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IndyCar-News Oktober 2020: Nachrichten aus der IndyCar-Szene, kurz & kompakt

Aktuelle Nachrichten aus der IndyCar-Szene, kurz und kompakt: Coronakrise zwingt DragonSpeed, das IndyCar-Programm im Sinne des LMP2-Programms zu opfern

DragonSpeed beendet IndyCar-Programm (30. Oktober)

Titel-Bild zur News: Ben Hanley

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Nach vier IndyCar-Rennen mit Ben Hanley als Fahrer stellt DragonSpeed sein über zwei Jahre betriebenes Teilzeitprogramm im US-Formelsport bis auf Weiteres ein. Das Indy 500 vom 23. August dieses Jahres, bei dem Hanley als 23. ins Ziel kam, bleibt für die absehbare Zukunft das letzte IndyCar-Rennen des Teams von Elton Julian.

"COVID hat das Vorankommen meines Teams um zwei Jahre zurückgeworfen und vor zwei Jahren hatten wir kein IndyCar-Programm", wird Julian von 'Racer' zitiert und liefert die Erklärung für den nun getätigten Schritt gleich mit: "Indem wir unser IndyCar-Chassis verkaufen, können wir besser in unsere Zukunft investieren und an einem neuen Standort in Barcelona unser LMP2-Programm (zuletzt ELMS und IMSA, früher auch WEC; Anm. d. Red.) stärken."

Das von Julian angesprochene IndyCar-Chassis geht in den Besitz von Meyer Shank Racing über. Dieses Team plant für 2021 neben dem Vollzeitprogramm mit Jack Harvey erstmals ein Teilzeitprogramm mit einem zweiten Auto. Als Kandidaten gelten derzeit Helio Castroneves und Stefan Wilson. Und was DragonSpeed betrifft, so lässt sich Julian zumindest eine Hintertür offen: "Vorausgesetzt, ich finde einen Weg, kann ich ruhigen Gewissens sagen, dass wir dabei sein wollen, wenn IndyCar wieder richtig Fahrt aufnimmt."

McLaughlin trotz Crash mit Spaß beim Debüt (29. Oktober)

Scott McLaughlin

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Scott McLaughlins erstes IndyCar-Rennen endete am vergangenen Sonntag in St. Petersburg mit einem unfallbedingten Ausfall. Nachdem der dreimalige Supercars-Champion im Freien Training auf Anhieb in die Top 10 gefahren war, tat er sich im Qualifying mit den weichen Firestone-Reifen schwerer und qualifizierte sich für den 21. Startplatz. Im Rennen ging es für McLaughlin langsam nach vorn, aber kurz vor Halbzeit der Distanz führte ein misslungener Angriff auf Marco Andretti in Kurve 1 zum Dreher mitsamt Kollision mit Rinus VeeKay.

Dennoch überwiegt für McLaughlin das Positive. "Ich bin ein bisschen enttäuscht, hatte aber viel Spaß. Es war fantastisch. Das war der beste Tag meines Lebens, abgesehen von meiner Hochzeit", so der 27-jährige Neuseeländer, dessen Ehefrau Karly aus den USA stammt und die großen Anteil daran hat, dass sich McLaughlin nach acht vollen Supercars-Saisons zum Wechsel in die IndyCar-Serie entschieden hat.

Ebenso großen Anteil hat natürlich Roger Penske, der ihm für 2021 den vierten Penske-Chevrolet als neuer Teamkollege von Josef Newgarden, Will Power und Simon Pagenaud anvertraut. Und in Vorbereitung auf sein erstes Indy 500 im Mai 2021 hat McLaughlin am Mittwoch anlässlich des gerade laufenden Tests bereits das obligatorische Rookie-Programm mit Erfolg absolviert.

Saisonfinale in St. Petersburg mit 24 Autos (23. Oktober)

Renn-Action in St. Petersburg 2019

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Als erstes Stadtrennen im IndyCar-Kalender des Coronajahrs 2020 bildet St. Petersburg (Florida) am Wochenende den Abschluss der Saison. Den Titel machen Scott Dixon (Ganassi-Honda) und Josef Newgarden (Penske-Chevrolet) unter sich aus.

