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F1 2011: Senior Producer spricht über KI-Fahrer, KERS, DRS
Senior Producer Paul Jeal erklärt warum die KI in F1 2011 besser ist und welche Auswirkungen KERS und DRS auf das Gameplay haben
(MST/Speedmaniacs.de) - In wenigen Tagen liegt die Electronic Entertainment Expo schon wieder einen monat zurück und die Branche blickt bereits auf die im August in Köln stattfindende gamescom. Nach wie vor gibt es zu dem einen oder anderen Spiel, so auch zu F1 2011, noch einige Neuigkeiten aus Los Angeles. Das englischsprachige Gaming-Magazin 'The Average Gamer' nutzte die E3, um Paul Jeal, seines Zeichens Senior Producer der Formel-1-Reihe von Codemasters, einige Antworten zu entlocken.

© Codemasters
Nicht nur KERS und DRS versprechen in F1 2011 mehr Action, sondern auch die KI-Fahrer
Auf die Frage, wie eng man bei der Entwicklung mit echten Formel-1-Fahrern zusammenarbeitet, erläutert Paul Jeal, dass Garry Paffet von McLaren und Anthony Davidson von Mercedes sehr stark an der Entwicklung des Spiels beteiligt waren. Dadurch, dass beide bereits Erfahrung aus den Simulatoren mitbrachten, konnten sie den Entwicklern helfen das Fahrzeug wie die Ingenieure aus den echten Rennteams einzustellen. Des Weiteren nutzten einige Fahrer das letztjährige Spiel, um sich auf neue Strecken vorzubereiten. 2010 war das Korea und dieses Jahr könnte es Indien sein.
Bei den neuen Reglementänderungen der Saison 2011 mit DRS und KERS am Lenkrad stellt sich natürlich die Frage, ob diese auch das Fahren an sich um einiges erschweren und ob die Spieler damit noch zurechtkommen werden. Paul Jeal bestätigt den Verdacht und erklärt, dass man sich erst einmal einige Runden an das Verhalten des Fahrzeugs gewöhnen muss. Der Einsatz von KERS sei mehr nach Versuch und Irrtum aufgebaut, wo denn die besten Stellen sind es zu verwenden. DRS dagegen hat großen Einfluss auf die Stabilität des Autos, sollte also nicht zu früh in der Kurve eingesetzt werden. Des Weiteren kann die Benzinmischung und die Bremsbalance beeinflusst werden, allerdings ist das selbst nach fast acht Monaten Entwicklung dem Senior Producer zu schwierig. Viele Fans wünschen sich für F1 2011 wieder Frühstarts. Laut Paul Jeal hat man sich bei Codemasters Birmingham nach langen Untersuchungen und Analysen in den ersten knapp sechs Monaten der Entwicklung gegen die Implementierung entscheiden.
Nachdem im Vorjahr das KI-Verhalten auf GRID und Colin McRae: DiRT 2 aufgebaut war, gibt es dieses Jahr nun endlich ein ausgereifteres System: "Jetzt haben wir fast einen Fahrer mit sechs Gehirnen", meint Paul Jeal und fügt hinzu: "Eines überlegt nur wann KERS oder DRS verwendet werden können, das andere denkt über das Überholen nach, eines über Windschattenfahren und eines darüber denn Typ hinter einem zu blockieren. All dies führt dazu, dass der Fahrer weiß, wo sich die beste Position für sein Fahrzeug auf der Rennstrecke befindet. Wir hatten zwar Fahrerpersönlichkeiten letztes Jahr, allerdings haben wir uns weiterentwickelt. Fahrer wie Hamilton und Alonso schauen zum Beispiel nach kleinen Lücken und man bemerkt dies wirklich. Im Moment befindet sich das alles in einem frühen Stadium und die Fahrer sind noch sehr aggressiv", erklärt Jeal, dass man aktuell noch dabei ist die richtige Balance für die KI zu finden.
Eine kleine Enttäuschung für die Hardcore-Fans gibt es allerdings auch. So wird man auch dieses Jahr nicht live gegen die echten Rennfahrer via GPS-Technologie fahren können. Die Technologie sei zwar in Entwicklung, allerdings fahren die echten Fahrer so konstant und schnell, dass diese rasch am Horizont verschwinden würden, was wiederum demotivierend für die Spieler an PC und Konsole wäre und dann sind da noch einige zum jetzigen Zeitpunkt schwer umzusetzende Dinge. So stellt sich aus Entwicklersicht die Frage, wie nass ist nass und wie löst man die Situation eines Crashs? "Es treffen zwei verschiedene Algorithmen aufeinander", erklärt der Senior Producer. Dennoch denkt er: "Das Konzept ist super, nur die Umsetzung ist sehr, sehr schwierig richtig hinzubekommen." F1 2011 erscheint am 23. September für PlayStation 3, Xbox 360 und PC. Eine Version für PS Vita und Nintendo 3DS befindet sich ebenfalls in Entwicklung.
