IMSA-Finale 2025 Petit Le Mans: Sieg für Cadillac, Titel für Porsche

Während Action Express nach zuvor langer Durststrecke den zweiten Rennsieg in Folge feiert, fährt Penske zum zweiten Mal in Folge den Titel ein - Heftiger GTD-Crash

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Petit Le Mans ist bei perfektem Wetter die Saison 2025 der IMSA SportsCar Championship zu Ende gegangen. In allen vier Klassen musste das Finale die Titelentscheidung bringen. Am engsten ging es in der GTD-Pro-Klasse zu, während es in der GTD-Klasse gleich zu Beginn einen heftigen Crash gab.

Titel-Bild zur News: Jack Aitken, Earl Bamber, Frederik Vesti

Sieger des Petit Le Mans 2025: Aitken/Bamber/Vesti für Action Express Zoom

In der Topklasse GTP ist Porsche Penske Motorsport wie schon im vergangenen Jahr auch diesmal wieder Titelträger, allerdings mit zwei anderen Piloten. Nach Dane Cameron und Felipe Nasr mit der Startnummer 7 in der Saison 2024 sind in der Saison 2025 nun Matt Campbell und Mathieu Jaminet mit der Startnummer 6 die Meister.

In der geplanten Dreier-Besetzung des #6 Penske-Porsche (Jaminet/Campbell/Andlauer) waren Jaminet und Campbell im diesjährigen Petit Le Mans nicht nur die einzigen, die für den Titelgewinn infrage kamen. Sie waren auch die einzigen des Trios, die im Rennen antraten.

Erst "medizinischer Notfall", dann Titelgewinn für Porsche

Denn Julien Andlauer musste aufgrund eines "medizinischen Notfalls" (Wortlaut der IMSA) kurzerhand auf eine Teilnahme verzichten. Von Porsche kam während des Rennens folgendes Update: "Wir wissen die Besorgnis um Julian Andlauer zu schätzen. Er wurde sowohl vom Teamarzt als auch vom medizinischen Team der IMSA untersucht. Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass es ihm gut geht."

Andlauers Platz im #6 Penske-Porsche übernahm Laurens Vanthoor, der abgesehen davon auch als dritter Fahrer auf dem Schwesterauto mit der Startnummer 7 antrat. Genau wie Andlauer, so kam auch Vanthoor aufgrund des Punktestands nicht für den Titel infrage.

Die Tabellenführer Jaminet/Campbell gingen vom sechsten Startplatz ins Rennen. Indes legten ihre Teamkollegen, die Tabellenzweiten Felipe Nasr und Nick Tandy, vom vierten Startplatz los. Nachdem beide Fahrerpaarungen im Verlauf der zehn Rennstunden von Vanthoor unterstützt wurden, lautete die Reihenfolge im Ziel: P3 und der Titel für Jaminet/Campbell, und nur P10 für Nasr/Tandy. (Ergebnis: Petit Le Mans 2025)

Mathieu Jaminet, Matt Campbell

GTP-Champions der IMSA 2025: Mathieu Jaminet, Matt Campbell (Penske-Porsche) Zoom

Nasr/Tandy gerieten eineinhalb Stunden vor Schluss durch einen außerplanmäßigen Boxenstopp in Rundenrückstand. In der finalen GTP-Tabelle 2025 sind sie damit noch vom zweiten auf den dritten Gesamtrang abgerutscht. Vorbeigezogen ist im letzten Moment noch Action-Express-Pilot Jack Aitken.

Action Express schafft zweiten Sieg hintereinander

Bevor Penske-Porsche mit den Tabellenführern Jaminet/Campbell für eine gewisse Zeit das Kommando im Rennen übernahm, wurden die ersten Stunden von Acura und Cadillac bestimmt, und zwar mit den Teams Meyer Shank Racing und Action Express Racing.

Blomqvist/Braun/Dixon starteten im hellblauen Meyer-Shank-Acura mit der Startnummer 60 von der Pole. Die von Tom Blomqvist im Qualifying gefahrene Rundenzeit von 1:09.628 Minuten bedeutet Road-Atlanta-Rundenrekord in IMSAs aktueller GTP-Ära. Diese läuft seit 2023. Im Titelkampf 2025 spielte die Shank-Truppe am Samstag aber keine aktive Rolle mehr.

Auch der #31 Action-Express-Cadillac (Aitken/Bamber/Vesti) hatte im Kampf um den Titel nichts mehr auszurichten, präsentierte sich aber im Kampf um den Rennsieg als der stärkste Porsche-Gegner. Während der auf Titelkurs fahrende #6 Porsche von Jaminet/Campbell/L. Vanthoor bei Tageslicht einige Zeit in Führung verbrachte, gab der Cadillac in der Dunkelheit den Ton an und wurde von Earl Bamber im Schlussstint zum Sieg gefahren.