Während Dixon zum letzten Mal mit Felix Rosenqvist als Teamkollege antritt, bevor der Schwede für 2021 zu McLaren SP wechselt, und Landsmann Marcus Ericsson möglicherweise ebenfalls letztmalig für Ganassi antritt, hat Newgarden für den Titel-Showdown drei statt nur zwei Teamkollegen. Denn Supercars-Champion Scott McLaughlin gibt sein IndyCar-Debüt an der Seite von Simon Pagenaud, Will Power und Newgarden.

Die Nennung des vierten Penske-Chevrolet (Startnummer 3) für McLaughlin bringt das Starterfeld beim IndyCar-Finale 2020 auf 24 Autos. Einzige weitere Änderung gegenüber dem vorletzten Saisonrennen: Oliver Askew kehrt für einen letzten Einsatz ins Cockpit des McLaren-Chevrolet mit der Startnummer 7 zurück, bevor dieses Auto für 2021 an Rosenqvist geht.

Stefan Wilson plant weiteres Indy 500 (22. Oktober)

Stefan Wilson

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Stefan Wilson peilt für 2021 seine dritte Indy-500-Teilnahme nach 2016 und 2018 an. Der jüngere Bruder des tödlich verunglückten Justin Wilson sucht dieser Tage via Twitter-Aufruf nach Unterstützern. "Ich gebe mein Möglichstes", schreibt der 31-jährige Brite und erwähnt in diesem Zusammenhang, dass ihm "gesagt wurde, dass ich die Chance habe, für das 2021er Indy 500 ein Cockpit zu bekommen". Von welchem Team ihm diese Chance eingeräumt wird, verrät der junge Wilson nicht. Dem Vernehmen nach könnte es sich um den zweiten Shank-Honda handeln, der 2021 auf Teilzeitbasis eingesetzt werden soll.

Sollte es so kommen, würde Meyer Shank Racing mit zwei Briten antreten, denn Jack Harvey ist im Vollzeit-Auto des Teams für die gesamte IndyCar-Saison 2021 gesetzt. Ein möglicher Konkurrent für Stefan Wilson um das zweite Cockpit könnte Helio Castroneves werden, sollte er bei McLaren SP auch das dritte Auto nicht bekommen. Das zweite gilt inzwischen als sicher für den von Ganassi kommenden Felix Rosenqvist, wenngleich die offizielle Bestätigung durch McLaren SP noch aussteht.

Stefan Wilson bestritt sein erstes Indy 500 im Mai 2016, neun Monate nach dem Tod seines Bruders Justin. Damals fuhr er für KV Racing, kam aber nicht ins Ziel. Zwei Jahre später ging er für Andretti Autosport an den Start und belegte Platz 15. Abgesehen von seinen beiden Indy-500-Starts hat der junge Wilson ein weiteres IndyCar-Rennen bestritten: 2013 in Baltimore als Teamkollege seines Bruders bei Dale Coyne Racing.

Askew hat ärztliche Freigabe für St. Petersburg (21. Oktober)

Oliver Askew

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Nach zwei verpassten Rennen aufgrund von Gleichgewichtsstörungen hat Oliver Askew nun die ärztliche Freigabe vorliegen, am Wochenende beim IndyCar-Saisonfinale in St. Petersburg anzutreten. Für den diesjährigen Rookie in Diensten von McLaren SP wird es das Comeback und ein Abschied gleichermaßen. Denn nachdem Askews Vertrag unter kontroversen Umständen aufgelöst wurde, ist sich McLaren SP für 2021 inzwischen mit Felix Rosenqvist einig.

Vor Askews Abschiedsvorstellung für McLaren SP teilt Teammitbesitzer Sam Schmidt in einem Statement mit: "Wir freuen uns, dass Oliver angemessene medizinische Beratung erhalten und mit den Ärzten der IndyCar-Serie zusammenarbeiten konnte, um die Zulassung zu erlangen, an diesem Wochenende für McLaren SP anzutreten. Schön zu sehen, dass Oliver ins Cockpit des #7 McLaren-Chevrolet zurückkehrt. Wir freuen uns auf ein positives Ergebnis an diesem Wochenende."

