Risi): "Im Rechtsbogen vor der eigentlichen Schikane muss man das Auto so positionieren, dass keine G-Kräfte mehr anliegen, wenn angebremst wird. Das ist extrem wichtig. Wer das nicht beachtet, landet im Kiesbett. Die Passage ist nicht nur anbremsen, einlenken und Gas geben. Es ist sehr technisch."
Tertre Rouge (Neel Jani/Porsche): "Man kommt über eine Kuppe, das Heck wird leicht. Dann die Frage: Mehr bremsen und sauber durch, oder Risiko mit Tempo und nah an Tracklimits am Ausgang? Innen stehen Poller. Wenn du die triffst, ist dein Auto hin. Es ist heikel am Ausgang, denn dort ist eine Bodenwelle. Bei Regen ist es gefährlich."
Erste Schikane (Mathias Lauda/Aston Martin): "Wir bremsen ungefähr bei 180 Metern. Für den ersten Rechtsknick schalten wir in den zweiten Gang, für die Links dann in den ersten. Der Ausgang muss perfekt passen, weil die Gerade lang ist. Man muss weit nach außen, den Wagen aber gerade noch vor den Limits wieder reinziehen. Nicht einfach!"
Zweite Schikane (Nicki Thiim/Aston Martin): "Ganz easy, aber sehr wichtig ist das Anbremsen. Man kommt Vollgas an und muss durch diese Kombination. Es ist wichtig, dabei nicht zu sehr über die Randsteine zu jagen. Das Layout ist nicht spektakulär, aber macht doch Spaß. Weniger lustig: Suche nach Grip am Ausgang."
Mulsanne (Richard Lietz/Porsche): "Man kommt dort mit viel Tempo in den Rechtsbogen vor der Bremszone und muss das Auto schnell gerade stellen, um den Anker zu werfen. Zwei Schwierigkeiten: Spät bremsen und früh ans Gas. Innen sind Poller, die meist schnell weggeräumt werden. Dann kann man den Randstein nutzen."
Indianapolis (Simon Trummer/Manor): "Wir kommen dort extrem schnell an, etwa mit 330 km/h. Den ersten Teil bremst man nur ganz kurz an, mit 280 oder 290 Sachen durch. Dann kommt der extrem enge Teil. Während des Lenkens muss du bremsen. Knifflig, weil die Linkskurve so langsam ist. Nachts fühlt sich dieser Abschnitt genial an."
Arnage (Nicolas Lapierr/Toyota): "Ein kompletter Bruch des Rhythmus. Alles aus einem Guss, aber Arnage passt da nicht rein. Überall kommt man mit Topspeed an, aber zu Arnage nur im dritten Gang. Dann runter auf 85 km/h. Es ist frustrierend, wellig und schmutzig. Da passieren viele Fehler, oft harte Kontakte. Nicht meine Lieblingskurve."
Porsche-Kurven (Timo Bernhard/Porsche): "Mit 240 km/h durch die Kurven, null Platz für Fehler. Knackpunkt ist der Eingang. Man kommt dort von Landstraße mit Markierungen, Bodenwellen, Längsrillen und genau beim Einlenken ist der Asphaltwechsel. Fährt man dort allein, ist es wunderschön. Mit Verkehr ist es frustrierend."
Ford-Schikanen (Lucas di Grassi/AF Corse): "Zwei Schikanen direkt hintereinander, komplett unterschiedlich. Der erste Teil ist sehr schnell, der zweite total langsam. Die größte Herausforderung: viel Tempo mit auf die Gerade nehmen. Die Randsteine zerstören dir auf Dauer das Auto. Da musst du sehr vorsichtig sein!"
Der "Circuit 24 Heures" in Le Mans hat zahlreiche Schlüsselstellen, die teils traurige Berühmtheit erlangt haben - alle Kernelemente in der Übersicht