Damit hat sich Action Express Racing eindrucksvoll zurückgemeldet. Nach dem Sieg bei den 12h Sebring 2023 war man zweieinhalb Jahre lang sieglos geblieben, bevor es vor drei Wochen bei den 6h Indianapolis endlich wieder mit einem Sieg geklappt hat. Jetzt hat man direkt beim nächsten Rennen direkt den nächsten Sieg folgen lassen.

Highlights von Aston Martin und Lamborghini

Schlagzeilen machen aber auch andere. Der Aston Martin Valkyrie mit V12-Motor kam im letzten Rennen seiner ersten IMSA-Saison in den Händen von Gunn/De Angelis/Riberas überraschend auf dem zweiten Platz ins Ziel. Das zuvor beste Ergebnis für dieses Auto war P6 in Elkhart Lake.

Ross Gunn, Roman De Angeleis, Alex Riberas

P2 beim Saisonfinale: Erster Podestplatz für den Aston Martin Valkyrie mit V12-Motor Zoom

Das letzte IMSA-Rennen überhaupt war es nach zwei Jahren mit ausgewählten Rennstarts für den Lamborghini SC63. Und auch das wurde ein Erfolg. Romain Grosjean, Daniil Kwjat und Edoardo Mortara fuhren das italienische Hypercar beim Abschied auf den vierten Platz. Damit hat man die vorherige Bestmarke (zweimal P7) noch übertroffen.

Das Podium beim letzten Rennen der IMSA-Saison lautet somit: Aitken/Bamber/Vesti im Action-Express-Cadillac vor Gunn/De Angelis/Riberas im Heart-of-Racing-Aston-Martin und Jaminet/Campbell/L. Vanthoor im Penske-Porsche.

BMW verabschiedet RLL

Der von der Pole gestartete #60 Meyer-Shank-Acura von Blomqvist/Braun/Dixon belegte P5. Van der Zande/Yelloly/Vautier schlossen im Schwesterauto auf P7 ab. Die beiden Cadillac von Wayne Taylor Racing spielten zu keinem Zeitpunkt eine ernsthafte Rolle und liefen auf P6 respektive P8 ein.

Für BMW war es das letzte Rennen mit Rahal Letterman Lanigan Racing (RLL) als Einsatzteam für die beiden BMW M Hybrid V8. Beginnend mit der Saison 2026 übernimmt WRT auch in der IMSA-Serie diese Rolle. In der Langstrecken-WM (WEC) zeichnet WRT bereits seit 2024 für den Werkseinsatz der BMW-Hypercars verantwortlich.

Beim letzten Auftritt der Partnerschaft RLL-BMW wurden es im Petit Le Mans nicht mehr als die Plätze 9 (Eng/D. Vanthoor/Magnussen) und 11 (Wittmann/S. van der Linde/Frijns). Phillip Eng und Dries Vanthoor sind damit in der Gesamtwertung der Saison noch vom dritten auf den vierten Rang zurückgefallen.

LMP2: Titel für AO Racing - Defekt bei United Autosports

In der LMP2-Klasse haben Dane Cameron, der GTP-Champion von 2024, sowie P.J. Hyett im #99 AO-Oreca den Titel sichergestellt.

Dane Cameron, P.J. Hyett

LMP2-Champions der IMSA 2025: Dane Cameron, P.J. Hyett (AO-Oreca) Zoom

Für ihren einzigen Konkurrenten im Titelkampf - Dan Goldburg (United Autosports) - war der Traum ausgeträumt, als nach rund acht der zehn Rennstunden die Radaufhängung kollabierte und das neben Goldberg von Paul di Resta und Rasmus Lindh gefahrene Auto daraufhin die Box aufsuchen musste.

Den LMP2-Rennsieg holten sich derweil Steven Thomas, Mikkel Jensen und Hunter McElrea im #11 TDS-Oreca. Die neuen Champions Cameron/Hyett schlossen zusammen mit Jonny Edgar auf P6 im Ergebnis der Klasse ab.

GTD-Pro: Corvette entscheidet engen Titelkampf für sich

Die spannendste Entscheidung im Titelkampf gab es in der GTD-Pro-Klasse. Hier hatten die Tabellenführer Antonio Garcia und Alexander Sims in der Corvette mit der Startnummer 3 (Garcia/Sims/Juncadella) nach dem Qualifying gerade mal noch 13 Punkte Vorsprung auf Albert Costa im #81 DragonSpeed-Ferrari (Costa/Rigon/Altoe).

