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IndyCar-Champion warnt Mick Schumacher: Hosen bei Oval-Debüt voll
Ovale? - Für Mick Schumacher keine Abschreckung - Doch Alex Palou weiß, wie beängstigend der erste Versuch wirklich ist, selbst für den Mehrfachchampion
(Motorsport-Total.com) - Mick Schumacher liebäugelt mit einem Vollzeitwechsel in die IndyCar-Serie und hat bereits angekündigt, dass ihm Ovalkurse keine Angst machen. Alex Palou, der IndyCar-Fahrer der Stunde mit vier Titeln in fünf Jahren, gibt nun ganz andere Einblicke und spricht offen über seine Angst, als er selbst zum ersten Mal auf einem Oval unterwegs war.
© Penske Entertainment
Alex Palou wurde beim ersten Oval-Test in Texas 2020 ganz anders Zoom
Im exklusiven Interview mit Motorsport.com Global, der englischsprachigen Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network, spricht er offen über seine Angst, als er auf dem Texas Motor Speedway im Februar 2020 das erste Mal im "Nudeltopf" fuhr. Es handelte sich gleich um einen Superspeedway, die "Königsdisziplin" im Oval-Racing.
"Ich hatte Schiss, richtig Schiss", sagt Palou. "Das war wirklich schnell. Ich wusste, dass ich eigentlich Vollgas durch die Kurve fahren sollte, aber ich konnte einfach nicht."
Da die meisten europäischen Fahrer ihre Karriere auf Rund- und Straßenkursen beginnen, bedeutete der Umstieg auf die 20 Grad überhöhten Kurven in Texas Neuland für den heutigen Seriendominator aus dem Team von Chip Ganassi.
"Das Fahrgefühl ist komplett anders. Nach den ersten Runs bin ich ausgestiegen, bin ein paar Schritte gegangen und dachte: 'Das ist nicht normal. Was machen wir hier eigentlich?'", erinnert sich der 28-Jährige.
Beim Test erhielt er Unterstützung von seinem damaligen Teamkollegen Santino Ferrucci, der als das genau Gegenteil des europäischen Fahrertypus gilt: Er blüht auf Ovalkursen komplett auf, während er auf Rund- und Straßenkursen weniger konkurrenzfähig ist.
© Lumen via Getty Images
Die Aerodynamik auf Kurzovalen erinnert an Rundkurse Zoom
"Mit dem Helm auf kannst du kaum den Kopf drehen, du siehst also gar nicht richtig, wohin du willst. Das ist völlig anders als alles, was ich bis dahin kannte", sagt Palou über die enormen G-Kräfte in Texas, die 2001 sogar zu einer Absage des damals geplanten CART-Rennens führten.
Erste Oval-Siege im sechsten Jahr
Dass Palou heute zu den besten Ovalfahrern der Serie zählt, ist Ergebnis jahrelanger Arbeit. Es dauerte fünf Saisons, bis er die Disziplin vollständig beherrschte. Ausgerechnet beim Indianapolis 500 gelang ihm in diesem Jahr der erste Oval-Sieg seiner Karriere, womit er im IndyCar-Sport nun endgültig zu den Allergrößten zählt.
Wenige Monate später feierte er seinen vierten Meistertitel und gewann insgesamt acht Rennen, darunter auch auf dem Kurzoval in Iowa. IndyCar teilt die Ovalstrecken noch einmal in Superspeedways und Kurzovale ein, bei denen komplett unterschiedliche Aero-Pakete zum Einsatz kommen. Auf Kurzovalen wird mit einer Aerodynamik gefahren, die denen auf Rundkursen ähnelt.
Was Palou einst in Angst versetzte, ist heute seine größte Stärke. Und genau deshalb rät er Fahrern wie Mick Schumacher, die Faszination der IndyCar-Serie nicht zu unterschätzen.
"Hat Spaß gemacht!" - Mick Schumacher über seinen IndyCar-Test
Mick Schumacher hat es getan, er hat in Indianapolis zum ersten Mal einen IndyCar-Test absolviert und war auf Anhieb schnell. Weitere Formel-1-Videos
"Das macht riesigen Spaß, aber es braucht Zeit, bis man versteht, was ein Oval mit dir macht", so der viermalige Champion. "Es ist etwas völlig anderes als alles, was man aus Europa kennt."
Mick Schumacher selbst hatte nach seinem Test angekündigt, dass er "durchaus Lust auf mehr - auch auf Ovale" habe. Die Einstellung stimmt schon einmal, denn wer in der IndyCar-Serie erfolgreich sein will, muss auch die Angst vor der Steilkurve besiegen. Allerdings ist der Texas Motor Speedway seit 2022 nicht mehr Teil des Kalenders.

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