Beim Double-Header auf dem Indianapolis-Rundkurs wurde Askew Anfang Oktober durch Helio Castroneves vertreten. Der Brasilianer ist für St. Petersburg derzeit nicht vorgesehen, befindet sich für den Fall der Fälle aber trotzdem in Bereitschaft und könnte einspringen, falls notwendig. In der IMSA SportsCar Championship hat Castroneves seinen nächsten (und vorletzten Penske-)Einsatz erst am darauffolgenden Wochenende (Laguna Seca).

Debütant McLaughlin hat komplette Saison verfolgt (20. Oktober)

Scott McLaughlin

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In Vorbereitung auf sein IndyCar-Renndebüt, das er am Wochenende in St. Petersburg in einem vierten Penske-Chevrolet geben wird, hat Scott McLaughlin die bisherige IndyCar-Saison komplett verfolgt. Während er in der Supercars-Serie seinen dritten Titel eingefahren hat und einzig beim Saisonfinale am vergangenen Wochenende, dem Bathurst 1000, sieglos blieb, schaute sich der Neuseeländer die IndyCar-Sessions im Livestream an.

"Ich habe während des gesamten Jahres jedes Qualifying und jedes Rennen gesehen, um am Ball zu bleiben. Das hat zwar meine innere Uhr gekillt, aber ich habe es genossen", merkt McLaughlin gegenüber 'Racer' an, dass sein Schlafrhythmus aufgrund der Zeitverschiebung zwischen dem amerikanischen und dem australischen Kontinent mächtig gelitten hat.

Die Tatsache, dass er beim Saisonfinale in St. Petersburg sein IndyCar-Renndebüt gibt, während Penske-Teamkollege Josef Newgarden gegen Ganassi-Pilot Scott Dixon um den Titel kämpft, versucht McLaughlin zu verdrängen: "Ich werde mein Bestes geben und werde das tun, was notwendig ist, um nicht im Weg zu stehen."

Bilanz der IndyCar-Stars beim Petit Le Mans (19. Oktober)

Siegerehrung beim Petit Le Mans 2020

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Der kaum noch für möglich gehaltene Sieg von Wayne Taylor Racing beim Petit Le Mans der IMSA-Saison 2020 hat zur Folge, dass sich IndyCar-Tabellenführer Scott Dixon wenige Tage vor seinem möglicherweise sechsten IndyCar-Titel einen weiteren großen Rennsieg an die Fahnen geheftet hat. Dixon war neben den beiden Stammfahrern Ryan Briscoe und Renger van der Zande der dritte Fahrer im schwarzen #10 Cadillac. Nachdem dieses Trio zusammen mit Kamui Kobayashi schon beim Saisonauftakt, den 24 Stunden von Daytona, triumphiert hatte, gab es also am Samstagabend einen weiteren großen Erfolg.

Die weiteren IndyCar-Piloten im Starterfeld des 23. Petit Le Mans hatten derweil nicht ganz so viel zu lachen. Alexander Rossi war dritter Fahrer des #7 Penske-Acura, der zehn Minuten vor Schluss in die Kollision um die Führung verwickelt war. Am Ende wurde es für Rossi zusammen mit Helio Castroneves und Ricky Taylor "nur" der unter diesen Umständen enttäuschende zweite Platz. Simon Pagenaud war dritter Fahrer des #6 Penske-Acura, den er zusammen mit Juan Pablo Montoya und Dane Cameron auf P3 ins Ziel brachte (Fotos: Petit Le Mans 2020).

