Am 1./2. Juli 2023 finden die 24 Stunden von Spa-Francorchamps zum 75. Mal statt: 24 Fakten rund um den Klassiker auf der "Ardennen-Achterbahn"
Die 24h Spa 2023 werden von 71 GT3-Autos in Angriff genommen. Damit egalisiert man den Rekord der Starterfeldgröße aus dem Jahr 2019. Im diesjährigen Feld finden sich alle Autos aus der GT-World-Challenge Europa (GTWC), zahlreiche aus der Intercontinental-GT-Challenge (IGTC) und mehrere Teilzeitstarter.
Seit der ersten GT-Ausgabe im Jahr 2001 wurden insgesamt 11.717 Rennrunden absolviert. Die höchste Zahl war 589 im Jahr 2006, die niedrigste war 363 im Jahr 2019. Die Gesamtzahl von 536 im vergangenen Jahr entsprach fast genau dem Durchschnitt (532) für den Zeitraum seit 2001.
Mit Blick auf die Superpole ist Mercedes-AMG die Marke, die es zu schlagen gilt. Als einziger GT-Hersteller hat man vier aufeinanderfolgende Poles. Die Serie begann 2019 mit Maro Engel und wurde seither von Raffaele Marciello (einziger Fahrer mit drei aufeinanderfolgenden Poles) fortgesetzt.
2022 wurden die 24h Spa zum fünften Mal (in der GT-Ära seit 2001) von dem Auto gewonnen, das von der Pole startete. Die anderen Jahre: 2004, 2005, 2007, 2014. Die durchschnittliche Startposition des Siegerautos ist seit 2001 der neunte Startplatz. Von genau dem wurde das Rennen aber noch nicht gewonnen.
Vorjahressieger Mercedes-AMG hat in diesem Jahr mit 16 Autos das größte Aufgebot, gefolgt von Porsche mit 14 und Audi mit 13. Drei Marken sind in allen fünf Klassen vertreten: Audi, Lamborghini und Mercedes-AMG. Hingegen ist Aston Martin die einzige Marke, die mit einem einzigen Auto am Start ist.
Insgesamt 19 Marken haben das Rennen seit der Erstausgabe im Jahr 1924 gewonnen, acht davon seit Beginn der GT-Ära im Jahr 2001. In der GT3-Ära (seit 2010) haben bisher fünf Marken gewonnen: Audi, BMW, Ferrari, Porsche und Mercedes-AMG.
Vier Fahrzeuge geben 2023 ihr Debüt bei den 24h Spa - allesamt in der Pro-Klasse: Ferrari 296 GT3, Lamborghini Huracan GT3 Evo2, McLaren 720S GT3 Evo und Porsche 911 GT3 R (992).
Vier Teams treten an, um einen Klassensieg von 2022 zu wiederholen: ASP in der Pro-Klasse, Iron Dames im Gold-Cup, WRT im Silver-Cup und AF Corse im Bronze-Cup. Der AF-Corse-Sieg 2022 kam aber nicht im Bronze-Cup, sondern in der Pro-Am-Klasse zustande.
Mit sechs Pro-Am-Siegen seit 2011 ist AF Corse das mit Abstand erfolgreichste Team in dieser Klasse. Andrea Bertolini und Louis Machiels haben dreimal für das Ferrari-Team triumphiert. Damit sind sie die erfolgreichsten Fahrer über alle Klassen gerechnet.
Die 71 Autos für die 24h Spa 2023 kommen aus 14 unterschiedlichen Ländern. Deutschland liegt mit 18 Autos an der Spitze, gefolgt von Italien (11) und Belgien (9).
Mit einem Teilnehmerfeld von 22 Autos ist der Bronze Cup die größte Klasse in diesem Jahr. Damit ist zum ersten Mal seit 2014 nicht die Pro-Klasse die zahlenmäßig größte im Feld. In der Pro-Klasse sind in diesem Jahr 20 Autos gemeldet, gefolgt von der Pro-Am-Klasse (12), dem Silver-Cup (10) und dem Gold-Cup (7).
Auf der diesjährigen Nennliste stehen sechs Teams mit mindestens einem Gesamtsieg: ASP (2022), Iron Lynx (2021), Rowe (2020, 2016), Walkenhorst (2018), Sainteloc (2017), WRT (2014, 2011). Außerdem sind die Siegerteams Marc VDS (2015) und Phoenix (2012) als Teil von Partnerschaften (Boutsen VDS beziehungsweise Scherer PHX) dabei.
