Die GP2 ist nicht gerade für Teamtreue bekannt, doch Luca Filippi oder Witali Petrow beweisen, dass es auch anders geht
Die GP2-Serie ist nicht gerade für ihre große Teamtreue bekannt. Die Serie gilt als letzte Station vor der Formel 1, dementsprechend schnell möchten die meisten den Aufstieg in die Königsklasse schaffen. Dennoch gibt es einige Piloten, die sich fast eine komplette Karriere in der GP2 aufbauen konnten. Aktuell ist Luca Filippi mit 110 Rennen der "Senior" der Serie, doch der Italiener ist nicht der treuste Pilot mit den meisten Rennen für ein Team! Wer das ist? Erfahrt es in unserer (überraschenden) Top 10 der treusten GP2-Piloten!
#10: Fabio Leimer (46 Rennen für Racing Engineering) - Es war ein kluger Schachzug, den sich der Schweizer 2014 hat einfallen lassen. Leimer blieb nach einer Aufbausaison beim Team Racing Engineering und konnte sich auch durch die Eingespieltheit mit seinen Ingenieuren den Titel sichern - den Sprung in die Formel 1 hat ihm das allerdings auch nicht eingebracht.
#9: Michael Herck (53 Rennen für DPR) - Mit David Price Racing war der Rumäne Michael Herck zwischen 2008 und 2010 meist im Hinterfeld zu finden und konnte insgesamt nur zwölf Zähler einfahren. Allerdings gelang ihm in seinen 53 Starts für das Team auch ein Podestplatz in Valencia, bevor er später sein Glück bei Coloni versuchte.
#8: Dani Clos (57 Rennen für Racing Engineering) - Insgesamt drei Saisons fuhr der ehemalige Testpilot von HRT beim spanischen Team in der GP2. War sein Debütjahr 2009 noch eine einzige Enttäuschung, folgten im Jahr darauf regelmäßige Podestplatzierungen, ein Sieg in der Türkei und Rang vier in der Endabrechnung. 2011 musste er sich im teaminternen Duell allerdings Christian Vietoris geschlagen geben, obwohl dieser insgesamt vier Rennen auslassen musste.
#7: Jerome d'Ambrosio (58 Rennen für DAMS) - 2008 und 2009 bildete der Belgier ein festes Duo mit Kamui Kobayashi bei DAMS - und blieb auch nach dem Abgang des Japaners. D'Ambrosio fuhr alle seine GP2-Rennen (und sogar alle der GP2-Asia-Serie) mit dem Team des Franzosen Jean-Paul Driot und feierte dabei einen Sieg im prestigeträchtigen Event von Monaco 2011, bevor er ein Jahr danach in die Formel 1 aufstieg.
#5: Witali Petrow (61 Rennen für Campos/Addax) - Auch der Russe verbrachte drei Jahre lang beim gleichen Team. Erst war er ab 2007 zwei Saisons für Campos unterwegs, bevor der Rennstall vom heutigen Formel-E-Boss Alejandro Agag übernommen und in Addax umgetauft wurde. Doch Petrow blieb noch ein weiteres Jahr und zählt somit auch für die Rangliste. Insgesamt brachte es der Vizemeister von 2009 auf vier Siege dabei.
#5: Luca Filippi (61 Rennen für Super Nova) - Den fünften Platz muss sich Petrow allerdings mit Luca Filippi teilen, der insgesamt 61 seiner 110 Rennen für Super Nova bestritt. Der Rekordstarter der GP2 fuhr erstmals 2007 für das Team und konnte gleich in seinem ersten Rennen den Sieg holen. 2009 kehrte er noch einmal für eine Saison zurück, bevor er 2010 in der zweiten Saisonhälfte erneut ein Comeback feiern konnte. In seiner Vizemeister-Saison 2011 war Filippi ebenfalls noch einmal in der ersten Saisonphase unterwegs, ging allerdings nach fünf Rennwochenenden in Richtung Coloni.
#4: Javier Villa (62 Rennen für Racing Engineering) - Im Gegensatz zum Immer-mal-wieder-Piloten Filippi blieb Javier Villa drei ganze Jahre am Stück bei seinem Rennstall. Mit Racing Engineering stieg der Spanier 2006 in die Serie ein und konnte in seiner zweiten Saison mit drei Siegen Rang fünf der Gesamtwertung erzielen. Doch damit liegt Villa nur auf Rang vier...
#2: Alexandre Negrao (64 Rennen für Piquet) - Dass man seine gesamte GP2-Karriere auch auf einem Team aufbauen kann, beweist Alexandre Negrao. Der Brasilianer fuhr von 2005 bis 2007 beim Team der Familie Piquet - zwei Jahre davon mit Nelson Piquet jun. an seiner Seite. Doch leistungstechnisch fiel er gegenüber dem Weltmeistersohn ab und sammelte in drei Jahren nur 25 Zähler. Zum Titel des treuesten Piloten reicht es dennoch nicht.
#2: Artjom Markelow (64 Rennen für Russian Time) - Der richtige Pass hilft manchmal, um eine Karriere in Gang zu bringen. Dass ausgerechnet ein Russe beim Team Russian Time zur Nummer zwei der Treueliste aufsteigt, ist keine Überraschung. Drei Jahre ist Markelow schon beim Rennstall in der GP2, eine Ende ist noch nicht in Sicht.
#1: Daniel de Jong (79 Rennen für MP) - Einer lässt sich aber nicht von der Spitze verdrängen. Mit deutlichem Abstand führt Daniel de Jong das Ranking an. Der Niederländer gehörte dank Familienbeziehung in jeder Saison des MP-Teams zum Aufgebot. Doch 2017 reißt die Serie: Mit Jordan King und Sergio Sette Camara hat man erstmals zwei andere Piloten.
Die GP2 ist nicht gerade für Teamtreue bekannt, doch Luca Filippi oder Witali Petrow beweisen, dass es auch anders geht