Sebastien Bourdais belegte zusammen mit seinen Kollegen von JDC-Miller (Tristan Vautier und Loic Duval) im #5 Cadillac den vierten Platz. Ryan Hunter-Reay war dritter Fahrer des #55 Mazda, den er zusammen mit den beiden Stammfahrern Jonathan Bomarito und Harry Tincknell aber nur mit 19 Runden Rückstand ins Ziel brachte. Grund für den großen Rückstand war ein früher Ausfall der Bremsen. Und Colton Herta - der einzige IndyCar-Pilot im Feld der GTLM-Klasse - belegte im #25 RLL-BMW zusammen mit Bruno Spengler und Connor de Philippi nach frühen technischen Problemen den letzten Platz der Klasse.

Früherer CART-Präsident Joe Heitzler verstorben (16. Oktober)

Joe Heitzler

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Joe Heitzler, der im Jahr 2001 einige Monate lang Präsident der CART-Serie war, ist im Alter von 75 Jahren verstorben. In seiner Rolle als Vorsitzender der einen von damals zwei konkurrierenden Rennserien mit IndyCar-Fahrzeugen hatte Heitzler die Nachfolge von Bobby Rahal angetreten. Rahal, der als Fahrer dreimal den CART-Titel errungen hat, war seinerseits nur einige Monate lang Präsident gewesen, bevor er an Heitzler übergab. In Heitzlers turbulente Amtszeit als CART-Präsident fiel unter anderem das German 500 auf dem EuroSpeedway Lausitz, bei dem Alex Zanardi am 15. September 2001 beim schweren Crash mit Alex Tagliani beide Beine verlor.

Ferrari weiterhin Dritter-Hersteller-Favorit (15. Oktober)

Ferrari-Logo

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Anfang Oktober wurde in Indianapolis das IndyCar-Motorenreglement für die kommenden Jahre festgezurrt. Der Umstieg von 2,2- auf 2,4-Liter-Turbomotoren, dann in Verbindung mit Hybridtechnik, erfolgt erst zur Saison 2023. Somit bleiben sowohl den beiden aktiven Herstellern Chevrolet und Honda als auch potenziell neuen Herstellern für die Entwicklung der neuen IndyCar-Triebwerke ein Jahr länger Zeit als es beim ursprünglichen Zeitplan der Fall gewesen wäre.

Was einen potenziellen dritten Hersteller betrifft, ist Ferrari weiterhin der aussichtsreichste Kandidat. "Die fortwährenden Gespräche zwischen Roger [Penske] und Ferrari stellen die größte Chance dar, weil dieser Dialog fortgesetzt wird", wird Bud Denker, Präsident der Penske Corporation von 'Racer' zitiert. Die Penske Corporation ist mit ihrer Tochterfirma Penske Entertainment seit Beginn des Jahres offizieller Besitzer der IndyCar-Serie und auch des Indianapolis Motor Speedway. Die Gespräche zwischen Roger Penske und Ferrari über einen möglichen Einstieg des italienischen Herstellers laufen bereits seit Monaten.

Formel-E-Meister Felix da Costa testet für Rahal (14. Oktober)

Antonio Felix da Costa

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Im Barber Motorsports Park wird Antonio Felix da Costa am 2. November Gelegenheit haben, einen IndyCar-Boliden von Rahal Letterman Lanigan Racing (RLL) zu testen. Die Möglichkeit ergibt sich kurzfristig, weil Stammfahrer Graham Rahal in wenigen Tagen erstmals Vater wird. Teammitbesitzer Bobby Rahal steht somit kurz davor, Großvater zu werden. Für Felix da Costa, seines Zeichens amtierender Champion der Formel E, wird es der erste IndyCar-Test und auf diesen freut er sich diebisch.

"Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass es ein großer Traum von mir ist, ein IndyCar auszuprobieren. Ich bin ein großer Fan davon, wie in Amerika und insbesondere in der IndyCar-Serie Rennen gefahren werden. Ich bin seit Jahren ein glühender Fan", gesteht der 29-jährige Portugiese, der RLL-Teammitbesitzer Bobby Rahal aus dem Langstreckenprogramm des Teams mit BMW bestens kennt. Seine IndyCar-Sitzanpassung hat Felix da Costa bereits hinter sich.

