Lüfter kaputt! Warum Bortolotti nach dem Spa-Sieg ins Medical-Center musste

Mirko Bortolotti kämpfte bis zur Erschöpfung um den ersten Sieg bei den 24 Stunden von Spa - Warum der Italiener nach der Zieldurchfahrt ins Medical-Center musste

(Motorsport-Total.com) - Gemeinsam mit seinen Grasser-Teamkollegen Jordan Pepper und Luca Engstler jubelte Mirko Bortolotti kurz nach der Zieldurchfahrt über seinen ersten Sieg beim 24-Stunden-Rennen in Spa. Doch nur Augenblicke später sackte der Lamborghini-Werksfahrer erschöpft auf seinem Boliden zusammen.

Titel-Bild zur News: Mirko Bortolotti ist nach der Zieldurchfahrt völlig am Ende

Mirko Bortolotti ist nach der Zieldurchfahrt völlig am Ende Zoom

Bortolotti kämpfte bis zum Hitzekollaps! "Als ich aus dem Auto ausgestiegen bin, war alles gut, aber von einer Sekunde auf die andere war dann wieder ... ich muss jetzt abkühlen, weil das war zu viel", verrät der 35-Jährige im Gespräch mit Motorsport-Total.com. Die TV-Bilder zeigten deutlich, wie mitgenommen der amtierende DTM-Champion war.

Noch vor der offiziellen Siegerehrung musste er sogar ins Medical-Center, verbrachte dort nach eigener Aussage rund 45 Minuten. "Dann haben sie mich ins Hotel gefahren und danach ist es mir gut gegangen", verrät der Italiener, der immerhin seinen Pokal in Empfang nehmen konnte.

Der routinierte Lamborghini-Pilot hatte in der Schlussphase fast drei Stunden am Steuer gesessen. "Zwei Stunden und 40 Minuten bei der Hitze in Spa zu fahren, ist anstrengend", erinnert er an die hohen Temperaturen am Sonntag. "Es ist purer Sport, vor allem, wenn du davor schon 22 Stunden auf dem Buckel hast, ein langes Rennen und du nicht schläfst."

Lüfter schon früh kaputtgegangen!

"Aber das Problem war gar nicht die Fitness, sondern wirklich nur die Hitze im Auto", erinnert der Italiener in diesem Zusammenhang auch an das DTM-Rennen 2023 auf dem Lausitzring, als Markenkollege Maximilian Paul sogar aufgeben musste. Auch Bortolotti litt damals unter den hohen Temperaturen.

Am schlimmsten sei in Spa allerdings die Inlap gewesen, also "diese langsame Runde, wo dann die ganze Hitze ins Auto kommt", berichtet der Sieger. "Wir hatten so einen Lüfter im Auto, der nach drei Stunden den Geist aufgegeben hat. Das heißt, jedes Mal, wenn wir in der Box gestanden sind und keinen Fahrerwechsel gemacht haben, war eigentlich die härteste Zeit."

In der Nacht sei es zwar "nicht schlimm" gewesen, aber in den finalen Rennstunden "kam die ganze Hitze rein", erinnert Bortolotti. Aufgeben kam für ihn trotzdem nicht infrage - zu groß war der Wunsch, gemeinsam mit Grasser zu gewinnen. Denn dieser Sieg war das Ergebnis eines jahrzehntelangen Anlaufs.

Schlusspunkt einer mehrjährigen Geschichte

"Jeder kennt die Geschichte: Wir haben zehn Jahre lang ab dem ersten Tag drum gekämpft und waren fast immer kompetitiv, immer mit guten Chancen nach Spa gekommen und am Ende hat es nie gereicht oder es ist immer irgendwas passiert oder etwas schiefgelaufen", erinnert er.

Der Grasser-Lamborghini #63 führt das 24h-Rennen an

Der Grasser-Lamborghini #63 gewinnt die 24 Stunden Spa 2025 Zoom

"Deswegen tut es sehr gut", ist nicht nur der Lamborghini-Werksfahrer erleichtert. Auch Teamchef Gottfried Grasser atmet auf. "Das Schöne, was vom Herz fällt, ist, dass du das Rennen zehn Jahre probiert hast", ergänzt der Österreicher. "Und umso schöner war es natürlich, die Geschichte mit Mirko zu beenden."

Auch für Bortolotti hat der gemeinsame Erfolg mit Grasser eine emotionale Dimension. "Ich freue mich, mit Gottfried feiern zu dürfen, weil wir am ersten Tag zusammen das Projekt aufgebaut haben", sagte der langjährige Lamborghini-Werksfahrer. "Deswegen ist es sehr speziell für mich und ich glaube auch für das Team."

Grasser hat "immer einen Sch... gehabt"

"Jeder Sieg ist sehr speziell, aber ich glaube, es ist auf jeden Fall einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste, vor allem im Langstreckensport. Es ist das größte GT3-Rennen der Welt." Ein Sieg, der längst überfällig war, auch aus Sicht des Teamchefs.


Fotos: 24 Stunden von Spa 2025


"Ich habe wirklich viele Jahre ein sehr vernünftiges und schnelles Auto gehabt, dass du das schaffen kannst", erinnert Grasser. "Aber jedes Jahr auch immer einen Sch... gehabt. Einmal der ABS-Fehler, im letzten Jahr die Tankanlage. Das sind minimalste Kleinigkeiten, die es dann ausgemacht haben."

"Jetzt ist wirklich einmal alles zurückgekommen", freut sich Grasser. Denn bislang hatte dem Lamborghini Huracan GT3 dieser eine Erfolg noch gefehlt. "Sonst ist mit dem Auto alles gewonnen worden, angefangen bei der DTM über die IMSA bis zur GT-World-Challenge. Und das hat noch gefehlt."

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