Laurents Hörr & Marvin Dienst: Warum DTM-Endurance gut für LMP3 wäre

Laurents Hörr und Marvin Dienst erklären, warum der Prototype-Cup-Germany der Gewinner der ADAC-Rochade gewesen wäre - Rückzieher trotzdem gut für Dienst

(Motorsport-Total.com) - Es klang in der Theorie gut: Im Zuge der DTM-Übernahme legte der ADAC das GT Masters und den Prototype-Cup-Germany zusammen und kreierte daraus eine nationale Rennserie nach Le-Mans-Vorbild. Nach teils heftiger Kritik der ADAC-GT-Masters-Teams rückte der Automobilklub allerdings wieder von diesem Vorhaben ab.

Titel-Bild zur News: ADAC Prototype-Cup-Germany, Spa-Francorchamps, LMP3

Der ADAC lässt mit seinem Rückzieher die LMP3-Teams im Regen stehen Zoom

Beide Serien werden auch 2023 eigenständig weitergeführt, wie 'Motorsport-Total.com' kurz vor Weihnachten berichtete. Dabei hätte gerade für die LMP3-Serie eine Zusammenlegung eine enorme Aufwertung bedeutet. Da sind sich auch Laurents Hörr (LMP3-Champion in der ELMS 2021) und Marvin Dienst (Prototype-Cup-Germany-Meister 2022) einig.

"Aus LMP3-Fahrersicht ist es natürlich positiv", sagte Hörr im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com', und auch Dienst bewertete einen Zusammenschluss aus LMP3-Sicht als "auf jeden Fall" positiv. Hörrs Hauptargument dafür: Die Finanzierbarkeit hätte sich alleine durch die Integration des Namens DTM für junge Fahrer einfacher gestaltet.

Prototype-Cup-Germany wäre besser vermarktbar gewesen

"Für den Prototype-Cup-Germany wird es für die Fahrer auf jeden Fall besser für die Vermarktung. Wenn man das jetzt DTM-Endurance nennt, wird man, denke ich, bessere Medienpräsenz und bessere TV-Präsenz bekommen", spekuliert der 25-Jährige.

Dienst hingegen betont die Wichtigkeit und Bedeutung einer LMP-Rennserie auf deutschem Boden: "Auf deutscher Basis haben wir sowieso eine Plattform für Prototypen gebraucht. Die hatte ja gefehlt. Dass da mit dem Prototype-Cup etwas entstanden ist, war meiner Meinung nach überfällig. Das war schon voriges Jahr meine Aussage. Das haben wir jetzt."

Doch die Idee eines deutschen Ablegers des Le-Mans-Cups mit LMP3- und GT3-Fahrzeugen verschwindet wieder in der Schublade. Zu groß war die Kritik aus den Reihen des ADAC GT Masters. Dass sie berechtigt ist, unterstreichen die Starterlisten des Le-Mans-Cups 2022. Abgesehen vom Wasserstoff-Prototypen der Mission H24, der in Monza und Spa fehlte, wiesen sie folgende Fahrzeug-Anzahl und -Aufteilung auf:


Jahres-Highlights ADAC GT Masters 2022

Rückblick auf die Deutsche GT-Meisterschaft 2022 Weitere Langstrecke-Videos

Starterlisten Le-Mans-Cup 2022: Extremes Ungleichgewicht

Starterzahlen Le-Mans-Cup 2022 (exklusive Mission H24):
Le Castellet: 38 Fahrzeuge (31 LMP3, 7 GT3)
Imola: 39 Fahrzeuge (32 LMP3, 7 GT3)
Le Mans: 49 Fahrzeuge (36 LMP3, 13 GT3)
Monza: 35 Fahrzeuge (29 LMP3, 6 GT3)
Spa-Francorchamps: 36 Fahrzeuge (31 LMP3, 5 GT3)
Portimao: 38 Fahrzeuge (31 LMP3, 7 GT3)

Dienst moniert daher auch, ein Zusammenschluss hätte "beiden Serien die Möglichkeit, ein großes Fahrerfeld zu haben", genommen. Besonders hätte das jedoch das ADAC GT Masters getroffen. Bisher war es der Hauptact auf der ADAC-Plattform. "Das ADAC GT Masters war bis vorvergangenes Jahr eigentlich immer noch voll mit 34 Autos", merkt der 25-Jährige an.

"Die Strecken können ja nicht mehr als 34 oder 36 Autos fassen. Der Prototype-Cup-Germany hat zuletzt zwölf bis 13 Teilnehmer gehabt." Und auch für ihn persönlich hätte sich die Situation schwierig gestaltet. In der Schlussphase der Saison 2022 absolvierte Dienst ein Doppelprogramm aus Prototype-Cup-Germany und ADAC GT Masters.

Im Prototype Cup Germany kommen LMP3-Prototypen zum Einsatz

Marvin Dienst fuhr 2022 im Prototype-Cup-Germany voraus Zoom

Marvin Dienst muss Terminkalender füllen

"Das waren ja für mich immer zwei Serien. Die fahren jetzt in einem Rennen. Das heißt, ich muss mich jetzt für eine der beiden entscheiden", haderte Dienst zu einem Zeitpunkt, an dem der Rückzieher des ADAC noch nicht absehbar war. Und weiter: "Generell will ich sowohl GT3 fahren, als auch Prototypen. Das wird halt jetzt sehr kompliziert."

Unabhängig von den jüngsten Entwicklungen in Motorsport-Deutschland sieht sich Dienst aber auch in anderen Rennserien nach einem Cockpit um. Aus einem ganz einfachen Grund: Es geht darum, den eigenen Terminkalender für die Saison 2023 zu füllen. Schließlich wird das ADAC GT Masters im kommenden Jahr nur sechs Stationen umfassen.

"Das ist natürlich noch keine Jahresplanung. Daher muss es da noch etwas anderes geben. Bislang hatte ich meinen Kalender immer mit Doppelstarts, das heißt mit mehreren Serien, gefüllt." Auch in dieser Hinsicht hat der ADAC die Situation entschärft.

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