Sato sitzt Modell für Borg-Warner-Trophy (13. Oktober)

Takuma Sato

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Takuma Sato ist seit knapp zwei Monaten zweimaliger Indy-500-Sieger. Aus diesem Grund wird der berühmte Siegerpokal, die Borg-Warner-Trophy, künftig das zweite Sato-Konterfei nach 2017 bekommen. Zur Anfertigung des aus Ton gefertigten Abbilds seines Gesichts saß Sato kürzlich wieder in Tryon (North Carolina) Modell.

Als Sato die Vorlage für sein 2020er-Konterfei sah, strahlte der nun zweimalige Indy-500-Sieger voller Begeisterung: "Das bin wieder ich!" Und bei dieser Gelegenheit posierte er auch gleich noch in sein Rennoverall mitsamt der Borg-Warner-Trophy (noch ohne Satos zweite Verewigung) vor dem lokalen Kino (Fotos: Takuma Sato und die Borg-Warner-Trophy).

Dixons und Newgardens Ausblick auf das Finale (12. Oktober)

Scott Dixon, Josef Newgarden

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Mit den Plätzen zehn, zehn, neun und acht bei den vier Rennen der beiden Double-Header in Mid-Ohio und auf dem Indianapolis-Rundkurs ist der Punktevorsprung von IndyCar-Tabellenführer Scott Dixon von 96 auf 32 Punkte geschrumpft. Josef Newgarden geht nach den Plätzen zwei, acht, eins und vier bei den vier besagten Rennen nun mit eben jenen 32 Punkten Rückstand auf Dixon in das Saisonfinale am 25. Oktober.

In St. Petersburg (Florida) würde Dixon selbst dann, wenn Newgarden die Idealpunktzahl von 54 Zählern einfährt, ein neunter Platz zu seinem sechsten IndyCar-Titel reichen. Doch der Ganassi-Pilot ist gewarnt: "Die beiden Rennwochenenden in Mid-Ohio und Indy waren definitiv schwierig. Ich bin immer noch sauer auf mich selber, dass ich in Mid-Ohio diesen Fehler gemacht und dabei viele Punkte weggeschmissen habe."

Im Gegenzug will Newgarden seinen Schwung der vergangenen Wochen aufrecht erhalten und die Chance auf seinen dritten IndyCar-Titel in vier Jahren nutzen. "Wir haben eine Chance. Wir kommen nach St. Pete und werden versuchen, diese Meisterschaft zu gewinnen. Ich wünschte allerdings, dass wir ein bisschen näher dran wären", so der Ausblick des Penske-Piloten auf das Finale, das im Coronajahr 2020 das einzige IndyCar-Stadtrennen ist.

Indy Lights kehrt 2021 mit Neuerungen zurück (9. Oktober)

Indy-Lights-Action in Indianapolis 2019

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Im laufenden Coronajahr 2020 wurde die Saison der Indy-Lights-Serie kurzerhand ausgesetzt. 2021 aber wird die höchste Stufe der Aufstiegsleiter in Richtung IndyCar-Serie ihr Comeback geben. Dies wurde seitens der IndyCar-Führung rund um Mark Miles bestätigt. In diesem Zusammenhang gibt es einige Neuerungen.

So wird der Dallara IL-15 in der Comeback-Saison mit dem Cockpitschutz Halo fahren. Das Preisgeld für den Titelgewinn wird von einer Million auf 1,25 Millionen US-Dollar erhöht. Zudem bekommt der Champion die Garantie für drei IndyCar-Rennen 2022, darunter das Indy 500. Was die Fahrer in einem, wie es heißt "soliden Feld" betrifft, ist Kyle Kirkwood (Indy-Pro-2000-Champion von 2019) ebenso gesetzt wie dessen Nachfolger, der beim Indy-Pro-2000-Saisonfinale 2020 erst noch ermittelt wird. Rinus Lundqvist wird als frischgebackener Champion der Formula Regional Americas ebenfalls 2021 Indy Lights fahren.

Der Rennkalender für die neue Indy-Lights-Saison soll wie zuletzt 2019 aus zehn Events mit insgesamt 18 Rennen bestehen, wobei von Ovalen über Rundkurse und Stadtkurse alles dabei sein soll. Veröffentlicht wird der Kalender in den kommenden Tagen noch vor dem IndyCar-Saisonfinale in St. Petersburg (25. Oktober).

