Vettel über Siegeswillen und Schulfreunde

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel führt die Gesamtwertung der Formel 1 vor dem Grand Prix von Silverstone deutlich an. Der Heppenheimer holte aus den bisher acht Saisonrennen sechs Siege, liegt klar auf Kurs Titelverteidigung. "Unser guter Saisonstart hilft natürlich im Hinblick auf den Rest des Jahres, aber es werden Rennen kommen, wo wir mal in Probleme kommen. Man muss dann aus diesen Rennen auch die maximale Ausbeute holen", sagt Vettel im Interview mit 'CNN'.

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Sebastian Vettel lässt nicht locker. Titelverteidigung ist das feste Ziel

"Bei so vielen Rennen in einer Saison werden ganz bestimmt welche dabei sein, die nicht ganz so gut laufen", tritt Vettel immer wieder auf die Euphoriebremse. Fest steht allerdings, dass der Red-Bull-Star seine Führung bis mindestens in den September hinein nicht abgeben wird. Dennoch: Vettel lässt nicht locker, will am liebsten jedes einzelne Rennen gewinnen.

"In der Formel 1 bist du vom Auto abhängig. Mit einem schlechten Wagen kannst du nicht immer gewinnen", sagt er. "Aber ich war immer der Meinung, dass ich selbst mit einem nicht ganz so tollen Auto vielleicht doch den Sieg holen könnte - selbst von Startplatz 15. Wenn man irgendwann auf Platz acht fährt, dann könnten durchaus mal sieben Autos vorne ausfallen. Zugegeben, so etwas ist unwahrscheinlich. Aber wenn du in einem solchen Moment nicht Achter, sondern nur Elfter bist, dann gewinnst du nicht."

"Ich bin der Meinung, dass man die Verpflichtung hat, das Maximale herauszuholen. Auch bei einem großen Team spielt der Fahrer eine wichtige Rolle. Man muss das Team fordern, entwickelt sich selbst dabei weiter und dadurch werden alle besser", erklärt der junge Superstar. Er sieht sich als Triebfeder in der Gesamtentwicklung, insgesamt als ein Baustein des Erfolgs.

"Wir hatten in den Rennen viel Action, viele Überholmanöver und es war selten früh deutlich, wer gewinnen würde. Es gibt immer Spannung und Aufregung", sagt Vettel über drohende Langeweile beim aktuellen Lauf. "Nicht jedes Rennen kann ein Krimi sein. Es gibt auch Fußballspiele zwischen zwei Topmannschaften, die unentschieden ausgehen und in denen quasi gar nichts passiert. Das mag langweilig sein. Beim nächsten Spiel gibt es aber vielleicht ein tolles 5:4 - man weiß es nie."

¿pbvin|512|3861||0|1pb¿Ebenso ungewiss ist die Zukunft seines Teamkollegen Mark Webber bei Red Bull. Der Vertrag des Australiers läuft am Jahresende aus, möglicherweise bekommt Vettel einen neuen Partner ins Team. "Mir ist es egal, solange er - oder sie - ehrlich ist und mich respektiert", lacht der Weltmeister. "Die 24 Fahrer der Formel 1 sind in etwa wie eine Schulklasse. Manche mag man etwas mehr, andere etwas weniger."

Vettel ist fokussiert auf den Erfolg, lässt sich nicht von Randgeschichten ablenken. Genau dies macht ihn zu einem Kandidaten für neue Rekorde. "Wenn ich wirklich 80 Jahre alt werden sollte, was allein schon eine tolle Sache wäre, dann wäre es doch schade, wenn ich meinen besten Tag schon im Alter von 23 Jahren hinter mich gebracht hätte", sagt er. "Es liegt noch so viel vor mir. Ich hoffe immer, dass der kommende Tag der beste Tag werden wird. Ich hoffe, dass ich mit 80 noch fit im Kpopf sein werde, alles realisiere, was ich tue und ich nicht mehr ganz so im Fokus stehe."