GT-Masters 2021: Stabilität und Spitzen gegen die DTM

Das GT-Masters muss sich 2021 der ungewollten Konkurrenz durch die DTM stellen - Der ADAC wirbt mit Stabilität, ergreift aber auch Maßnahmen

(Motorsport-Total.com) - ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk geißelte die bevorstehende GT3-DTM bereits kurz nach Verkündung der Pläne durch Gerhard Berger als "schlecht für den deutschen Motorsport".

Titel-Bild zur News: Philip Ellis, Raffaele Marciello

Das GT-Masters muss sich 2021 der Konkurrenzsituation mit der DTM stellen Zoom

Doch es hilft nichts: Das GT-Masters muss sich der neuen Konkurrenz stellen, selbst wenn Berger nicht müde wird, zu betonen, dass die DTM ja gar keine Konkurrenz sei. Ist sie in der geplanten Form aber eben doch.

Die neue Dynamik im deutschen GT-Sport sorgt auch dafür, dass sich im GT-Masters einiges tut. Natürlich sind keine radikalen Maßnahmen zu erwarten. Der ADAC wirbt in erster Linie mit Stabilität bei Reglement und Kalender. "Verlässlichkeit und Stabilität" nennt ADAC-Vorstand Lars Soutschka die Kernsäulen für das GT-Masters 2021.

So weist der vorläufige Kalender für 2021 bekannte Rennstrecken auf, lediglich das Autodrom Most ist nicht mehr vertreten. Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass im Zuge der COVID-19-Pandemie auch wirklich gefahren werden kann.


Fotos: GT-Masters 2020 in Oschersleben


Der seit 2015 laufende Vertrag mit Reifenpartner Pirelli wurde verlängert. Durch diese Maßnahmen - bekannte Strecken und bekannte Fahrer - will das GT-Masters den Teams Kosten für Testfahrten ersparen.

"Uns war es wichtig, diesen Kalender frühzeitig präsentieren zu können. Wir haben das in Abstimmung mit der SRO und anderen Langstreckenklassikern getan", sagt ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk. "Es gilt, gerade in diesen Zeiten Planungssicherheit für die Teams zu schaffen, die unsere Kunden sind."

Nenngeld kann in Raten gezahlt werden

Trotzdem wurden Maßnahmen angekündigt, um die Teams auch künftig bei der Stange zu halten. Neben dem Titel des Internationalen Deutschen GT-Meisters ist dies vor allem eine neue Nenngeldstruktur.

Zwar bleibt es für das 15. Jahr des GT-Masters bei den bisherigen Einschreibegebühren (29.000 Euro für die Früheinschreibung bis Mitte Dezember und 39.000 Euro danach). Diese werden den Teams jedoch als Ratenzahlung angeboten. Das soll die Teams in der durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten Wirtschaftskrise entlasten.

Außerdem gibt es Rabatt für Teams, die Fahrzeuge in mehreren ADAC-Serien einsetzen. Mücke Motorsport bringt beispielsweise Fahrzeuge im GT-Masters und der Formel 4 zum Einsatz. Das will der ADAC belohnen.


Kurzportrait der GT-Masters-Champions 2020

Um mehr über die Wünsche seiner Teams zu erfahren, hat der ADAC Anfang September einen Workshop mit allen Teams in München veranstaltet.

Bisher kein TV-Vertrag für 2021

Mit dabei waren auch Herstellervertreter. "Sie haben sich klar zum GT-Masters bekannt", betont Thomas Voss, Leiter ADAC Motorsport, Klassik und Veranstaltungen. Schon 2020 waren Hersteller-Events neben der Strecke geplant, die aber der COVID-19-Pandemie zum Opfer gefallen sind.

Ab 2022 tritt ein neues GT3-Reglement in Kraft, das zwar auf dem jetzigen beruht, aber auch Plattform-Fahrzeuge zulässt. "Wir arbeiten eng mit der SRO [Motorsports Group] und der FIA zusammen und dadurch am Puls der Zeit", betont Voss. Das gelte auch für eine mögliche Hybridisierung der GT3-Kategorie in der Zukunft.

Was allerdings nicht kommuniziert wurde, ist die TV-Präsenz des GT-Masters für die Saison 2021. Der Vertrag mit Sport1 läuft aus. Bisher wurden die Vertragsverlängerungen spätestens beim Saisonfinale bekanntgegeben. Das ist aktuell nicht der Fall. Dafür wurde eine App für die Fans angekündigt.

Markus Pommer, Jeffrey Schmidt

Wo wird das GT-Masters 2021 übertragen? Die übliche Ankündigung fehlte Zoom

Nadelstiche in Richtung GT3-DTM

Auch wenn die ADAC-Vertreter die DTM nicht direkt ansprechen, gibt es gewisse Spitzen in Richtung Gerhard Berger. Von der Stabilität, mit der das GT-Masters wirbt, kann in der DTM momentan keine Rede sein.

Tomczyk betont: "Anders als andere Promoter verbinden wir den Sport nicht mit einem Business Case. Bei uns ist die Förderung des Motorsports in der Satzung festgeschrieben. Und das in der ganzen Breite vom Breiten- bis Spitzensport."

Soutschka fügt hinzu: "[Das GT-Masters] wird nicht nur von Kennern, sondern auch von außerhalb als attraktivste GT-Serie Europas oder weltweit bezeichnet. Der DMSB wertet uns mit dem Titel des deutschen GT-Meisters auf."

"Ich glaube, mit diesem Titel kann man sagen, dass das GT-Masters die einzige echte deutsche Meisterschaft im Rundstreckensport ist." In einer eigenen Presseaussendung betont der ADAC diesen Satz noch einmal: "Damit ist das GT-Masters die einzige Deutsche Meisterschaft im professionellen Automobil-Rundstreckensport."

Letztlich nennt Tomczyk die DTM doch noch einmal beim Namen: "Die DTM war in der Vergangenheit wirklich eine Leuchtturmserie in Deutschland. Sie war einzigartig in der Form mit den Herstellerengagements." Die Verwendung der Vergangenheitsform wird kein Zufall gewesen sein.

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