Whitmarsh: "McLaren steht zu 100 Prozent hinter Lewis"

Martin Whitmarsh steht auch nach der schwierigen Saison 2011 weiter voll hinter Lewis Hamilton - Mario Andretti ortet beim McLaren-Piloten einen Schneeball-Effekt

(Motorsport-Total.com) - In seinen fünf Jahren für McLaren kämpfte Lewis Hamilton dreimal beim Saisonfinale noch um den WM-Titel. Im Jahr 2008 holte sich der Brite im dramatischen Finale in Interlagos die Krone tatsächlich ab. Die vergangene Saison 2011 hingegen sah neben dreier Saisonsiege auch einen zuweilen von der Rolle wirkenden Lewis Hamilton.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton sitzt bei McLaren weiter fest im Sattel

Im McLaren-internen Duell musste sich der Brite vom Vorjahr erstmals einem Teamkollegen geschlagen geben. Jenson Button lief Hamilton im Verlauf der Saison mehr und mehr den Rang ab und untermauerte seine neue Stellung im Team mit dem Vize-Titel, während für Hamilton nur Platz fünf in der Endabrechnung der Weltmeisterschaft blieb.

Teamchef Martin Whitmarsh steht trotz der schwierigen Saison weiterhin voll hinter dem langjährigen McLaren-Schützling Hamilton. "Es gibt nicht viele Fahrer, denen es gelingt, drei Rennen in einer Saison zu gewinnen", sagt Whitmarsh gegenüber 'Formula1.com' und fügt hinzu, dass "einige der wirklich überwältigenden Szenen des Jahres Lewis' Verdienst waren".

Volle Rückendeckung durch das Team

Speziell in Schanghai, auf dem Nürburgring und in Abu Dhabi beeindruckte Hamilton mit seinem schieren fahrerischen Talent, wie der McLaren-Teamchef festhält. Genau aus diesen drei Rennen ging der McLaren-Pilot als Sieger hervor. Dennoch ist auch Whitmarsh nicht verborgen geblieben, dass der Weltmeister des Jahres 2008 im Vorjahr nicht immer auf der Höhe seiner persönlichen Leistungsfähigkeit operierte.

"Wenn die Dinge nicht gut für ihn laufen, lässt er das zuweilen zu sehr an sich heran. Er ist selbst sein größter Kritiker", urteilt Whitmarsh über Hamilton und versichert, dass es genau jene Eigenschaft ist, die das Team an ihm so schätzt: "Das ist ein Teil seines Konkurrenzdenkens. Wir können uns nichts anderes wünschen, als dass er so bleibt, wie er ist."

"Wir können uns nichts anderes wünschen, als dass Lewis so bleibt, wie er ist." Martin Whitmarsh

"Er ist ein wirklich brillanter Rennfahrer - einer der schnellsten, die wir je gesehen haben", lobt Whitmarsh und verweist darauf, dass der Brite für den Großteil seines Lebens "ein elementarer Bestandteil der McLaren-Geschichte und der McLaren-Familie war". "Wir stehen zu 100 Prozent hinter ihm", versichert der Teamchef.

Andretti ortet Schneeball-Effekt

Die schwierige Saison Hamiltons ging auch an Ex-Formel-1-Weltmeister Mario Andretti nicht spurlos vorbei. "In einem solch anspruchsvollen Job überkommen dich hin und wieder die Emotionen", weiß der mit der Erfahrung aus über vier Jahrzehnten Profi-Rennsport gesegnete US-Amerikaner

"Beziehungen können manchmal verheerend sein und wirken sich dann zwangsläufig auf deine Leistungen auf der Strecke aus", so Andretti gegenüber 'GPUpdate.net' mit Blick auf die private Situation Hamiltons. Der McLaren-Pilot wirkte im Vorjahr nicht zuletzt aufgrund der Trennung von Lebensgefährtin Nicole Scherzinger von der Rolle.

"Wenn die Ergebnisse nicht stimmen, setzt Frustration ein. Die Folge sind Fehler, weil Dinge erzwungen werden wollen." Mario Andretti

"Wenn du dich aufgrund solcher Umstände nur zu 85 oder 90 Prozent auf den Job konzentrieren kannst, fehlt dir natürlich etwas", unterstreicht Andretti. Die US-Rennlegende ortet bei Hamilton einen Schneeball-Effekt: "Wenn die Ergebnisse nicht stimmen, setzt Frustration ein. Die Folge daraus sind zwangsläufig Fehler, die passieren, weil Dinge erzwungen werden wollen."

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