Noch keine Entscheidung über McLaughlins Zukunft (8. Oktober)

Scott McLaughlin

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Ob Scott McLaughlin für 2021 von Australien in die USA umzieht, um für Penske die komplette IndyCar-Saison zu fahren, ist weiterhin offen. Fest steht bislang nur, dass der frischgebackene dreimalige Supercars-Champion am 25. Oktober in St. Petersburg sein erstes IndyCar-Rennen fahren wird. Wie es weitergeht ist derzeit aber sowohl hinsichtlich McLaughlin als auch des gesamten Supercars-Projekts von Penske noch offen.

"Beim Thema McLaughlin haben wir noch keine Entscheidung getroffen. Das ist eine Entscheidung darüber, ob wir nächstes Jahr vier IndyCars einsetzen wollen oder nicht", sagt Roger Penske im Gespräch mit unserem Kollegen David Malsher-Lopez und bezeichnet St. Petersburg als "einen weiteren Teil der Evaluierung".

Auch ist noch offen, ob Penske in "Down Under" ein fünftes Jahr mit Dick Johnson Racing kooperieren wird oder aber die Zusammenarbeit - so wie es Gerüchte vermelden - mit Abschluss der Saison 2020 zu Ende gehen wird. "Bezüglich Supercars haben wir noch nichts vermeldet. Wir wollen erst Bathurst [als Saisonfinale am 18. Oktober] abwarten. Wie der Plan für die Zukunft aussieht, wissen wir ehrlich gesagt noch nicht", so Penske, der diesbezüglich aber von "vielen Optionen" spricht.

Prominente Rückkehrer tun sich schwer (7. Oktober)

IndyCar-Action auf dem Indianapolis-Rundkurs

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Helio Castroneves, Sebastien Bourdais und James Hinchcliffe gaben am Wochenende beim Double-Header auf dem Indianapolis-Rundkurs ihr Rundkurs-Comeback als IndyCar-Pilot. Für Castroneves, der bei McLaren SP für Oliver Askew einsprang, war es der erste solche Einsatz seit dem Indianapolis-Grand-Prix im Mai 2019 (und sein erster IndyCar-Einsatz als Nicht-Penske-Pilot seit 1999). Für Bourdais, der für A.J. Foyt Racing sein Renndebüt gab, war es der erste Einsatz seit dem Saisonfinale 2019 in Laguna Seca. Und für Hinchcliffe, der die Nachfolge von Zach Veach antrat, war es das erste Rundkurs-Rennen seit dem Indianapolis-Grand-Prix im Juli.

Die Ergebnisse aber waren für alle drei Rückkehrer durchwachsen. Am besten schnitt Hinchcliffe ab. Er beendete die beiden Rennen auf P14 und P13. Bourdais kam auf P21 und P18 ins Ziel, Castroneves auf P20 und P21. Hinchcliffe und Bourdais starten auch beim Saisonfinale in St. Petersburg (25. Oktober). Ob auch Castroneves dort antreten wird, steht noch nicht fest.

Liberty Media investiert in Shank-Team (6. Oktober)

Jack Harvey

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Meyer Shank Racing - das Team, für das Jack Harvey seit Beginn des Jahres 2020 auf Vollzeitbasis in der IndyCar-Serie an den Start geht, vermeldet einen prominenten neuen Investor. Laut einer Mitteilung des Teams von Michael Shank und James Meyer ist Formel-1-Promoter Liberty Media als "Minderheitsaktionär" eingestiegen.

Damit ist Liberty Media nicht nur an den IndyCar-Aktivitäten des Teams beteiligt. Auch in der IMSA SportsCar Championship ist Meyer Shank Racing (MSR) am Start und setzt dort in der Saison 2021 auf DPi-Chassis von Acura. Das IndyCar-Programm soll für 2021 von einem auf zwei Autos aufgestockt werden. Jack Harvey ist gesetzt. Wer der Teamkollege des Briten wird, ist noch offen.

