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Dieser Porsche-Triumph begann mit einer Panne – und endete mit einem Titel
Vor dem Rennen lief alles schief, am Ende jubelte Porsche: Matt Campbell und Mathieu Jaminet feiern ihren zweiten gemeinsamen IMSA-Titel
(Motorsport-Total.com) - "Sehr stolz" und erleichtert: Das war die Gefühlslage bei den Porsche-Piloten Matt Campbell und Mathieu Jaminet nach dem Petit Le Mans, bei dem sie sich am Samstag (Ortszeit) den Fahrertitel in der IMSA-SportsCar-Meisterschaft gesichert hatten. Während das Rennen selbst auf der Road Atlanta für das Porsche-Duo weitgehend reibungslos verlief, gab es vor dem Start allerhand Aufregung.
© Porsche AG
Mathieu Jaminet und Matt Campbell sind die IMSA-Champions 2025 Zoom
"Der Tag begann nicht ideal", sagte Jaminet. "Wir brauchten eine Stunde und 40 Minuten bis zur Strecke. Es waren viele Fans unterwegs, was natürlich positiv war, aber wir hätten beinahe die Einführungsrunden verpasst. Matt musste sogar drei Kilometer zu Fuß am Straßenrand entlanglaufen, um es rechtzeitig zu schaffen."
An der Strecke angekommen, gab es dann eine Hiobsbotschaft: "Dann haben wir erfahren, dass wir keinen dritten Fahrer haben", sagt Jaminet. Ursprünglich sollte Julien Andlauer den dritten Fahrerplatz im Fahrzeug übernehmen, doch der Franzose musste kurzfristig wegen eines medizinischen Problems passen.
Laurens Vanthoor aus dem Schwesterauto mit der Startnummer 7 sprang ein und absolvierte damit einen Doppel-Einsatz. "Danke an Larry, dass er eingesprungen ist, er hat uns gerettet", so Jaminet.
Ruhiges Rennen, perfektes Ergebnis
Im Rennen selbst lief es dann deutlich besser. "Das Auto war sehr gut vorbereitet", so Jaminet weiter. "Nach dem Qualifying gab es noch ein paar Fragezeichen, aber wir haben die richtigen Entscheidungen getroffen. Wir hatten tagsüber und auch in der Nacht ein starkes Paket. Am Ende stehen wir auf dem Podium und haben den Titel - da kann man sich nicht beschweren."
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Das Rennen verlief für die Startnummer 6 recht unspektakulär Zoom
Jaminet führte zwischenzeitlich das Rennen an, fiel später aber auf Platz zwei zurück, hinter dem Cadillac #31 von Action Express mit Earl Bamber am Steuer. Beide Teams sparten Benzin und spekulierten auf eine späte Gelbphase. Die blieb jedoch in den letzten drei Stunden und 51 Minuten des Rennens aus.
"Wir wollten versuchen, bis ins Ziel zu kommen, aber ohne Safety-Car war das nicht realistisch", erklärte Jaminet. "Irgendwann haben wir beschlossen, hinter der 31 zu bleiben und kein unnötiges Risiko mehr einzugehen."
Nach einem späten Boxenstopp fiel Jaminet kurzzeitig auf Platz drei hinter den Aston Martin Valkyrie der Heart-of-Racing-Mannschaft zurück. Da er zu diesem Zeitpunkt aber bereits auf Titelkurs war, nahm er das Ergebnis gelassen.
"Wir wussten, dass wir alles klarmachen konnten", sagte er. "Es war wichtig, keine Fehler zu machen, die teuer geworden wären. Daher machte es keinen Sinn, zu sehr zu pushen."
Zweiter Titel in Folge für Porsche-Penske
Für Porsche-Penske bedeutete der Erfolg den zweiten Titel in Folge bei Fahrern, Teams und Herstellern. Während im Vorjahr Felipe Nasr und Dane Cameron die Meisterschaft gewannen, dürfen sich nun Jaminet und Campbell über den Gesamtsieg freuen.
Für das Duo war es bereits der zweite gemeinsame IMSA-Titel, drei Jahre nach ihrem Triumph in der GTD-Pro-Klasse mit dem damaligen Porsche-Kundenteam Pfaff Motorsports. Nach einem GT-Titel auch einen Prototypen-Titel in der IMSA zu gewinnen, war zuvor nur Sascha Maassen und Lucas Luhr in den Jahren 2002 und 2003 gelungen - ebenfalls mit einem von Penske eingesetzten Porsche.
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Julien Andlauer musste kurzfristig auf den Start verzichten Zoom
"Zwei Jahre gemeinsam in der IMSA und zwei Meisterschaften - darauf bin ich sehr stolz", sagte Campbell. "Es ist etwas Besonderes, das zusammen mit einem guten Freund wie Mathieu zu schaffen. Wir haben in den letzten Jahren eine starke Partnerschaft aufgebaut, und das Comeback als Duo in dieser Saison hat perfekt funktioniert."
Campbell bedankte sich zudem beim Team und bei Vanthoor, der kurzfristig eingesprungen war: "Leider hatte Julien ein Problem, aber Larry hat einen großartigen Job gemacht. Es ist ein ganz besonderer Tag für uns und für das gesamte Team."
Auf die Frage, ob es womöglich das letzte gemeinsame Rennen mit Jaminet gewesen sei, nachdem sich Porsche aus der Langstrecken-WM (WEC) zurückzieht und daher möglicherweise Veränderungen im Fahrerkader vornehmen wird, sagte Campbell: "Ja, das kann sein. Man denkt natürlich darüber nach, aber wir haben uns auf die Aufgabe konzentriert. Was danach passiert, liegt nicht in unserer Hand. Wir genießen einfach den Moment - es ist ein großartiges Gefühl, diesen Titel gemeinsam zu feiern."

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