Belgische Fahrer haben insgesamt 48 Siege bei den 24h Spa errungen. Fünfmal siegte Eric van de Poele. Der erste Sieger einheimische Sieger war 1927 Nicolas Caerels, der bisher letzte war 2020 Laurens Vanthoor. Bei der diesjährigen Ausgabe gehen 15 belgische Fahrer an den Start.
Zur Gruppe der Fahrer aus Belgien gehört unter anderem Maxime Martin, der zum 16. Mal in Folge am 24-Stunden-Klassiker in seinem Heimatland teilnimmt. Das ist eine längere Serie als sie jeder andere aktive Fahrer, unabhängig vom Herkunftsland, vorweisen kann.
Maxime Martin ist einer von 13 Fahrern im diesjährigen Starterfeld, die schon mindestens einen Gesamtsieg errungen haben. Vier dieser 13 Fahrer hab das Rennen schon zweimal gewonnen: Andrea Bertolini (2006, 2008), Philipp Eng (2016, 2018), Laurens Vanthoor (2014, 2020) und Jules Gounon (2017, 2022).
Die 71 Autos auf der diesjährigen Nennliste werden von Fahrern aus 38 Nationen pilotiert. Deutschland führt die Liste mit 33 Fahrer an, gefolgt von Frankreich (28) und Großbritannien (27). Bemerkenswert ist, dass die USA (19 Fahrer) deutlich stärker vertreten sind als in der Vergangenheit. 13 Nationen haben einen einzigen Fahrer am Start.
Für fünf der 71 Autos gilt, dass die Fahrer allesamt aus demselben Land stammen: #5 Optimum-McLaren (Großbritannien), #26 Sainteloc-Audi (Frankreich), #31 WRT-BMW (Großbritannien), #44 CLRT-Porsche (Frankreich) und #89 ASP-Mercedes (Brasilien). Im Falle der #5 kommen nicht nur Fahrer, sondern auch Auto aus Großbritannien.
Sieben Damen treten in diesem Jahr bei den 24h Spa an. Iron Dames setzt im #83 Lamborghini ein Quartett - Doriane Pin, Sarah Bovy, Michelle Gatting, Rahel Frey - ein. Samantha Tan fährt den #38 ST-Ferrari, Reema Juffali den #81 Theeba-Mercedes und Lilo Wadoux gibt im #52 AF-Corse-Ferrari ihr Spa-Debüt.
In vier Autos sitzen Familienmitglieder, wobei es im #89 ASP-Mercedes gleich drei sind: Adalberto und Bruno Baptista (Vater und Sohn) mit Neffe/Cousin Rodrigo. Die Autos mit zwei Familienmitgliedern: #23 Grove-Porsche (Stephen und Brenton Grove), #52 AF-Corse-Ferrari (Louis und Jef Machiels), #91 Herbert-Porsche (Alfred/Robert Renauer).
Zehn Teams geben ihr Debüt: Im Audi-Lager sind es Comtoyou, Uno und CSA, auf Mercedes-AMG sind es Riley, 7TSIX und Theeba, mit Porsche sind es CLRT, GMG und Pure und mit dem einzigen Aston Martin ist es Bullitt. Scherer PHX auf Audi ist ein neuer Name, aber aus Phoenix (Gesamtsieger 2021) hervorgegangen.
In der Geschichte der Intercontinental-GT-Challenge (IGTC) sind die 24h Spa 2023 das 29. Rennen. Dabei wird die 152. Rennrunde die insgesamt 10.000. Rennrunde in der im Jahr 2016 gegründeten IGTC.
Die meisten Autos in der Führungsrunde im Ziel gab es bei den 24h Spa in den Jahren 2020 und 2022 mit jeweils acht. Hingegen kamen 2021 nur drei Autos in der Führungsrunde ins Ziel. Und 2015 war das Siegerauto sogar das einzige, denn alle anderen wurden damals vom Marc-VDS-BMW überrundet.
2022 wurde ein neuer GT3-Rundenrekord aufgestellt. Alessio Rovera fuhr am Steuer des AF-Corse-Ferrari mit der Startnummer 52 eine Rundenzeit von 2:17.480 Minuten. Damit unterbot er die vorherige Bestmarke in der GT3-Ära des Rennens (seit 2010) um eine halbe Sekunde.
Die 24 Stunden von Spa 2023 sind die 75. Auflage des Rennens seit der Premiere im Jahr 1924. Im nächsten Jahr feiert der Klassiker sein 100-jähriges Bestehen.
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