Wie lang darf ein Stint sein? Wann wird gepunktet? Wie läuft das mit dem Technikstopp? - Die Antworten auf die wichtigsten Fragen zu den 24h Spa
Die 24 Stunden von Spa sind seit 2011 der GT3-Höhepunkt schlechthin im Kalender. Um das Rennen genau zu verstehen, muss man einige Regeln kennen. Die wichtigsten hier im Überblick.
Kategorien: Es gibt fünf Klassen, in denen gefahren wird. Sie unterscheiden sich nur durch das Fahrerrating, das im Winter 2021/22 von der SRO überarbeitet wurde. Die Fahrzeuge sind identisch nach GT3-Reglement. Die größte Aufmerksamkeit gilt dem Pro-Cup, denn hier fahren die Autos um den Gesamtsieg.
Daneben gibt es weitere Kategorien: Der Gold-Cup ist die zweitstärkste Klasse. Hier fahren zwei oder drei Gold-Fahrer jeweils mit einem Piloten mit Silber-Einstufung zusammen. Bei der 2023er-Auflage landete das beste Gold-Auto auf dem zehnten Gesamtrang.
Der Silver-Cup ist ausschließlich für Fahrer mit Silber-Rating vorgesehen. Dieser Kategorie werden vor allem junge, noch unbeschriebene Fahrer zugeordnet. Die Teams im Silver-Cup bestehen in der Regel aus vier Fahrern.
Im Pro-Am-Cup sind zwei Fahrer mit Bronze-Rating vorgeschrieben, die anderem beiden Fahrer stehen frei. Im Bronze-Cup (bis 2021 Am-Cup) bestehen die Teams jeweils aus einem Profi mit Platin-Einstufung, maximal zwei Semi-Profis aus der Silber-Kategorie und einem Bronze-Amateur.
Fahrzeiten: Kein Fahrer darf mehr als elf Stunden fahren. Maximal darf ein Fahrer drei Stunden und 15 Minuten am Steuer sitzen, danach gilt eine Zwangspause von 60 Minuten. Ein Stint darf maximal 61 Minuten dauern. Ausnahme: Sollte am Stintende eine FCY oder ein SC ausgerufen werden, wird die Zeit auf 66 Minuten ausgedehnt.
Im Pro-Am-Cup gelten die komplexesten Fahrzeit-Regeln: Mindestens acht Stunden der Renndistanz müssen von den Bronze-Fahrern absolviert werden. In jedem Rennviertel müssen die Bronze-Fahrer mindestens eine Stunde im Cockpit sitzen.
Im Gold-Cup muss der Silber-Fahrer mindestens vier Stunden lang im Auto sitzen. Sollten zwei Silber-Fahrer genannt sein, kann die Mindestfahrzeit aufgeteilt werden. Für die restliche Fahrzeit der Gold-Piloten gibt es keine Vorgaben.
Im Pro- und Silver-Cup gelten keine weiteren Fahrzeitbeschränkungen. Im Bronze-Cup muss der Bronze-Fahrer mindestens vier Stunden fahren, davon mindestens eine Stunde innerhalb der ersten sechs Stunden des Rennens. Der Pro-Fahrer darf maximal acht Stunden fahren.
Boxenstoppzeiten: Es gilt eine minimale Boxenstoppzeit von 122 Sekunden, zwischen Einfahrt und Ausfahrt. Reifenwechsel dürfen - anders als noch 2020 - während des Tankens vollzogen werden. Viermal im Rennen darf ein Team eine Toleranz von maximal einer Sekunde in Anspruch nehmen.
Daneben gibt es sogenannte "Short-Stops" ohne Mindestzeit, bei denen nur nachgetankt wird. In diesem Fall darf die Zapfpistole maximal fünf Sekunden im Fahrzeug hängen. Außerdem muss jedes Fahrzeug ab Beginn der zwölften bis Ende der 22. Stunde einen Fünf-Minuten-Technikstopp absolvieren, um beispielsweise die Bremsen zu tauschen.
Pirelli stellt jedem Team 30 Sätze Trockenreifen zur Verfügung. Für alle Teilnehmer der Superpole gibt es einen Extra-Satz, der nur in der Superpole verwendet werden darf. So ist sichergestellt, dass während der Qualifikation keine strategischen Spielchen getrieben werden. Zusätzlich gibt es unendlich viele Sätze Regenreifen.
Punkte: Bei den 24 Stunden von Spa werden unterschiedlichste Punkte zu unterschiedlichen Zeiten vergeben. Am bekanntesten sind die Punkte für die GTWC Europe und die IGTC. Darüber hinaus kämpfen die Hersteller um Punkte für die globale GTWC und den Coupe du Roi.
Punkte für die GTWC Europe gibt es nach sechs, zwölf und 24 Stunden. Nach sechs und zwölf Stunden gilt das Schema 12-9-7-6-5-4-3-2-1. Nach 24 Stunden wird mit dem Standardschema 25-18-15-12-10-8-6-4-2-1 gewertet. Teams, die nicht für die GTWC Europe eingeschrieben sind, sind nicht punkteberechtigt. Die Fahrer aber schon.
Zusatzpunkte gibt es für die Top 3 der Superpole. Für die IGTC kann jeder Hersteller bis zu sechs Autos (maximal vier aus dem Pro Cup) als punkteberechtigt benennen. Für die inoffizielle GT3-Weltmeisterschaft gibt es erst am Ende des Rennens Punkte nach dem Standardschema 25-18-15-12-10-8-6-4-2-1.
In der globalen GTWC, eine reine Herstellerwertung über die GTWC-Serien in Europa, Asien, Amerika und Australien, wird am Ende des Rennens gewertet. Punkte gibt es in allen vier Klassen. Sie werden mit der Anzahl an Fahrzeugen multipliziert. Der Coupe du Roi verteilt Punkte an Hersteller über alle vier Klassen hinweg nach 6/12/24 Stunden.
Das waren die wichtigsten Regeln. Jetzt heißt es: Rennen schauen und genießen!
Wie lang darf ein Stint sein? Wann wird gepunktet? Wie läuft das mit dem Technikstopp? - Die Antworten auf die wichtigsten Fragen zu den 24h Spa