Wie kein anderer drückt Scott Dixon der IndyCar-Serie seit vielen Jahren den Stempel auf: die größten Triumphe des Neuseeländers im Überblick
Stand Oktober 2020 rangiert Scott Dixon in der Historie der IndyCar-Serie mit sechs Titeln an zweiter Stelle und mit 50 Siegen an dritter Stelle. Die wichtigsten Karrieremomente des Neuseeländers im Überblick:
Sein IndyCar-Debüt gibt Scott Dixon, geboren am 22. Juli 1980 in Auckland, beim CART-Saisonauftakt 2001 in Monterrey (Mexiko). Der 20-jährige "Kiwi" fährt für PacWest Racing. Den Reynard-Toyota mit der Startnummer 18, dessen Cockpit im Winter von Mark Blundell geräumt werden musste, bringt Dixon bei seinem Debüt auf P13 ins Ziel.
Schon beim dritten IndyCar-Rennen der erste Sieg: In Nazareth gewinnt Dixon am 6. Mai 2001 vor Kenny Bräck und Paul Tracy und macht sich zum jüngsten IndyCar-Rennsieger. Diesen Rekord wird er fünf Jahre behalten, bis ihn Marco Andretti in Sonoma 2006 toppt. Dixons Premierensieg ist der erste mit einem Spritpoker - nicht der letzte.
In der CART-Serie aber bleibt es Dixons einziger Sieg. Seine Rookie-Saison beendet er als Achter der Gesamtwertung. 2002 beginnt Dixon die CART-Saison ebenfalls für das PacWest-Team, das nun PWR Championship Racing heißt. Weil der Rennstall aber nach dem dritten Saisonrennen zusperrt, kommt es für Dixon zu einem Teamwechsel mit Tragweite.
Denn beim vierten CART-Rennen 2002, Milwaukee, gibt Dixon seinen Einstand bei Chip Ganassi Racing. Mit dem Lola-Toyota mit der Startnummer 44 wird er Sechster. In Denver wird er hinter seinem Teamkollegen Bruno Junqueira Zweiter. Dennoch: Die Gesamtwertung schließt Dixon nur als 13. ab.
2003 wechselt Ganassi von der CART-Serie in die Indy Racing League (IRL). Dixons Auto ist ein G-Force-Toyota und trägt die Startnummer 9, die zu seinem Markenzeichen wird. Den Saisonauftakt in Homestead gewinnt Dixon - sein erster Sieg als Ganassi-Pilot und sein erster Sieg in der IRL, aus der 2008 die heutige IndyCar-Serie wird.
2003 allerdings bringt für Dixon nicht nur den ersten Sieg als Ganassi-Pilot, sondern auch den ersten Titel. Mit 18 Punkten Vorsprung auf Penske-Pilot Gil de Ferran (CART-Champion von 2000 und 2001) wird er der siebte unterschiedliche Champion in der bis dahin achtjährigen IRL-Geschichte (Foto mit Teambesitzer Chip Ganassi).
Die IRL-Jahre 2004 und 2005 sind zwei der schlechtesten in Dixons Karriere. 2004 bleibt er sieglos und beendet die Gesamtwertung auf P10. 2005 gelingt ihm in Watkins Glen (Foto) zwar ein Saisonsieg. Mit Gesamtrang 13 aber stellt er seinen Negativrekord aus der CART-Saison 2002 ein. Von nun an allerdings geht es nur noch aufwärts.
2006 wird Dixon mit zwei Siegen Vierter der IRL-Gesamtwertung. 2007 gelingen ihm vier Siege, darunter sein erster von inzwischen sechs in Mid-Ohio (Foto). Den Titel 2007 aber verpasst der Ganassi-Pilot um 13 Punkte an seinen späteren Teamkollegen Dario Franchitti, der zu diesem Zeitpunkt noch für Andretti Green Racing fährt.
2008 ist Dixon nicht zu halten. Nach der Wiedervereinigung im US-Formelsport erringt er sechs Siege und den Titel. Dabei gelingt am 25. Mai 2008 beim Indy 500 sein größter Einzelsieg. In der Victory Lane feiert Dixon mit Ehefrau Emma Davies, die es als 800-Meter-Läuferin zu nationalen Titeln in Großbritannien gebracht hat.
