Die AC Automotive plant den Bau einer GTE-Version der neuesten AC Cobra. Eine Rückkehr nach Le Mans ist nicht ausgeschlossen. Bislang hat die "Giftnatter auf vier Rädern" fünf Klassensiege an der Sarthe geholt.
1957 tauchte der Name AC erstmals auf der Nennliste von Le Mans auf. Das Unternehmen hatte einen AC Bristol an den Start gebracht. Ken Rudd und Peter Bolton brachten den Wagen bestens über die Distanz und feierten sogleich Rang zwei in der Klasse bis zwei Liter Hubraum.
Bei den 24 Stunden von Le Mans 1958 tauchte AC mit zwei Bristol ACE auf. Die Zweiliter-Motoren aus dem Hause Bristol waren zuverlässig, das Chassis mit 787 Kilogramm extrem leicht. Dennoch reichte es in der Klasse wieder nur zu den Plätzen zwei und drei hinter dem Porsche von Herrmann/Behra.
1959 der erste große Erfolg: Ted Whiteaway und John Turner (Rudds Racing) feierten in der Klasse bis zwei Liter Hubraum den Sieg. Man profitierte dabei allerdings vom Pech der Gegner. Kein einziger der zahlreichen Porsche 718 RSK erreichte das Ziel.
1960 kamen Jean Rambeaux und Pierre Boutin mit ihrem privat eingesetzten AC Bristol ACE nicht ins Ziel. Andre Wicky und Georges Gachnang (Großvater von Sebastien Buemi und Natsha Gachnang) wurden wegen zu geringer Distanz nicht gewertet. Aber es sollte nur ein kurzer Tiefpunkt sein...
Schon im Jahr darauf jubelten Georges Alexandrovitch und Jean-Claude Magne über einen Sieg in der Klasse GT 1.600 bis 2.000 ccm Hubraum. Trotz dieses Erfolges war man auf Abschied vom Bristol ACE programmiert.
1962 versuchten sich Jean-Claude Magne und Maurice Martin noch einmal in dem betagten Fahrzeug in Le Mans, aber sie vielen nach nur vier Stunden mit einem Kupplungsdefekt aus. Es folgte die Zeit der echten Cobras!
Mit Teamchef Stirling Moss und einem V8-Motor von Ford feierte die AC Cobra 1963 ihre Rennpremiere in Le Mans. Ed Hugus und Peter Jopp (Foto) schieden aus, aber...
...die Markenkollegen Peter Bolton und Ninian Sanderson schafften auf Anhieb unter der Nennung von Hurlock einen Sieg in der großen GT-Klasse bis fünf Liter Hubraum.
In der zehnten Rennstunde übernahmen die späteren Klassensieger in der schicken AC Cobra Ford 289 die Führung vom gestrandeten Hugus-Schwesterfahrzeug.
1964 kam die Cobra in ganz neuer Optik nach Le Mans. Jack Sears und Peter Bolton (Foto) schieden durch einen schlimmen Unfall (drei Tote Zuschauer) aus, aber...
...die Kollegen Dan Gurney und Bob Bondurant prügelten die AC Cobra Daytona unter der Nennung des legendären Carroll Shelby auf den vierten Gesamtrang und zum Klassensieg.
Die alte Cobra von Mortemart/Fraissinet erreichte wegen der guten Zuverlässigkeit sogar noch Klassenrang zwei und machte somit einen Doppelerfolg für AC perfekt.
1964 im Pech: Jochen Neerpasch (später unter anderem Förderer eines gewissen Michael Schumacher) und sein namhafter Teamkollege Chris Amon wurden disqualifiziert.
1965 erfolgte der bislang letzte Auftritt der AC Cobra in Le Mans, weil sich Carroll Shelby anschließend auf das Ford-GT-Projekt konzentrierte, das ab 1966 dermaßen erfolgreich war.
Zum Abschied der Cobra aus Le Mans gab es Licht und Schatten. Dan Gurney und Jerry Grant schieden ebenso aus wie die Shelby-Teamkollegen Payne/Johnson und die zwei privat eingesetzten Autos von Ford France (mit Jo Schlesser) und Filipinetti.
Einer kam aber durch - und wie: Jack Sears und Richard Thompson ließen AC ein letztes Mal laut jubeln. Die Werks-Cobra erreichte den fünften und bislang letzten Klassensieg von AC beim berühmten 24-Stunden-Rennen.
Die AC Automotive plant den Bau einer GTE-Version der neuesten AC Cobra. Eine Rückkehr nach Le Mans ist nicht ausgeschlossen. Bislang hat die "Giftnatter auf vier Rädern" fünf Klassensiege an der Sarthe geholt.