Wie Trulli seine Zukunft plant

Der von Caterham geschasste Jarno Trulli erklärt, dass er zahlreiche Angebote vorliegen hat und stellt klar, dass er kein Hinterbänkler-Dasein mehr akzeptieren will

(Motorsport-Total.com) - Für Jarno Trulli kam das Aus bei Caterham nicht überraschend. Bereits den gesamten Winter lang war es ein offenes Geheimnis gewesen, dass der Italiener seinen Platz verlieren würde, wenn ein anderer Pilot genügend Geld mitbringt, um auch seine Abfindung zu finanzieren. Überrascht zeigt sich der 37-Jährige aber über die Fülle an Angeboten, die er laut eigenen Angaben seit dem Rauswurf am Freitag erhalten hat.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli möchte nach den Lotus-Jahren wieder um Siege kämpfen

"Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht", sagt er gegenüber 'Autosport'. Jetzt möchte er aber vorerst abwarten und dann in Ruhe eine Entscheidung über seine Zukunft treffen. "Ich möchte jetzt keine Entscheidung treffen. Ich möchte alle Angebote auf den Tisch legen und dann überlegen, was das Beste für mich ist. Derzeit habe ich keine Pläne."

Da in der Formel 1 nun aber alle Cockpits belegt sind, wird sich Trulli in anderen Rennserien umsehen müssen. Doch wohin zieht es ihn? "Ich bin offen für alle Möglichkeiten, solange es sich um professionellen Rennsport auf höchstem Niveau handelt", legt der Mann aus Pescara seine Kriterien fest. "Ich bin bereit, hart zu arbeiten, testen zu gehen, ein Projekt aufzubauen, aber ich suche etwas mit Struktur, das mir zumindest das Potenzial für eine gute Performance bietet."

Etwas, das beim Lotus-Team, das nun unter dem Namen Caterham an den Start geht, nicht der Fall war. "Ich würde gerne etwas auf einem höheren Niveau machen als in den vergangenen zwei Jahren", stellt Trulli klar (Formel-1-Datenbank: Trullis magere Caterham-Bilanz). Der Italiener wirkte zuletzt immer wieder lustlos - kein Wunder, denn bei Renault und Toyota war er daran gewöhnt, um WM-Punkte zu kämpfen. "Ich habe die letzten zwei Jahre am Ende der Startaufstellung verbracht", erklärt er. "Das war etwas frustrierend, nachdem ich bisher in meiner gesamten Karriere an der Spitze gekämpft hatte."

Es wäre durchaus möglich, dass sich Trulli nun in die USA verabschiedet. "NASCAR und IndyCar wären eine Möglichkeit, aber ich habe natürlich keine Sponsoren", schildert er seine Lage. "Ich hatte in meiner Karriere noch nie welche, also konnte ich mich stets nur auf meine Talent verlassen."