Beim Saisonfinale 2010 in Homestead feiert Dixon den 25. Sieg seiner IndyCar-Karriere. Den Titel aber verpasst er. Nach drei Siegen wird er hinter Ganassi-Teamkollege Dario Franchitti und Will Power (Penske) Gesamtdritter. 2009 war Dixon mit fünf Siegen und elf Punkten Rückstand auf seinen neuen Teamkollegen Franchitti Vizechamp geworden.
Auch die Saisons 2011 und 2012 beendet Dixon als Dritter. In beiden Jahren schafft er zwei Siege, aber 2011 holt Ganassi-Teamkollege Franchitti seinen vierten und letzten Titel, 2012 (Foto) wird Andretti-Pilot Ryan Hunter-Reay erstmals Champion. Was Dixon betrifft, so kommen seine Titel in diesem Karrierestadium im Fünfjahresrhythmus.
Somit ist 2013 wieder ein Dixon-Jahr. Mit vier Siegen schraubt er seine Karrierebilanz auf 33 Siege und drei Titel. Doch beim Jubel in Fontana ist sein langjähriger Teamkollege Dario Franchitti nicht mehr dabei. Es ist das erste Rennen nachdem Franchitti in Houston schwer gecrasht war und seine Karriere hat beenden müssen.
Franchittis Nachfolger ist Tony Kanaan. Während der Brasilianer beim Saisonfinale 2014 in Fontana seinen einzigen Sieg als Ganassi-Pilot holt, wird Dixon mit zwei Siegen wieder einmal Gesamtdritter - diesmal hinter dem Penske-Duo Will Power und Helio Castroneves. Apropos Penske: 2015 kämpft Dixon gegen dieses Team um den Titel.
Juan Pablo Montoya führt die Gesamtwertung 2015 vom Auftakt bis zum Start des Finales an. Weil es aber beim Finale in Sonoma doppelte Punkte gibt, fängt ihn Dixon mit Sieg denkbar knapp ab. Montoya ist nach P6 punktgleich, muss sich mit zwei Siegen (darunter Indy 500) aber im Tiebreak den vier Siegen Dixons beugen - vierter Titel.
Nur drei Jahre nach dem vierten Titel lässt Dixon den fünften folgen. Denn 2018 wird er wieder Champion und bringt es auf dem Weg dazu am 9. Juni 2018 in Fort Worth auf seinen 43. Sieg. Damit zieht er in der Bestenliste der IndyCar-Sieger an Michael Andretti vorbei und ist Dritter hinter A.J. Foyt (67) und Mario Andretti (52).
Beim Indy 500 aber wartet Dixon weiter auf einen zweiten Sieg. Mittlerweile war er dreimal Zweiter: 2007 und 2012 jeweils hinter Dario Franchitti und 2020 hinter Takuma Sato (Foto). Kurios: In keinem der drei Fälle ging es unter Grün ins Ziel. 2007 wurde aufgrund von Regen nach Gelb Rot gezeigt. 2012 und 2020 ging es unter Gelb ins Ziel.
Nur sechs Tage nach dem Indy 500 ein weiterer Meilenstein in Dixons Karriere. Am 29. August 2020 erringt er in St. Louis seinen 50. IndyCar-Sieg. Mit diesem vierten Saisonsieg ist der langjährige Ganassi-Pilot (Foto: ganz rechts) auf dem besten Weg zum sechsten Titel, nachdem er die ersten drei Saisonrennen allesamt gewonnen gewonnen hat.
Der weitere Weg zum Titel aber gestaltet sich für Dixon steiniger als erwartet. Im weiteren Saisonverlauf büßt er von 117 Punkten Vorsprung auf Penske-Pilot Josef Newgarden mehr als 100 ein. Beim Finale in St. Petersburg, das Newgarden gewinnt, reicht Dixon P3, um mit 16 Punkten Vorsprung seinen sechsten Titel nach Hause zu bringen.
Wie kein anderer drückt Scott Dixon der IndyCar-Serie seit vielen Jahren den Stempel auf: die größten Triumphe des Neuseeländers im Überblick