Das Indianapolis 500 hat im Laufe seiner Geshcichte immer wieder spektakuläre Opfer gefordert - Diese großen Namen scheiterten sensationell an der Qualifikation
Tazio Nuvolari (1938): Der legendäre Mercedes-Bezwinger vom Nürburgring hatte keine wirkliche Chance. Der für ihn bestimmte Alfa Romeo hatte einen Feuerunfall in Pau. Das Fahrzeug wurde notdürftig zusammengeflickt, ein ernsthafter Quali-Versuch kam nicht zustande.
Rudolf Caracciola (1946): Beim Versuch, seinen Thorne am (damals noch inoffiziellen) Bump Day zu qualifizieren, hatte der dreimalige Meister der Formel-1-Vorläuferserie einen schweren Unfall, der ihn für mehrere Tage ins Koma brachte. Eigentlich wollte er einen Mercedes fahren, doch die Fahrzeuge waren nach dem Krieg beschlagnahmt.
Achille Varzi (1946): Die noch größere Sensation war die Nichtqualifikation vom Achille Varzi im selben Jahr. Der große Rivale von Tazio Nuvolari sollte ebendiesen ersetzen, brachte es aber nicht fertig, seinen Maserati zu qualifizieren. Sein Landsmann Luigi Villoresi wurde im baugleichen Fahrzeug Siebter.
Giuseppe Farina (1956): Der Konflikt zwischen Formel 1 und Indy 500 fand sein erstes großes Opfer mit Nino Farina. 1956 versuchte er, eine Eigenbaukonstruktion aus einem Kurtis-Kraft-Chassis mit Ferrari-Motor zu qualifizieren und scheiterte. Ein Jahr später zog er sich endgültig zurück, nachdem sein Teamkollege in seinem Auto verunglückte
Juan Manuel Fangio (1958): Auch Fangio musste feststellen, dass lebende Formel-1-Legenden sich in den USA schwer tun können. Er fand beim Versuch, zwei Fahrzeuge zu qualifizieren, keinen Speed. Er sollte danach nur noch ein Formel-1-Rennen in Frankreich wahrnehmen und seine Karriere beenden.
Graham Hill (1963): Beim Versuch, ein innovatives Fahrzeug (Spitzname "Roller Skate") von Ex-Lotus-Mitarbeiter John Crosthwaite zu qualifizieren, scheiterte selbst Allrounder Hill. Das lag auch daran, dass er während der Indy-Wochen immer wieder nach Europa pendelte, um dort Rennen zu fahren. Er bekam seine Revanche drei Jahre später.
Pedro Rodriguez (1963): Seine Reputation als exzellenter Sportwagen-Pilot war 1963 schon sehr ausgeprägt, doch Monoposto sind eine etwas andere Welt. Das musste Rodriguez im selben Jahr einsehen, in dem auch Hill scheiterte. Der kleine Cooper T54 wurde für das Indy 500 extra verlängert und war in den Händen von Jack Brabham auch schnell.
Rodger Ward (1965): Für Jahrzehnte war es die größte Sensation aller Zeiten. Rodger Ward, der das Indy 500 zweimal (1959, 1962) gewonnen hatte, packte es nicht. Während seiner Qualifying-Versuche jagte er drei Motoren hoch und hatte einen Unfall einen Tag vor dem Bump Day. Er ging erst 15 Minuten vor Schluss auf die Strecke - zu wenig.
Chris Amon (1967): Der nächste Formel-1-Pilot, den Indianapolis kalt erwischte: Chris Amon scheiterte 1967 mit der Qualifikation.
Lucien Bianchi (1967): Im selben Jahr scheiterte auch der damals zweimalige Le-Mans-Sieger Lucien Bianchi. Der Italo-Belgier galt seinerzeit als einer der besten Allrounder, doch Indianapolis machte auch davor nicht Halt.
Bruce McLaren (1968): Nur ein einziges Mal wagte sich McLaren als Fahrer ins "Brickyard". Er fuhr mit einem Turbinenfahrzeug aus dem Vorjahr, das er aber er für zu leistungsstark hielt. Er zog seine Nennung zurück. In den 70er-Jahren begann sein Team eine Erfolgsserie in Indianapolis, die er selbst aber nicht mehr miterlebte.
Denny Hulme (1970): Die erste richtige Attacke startete das McLaren-Team im Jahre 1970 mit einem Drei-Wagen-Team. Es gewann gleich einen Designer-Award. Denny Hulme galt als Mitfavorit, doch im Training verunfallte er schwer und verbrannte sich die Hände. Er konnte nicht starten.