Das bedeutete: Wer vor dem jeweils anderen Titelkandidaten ins Ziel kommt, ist Meister. Nachdem sich die beiden Teams in der ersten Rennhälfte gegenseitig belauert hatten, war es letzten Endes die Corvette-Truppe, die mit Platz 3 die Oberhand behielt.

Antonio Garcia, Alexander Sims

GTD-Pro-Champions der IMSA 2025: Antonio Garcia, Alexander Sims (Corvette) Zoom

Der DragonSpeed-Ferrari (P7) kassierte in der achten Stunde eine Durchfahrtsstrafe für ein Vergehen der Crew beim Boxenstopp. Kurz darauf hatte Titelkandidat Albert Costa auf kalten Reifen eine leichte Kollision mit Alessandro Pier Guidi im #21 AF-Corse-Ferrari (Mann/Wadoux/Pier Guidi), der zu diesem Zeitpunkt die GTD-Klasse anführte. Costa drehte sich bei diesem Zwischenfall in Kurve 10.

Gewonnen wurde die GTD-Pro-Klasse beim Saisonfinale von Max Hesse, Dan Harper und Connor de Phillippi im Paul-Miller-BMW mit der Startnummer 48. Das Podium machten Tommy Milner, Nicky Catsburg und Nico Varrone in der #4 vor ihren Teamkollegen, die Champions Garcia/Sims mit Juncadella, komplett. Der finale Punkteunterschied zwischen Antonio Garcia/Alexander Sims als Meister und Albert Costa als Vizemeister beträgt 73 Punkte.

GTD: Früher Crash mit sechs Autos - Titel für Winward-Mercedes

In der GTD-Klasse gab es im Rennergebnis einen Doppelerfolg für Ferrari: Simon Mann, Lilou Wadoux und Alessandro Pier Guidi triumphierten für AF Corse vor ihren Markenkollegen Triarsi/Koch/Calado für Triarsi. Den dritten Platz im Rennen belegten Hawksworth/Thompson/Montecalvo für Vasser-Sullivan-Lexus.

Philip Ellis, Russell Ward

GTD-Champions der IMSA 2025: Philip Ellis, Russell Ward (Winward-Mercedes) Zoom

Indes ist dem Mercedes-Team Winward Racing die erfolgreiche Titelverteidigung gelungen ist. Philip Ellis und Russell Ward sind nach 2024 auch 2025 wieder die Champions. Sie kamen im Rennen auf P5 der Klasse ins Ziel. Den Titel aber hatten sie nach einer turbulenten Anfangsphase schon nach wenigen Minuten der 10-Stunden-Distanz sicher.

Denn das Feld der GTD-Klasse war es, das für die erste von insgesamt sechs Gelbphasen im diesjährigen IMSA-Saisonfinale sorgte. Direkt in der ersten Runde gab es in den Esses einen Crash mit sechs GTs. Auslöser war ein Dreher von Manny Franco im #34 Conquest-Ferrari (Franco/Serra/Skeen). Brendan Iribe im #70 Inception-Ferrari (Iribe/Schandorff/Millroy) krachte frontal in den entgegen zur Fahrtrichtung stehenden, blau/weißen 296 GT3 von Franco.

Zwar war der #27 Heart-of-Racing-Aston-Martin (Gamble/Stevenson/Robichon), in dem Casper Stevenson als einzig verbliebener Titelrivale von Ellis/Ward saß, nicht in den Crash verwickelt. Weil das Rennen aber für vier der sechs gecrashten GTD-Autos direkt an Ort und Stelle zu Ende war, war Ellis/Ward der minimal benötigte 16. Platz im Klassenergebnis schon früh sicher.

Infolge des Crashs in der ersten Runde wurde Manny Franco, der nach seinem Dreher frontal von Brendan Iribe getroffen worden war, für einen gesundheitlichen Rundum-Check in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Gut zwei Stunden später gab Conquest Racing eine erste Entwarnung: "Manny Franco geht es gut. Er ist nach dem heutigen Zwischenfall guter Dinge. Er befindet sich zur vorsorglichen Untersuchung in einem örtlichen Krankenhaus."

Nach turbulentem Beginn mit fünf Gelbphasen innerhalb der ersten drei Stunden kam das Petit Le Mans schließlich in einen guten Rhythmus. In den verbleibenden sieben Stunden (die letzten drei davon bei Dunkelheit) wurde nur noch eine Gelbphase gezählt.

Die Titel in den drei Herstellerwertungen der IMSA SportsCar Championship gehen in diesem Jahr an Porsche (GTP), an Chevrolet (GTD-Pro) und an Mercedes (GTD).

Damit ist die IMSA-Saison 2025 beendet. Das Auftaktrennen der Saison 2026 sind die 24 Stunden von Daytona am 24./25. Januar (IMSA-Kalender 2026).

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