Rinus VeeKay im Prinzip Rookie des Jahres (5. Oktober)

Rinus VeeKay

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Am Indianapolis-Wochenende ist es untergegangen, aber Rinus VeeKay (Carpenter-Chevrolet) steht bereits ein Rennen vor Schluss der IndyCar-Saison 2020 im Prinzip als punktbester Neuling fest. Der Niederländer hat vor dem Saisonfinale in St. Petersburg (25. Oktober) 54 Punkte Vorsprung auf Alex Palou (Coyne-Honda). Die Idealpunktzahl in einem IndyCar-Rennen für Sieg, Poleposition, eine Führungsrunde und die meisten Führungsrunden ist 54.

Weil aber die Fahrer ab P18 im Rennergebnis allesamt fünf Punkte einstreichen, kann VeeKay selbst dann nicht mehr abgefangen werden, sollte Palou in St. Petersburg die Idealpunktzahl holen und VeeKay selbst Letzter werden. Einzig ein Startverzicht VeeKays würde Palou noch die ganz geringe Chance eröffnen, den Niederländer noch abzufangen.

Bis zu 20.000 Fans beim Saisonfinale (2. Oktober)

Jack Harvey

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Das IndyCar-Saisonfinale am 25. Oktober in St. Petersburg wird potenziell die größte Zuschauerzahl der US-Formelrennserie im gesamten Coronajahr 2020 sehen. Denn seitens der lokalen Behörden sind am Stadtkurs an Floridas Westküste bis zu 20.000 Zuschauer erlaubt. Das ist das Doppelte verglichen mit dem gerade laufenden Double-Header auf dem Indianapolis-Rundkurs (Startaufstellung für Rennen 1 am Freitag).

Abgesehen vom aktuellen Wochenende war in der IndyCar-Saison 2020 auch an allen anderen Double-Header-Wochenenden (Elkhart Lake, Iowa Speedway, Mid-Ohio und St. Louis) eine stark limitierte Anzahl Vor-Ort-Zuschauer erlaubt. Indes wurden der verspätete Saisonauftakt im Juni in Fort Worth, der Indianapolis-Grand-Prix im Juli und insbesondere das Indy 500 im August komplett als "Geisterrennen" ausgetragen.

25 Autos beim Indianapolis-Rundkurs-Doppel (1. Oktober)

Start zum Grand Prix von Indianapolis 2020

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Am Freitag und Samstag dieser Woche gehen auf dem Infield-Rundkurs des Indianapolis Motor Speedway das drittletzte und das vorletzte Rennen der IndyCar-Saison 2020 über die Bühne. Die ungewöhnlichen Renntage Freitag/Samstag hat man deshalb gewählt, weil am Sonntag an gleicher Stelle die 8 Stunden von Indianapolis der Intercontinental GT-Challenge (IGTC) gefahren werden.

Was den Indianapolis-Double-Header der IndyCar-Serie betrifft, so werden 25 Autos antreten. Denn zu den 23 auf Vollzeitbasis gemeldeten Autos kommen je eines von A.J. Foyt Racing und von Dreyer & Reinbold Racing hinzu. Bei Foyt feiert Sebastien Bourdais seinen Einstand im Auto mit der Startnummer 14, während Dalton Kellett auf das dritte Auto (Startnummer 41) umgezogen wird. Mit der Startnummer 4 fährt wie gewohnt Charlie Kimball. Dreyer & Reinbold setzt das Auto mit der Startnummer 24 für Sage Karam ein.

In Reihen der 23 Stammautos gibt es zwei bereits verkündete Fahrerwechsel. Helio Castroneves fährt für McLaren SP (Startnummer 7) anstelle des erkrankten Oliver Askew. Und James Hinchcliffe fährt für Andretti Autosport (Startnummer 26) anstelle des entlassenen Zach Veach. Die Renndistanz beim Indianapolis-Rundkurs-Doppel beträgt für Rennen 1 am Freitag 85 Runden, für Rennen 2 am Samstag 75 Runden.

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