Ken Schrader (1983): Bevor er zum festen Inventar in der NASCAR-Szene wurde, versuchte sich Ken Schrader in der USAC, vornehmlich aber auch hier schon bei Stock Cars. Das beinhaltete allerdings auch den Versuch, sich 1983 für das Indy 500 zu qualifizieren. Doch das Unterfangen scheiterte früh aufgrund eines Unfalls im Training.
Jan Lammers (1986): Anders als die meisten Fahrer in dieser Liste trat Lammers gar nicht erst an. Das Fahrzeug von Mike Curb war schlicht hoffnungslos unterlegen. Das Team entschloss sich aus freien Stücken, es gar nicht erst zu versuchen.
Nelson Piquet (1992): Das nächste Kapitel gescheiterter Formel-1-Piloten in Indy: Nelson Piquet schlug sich im Team Menard in den Trainings gut. Doch dann zog er sich schwere Beinverletzungen beim Donnerstagstraining. Er verbrachte fast ein Jahr in der Reha. 1993 packte er die Qualifikation, schied aber mit Motorschaden aus.
Bobby Rahal (1993): 28 Jahre hielt Rodger Ward den Titel für den überraschendsten Nicht-Qualifier, bis ihn 1993 Bobby Rahal ablöste. Der amtierende CART-Meister beharrte auf dem hoffnungslosen Rahal-Hogan und wurde von Eddie Cheever nach Hause geschickt. Erst danach wechselte er zu Lola zurück, gewann aber nie wieder ein Rennen.
Emerson Fittipaldi (1995): Zum Glück für Rahal währte der unrühmliche Titel nur zwei Jahre, denn was 1995 folgte, ist für viele bis heute der unglaublichste Moment der Indy-500-Geschichte: Das Penske-Team flog als amtierender Sieger des Rennens kollektiv am Bump Day raus.
Al Unser Jr. (1995): Der Stock-Block-Motor von 1994 war verboten worden, mit konservativem Antrieb kämpften Fittipaldi und "Little Al" vergeblich. Penske probierte reihenweise Chassis aus, darunter ein 94er aus dem eigenen Showroom, schaffte es aber mit keinem einzigen. (Unser hier in Michigan im Kampf mit Jacques Villeneuve)
Paul Tracy (2010): Das war eine verrückte Geschichte. Paul Tracy und Jay Howard waren zu langsam, Milka Duno schaffte trotz dreier Versuche keine Zeit. AJ Foyt IV wollte sich für das Rennen qualifizieren. Da er sich mit seinem Großvater über das Set-up stritt, verließ er das Team. Jacques Lazier übernahm, schaffte es aber nicht.
Johnny Herbert (2002): Johnny Herbert wollte 2002 das durch den Split geschwächte Feld aufmischen und schlug sich bei den Tests ausgezeichnet. Aufgrund eines strategischen Fehlers des Teams musste er ins Bumping. Dort konnte er nicht antreten, weil an jenem Tag ein ALMS-Rennen auf dem Programm stand.
Ryan Hunter-Reay (2011): Ausgerechnet Teamkollege Marco Andretti (dessen Ausscheiden ebenso sensationell gewesen wäre) warf Ryan Hunter-Reay 2011 aus dem Feld. Er kaufte sich kurzerhand das Cockpit von Bruno Junqueira bei A.J. Foyt Enterprises.
James Hinchcliffe (2018): Viel zu spät erkannte Schmidt Peterson Motorsports, dass die Zeit von James Hinchcliffe nicht für eine Teilnahme reichen würde. Die Priority Lane war blockiert, der Kanadier musste im Rennen zuschauen. 2019 schaffte er es knapp als 32. ins Feld.
Fernando Alonso (2019): Infolge einer ganzen Reihe unglaublicher Fehler des neuen McLaren-Teams verpasste Fernando Alonso 2019 den Einzug ins Indy 500. Ein falsch lackiertes Ersatzfahrzeug und eine zu kurze Übersetzung warfen den Superstar raus. Er wurde vom Mini-Team Juncos Racing nach Hause geschickt.
Graham Rahal (2023): Im teaminternen Kampf dreier Fahrer des Rahal-Teams um die letzte Reihe unterlag Graham Rahal. Mit dem Familienteam war der Sohn von Bobby Rahal zwar draußen. Weil sich aber Stefan Wilson im Training nach dem Quali verletzte, bekam Graham Rahal in dessen Dreyer/Reinbold-Auto die Gelegenheit, das Rennen doch zu fahren.
Das Indianapolis 500 hat im Laufe seiner Geshcichte immer wieder spektakuläre Opfer gefordert - Diese großen Namen scheiterten sensationell an der Qualifikation