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Tilke gibt zu: "Am Ende ging uns die Zeit aus"

Architekt Hermann Tilke erklärt, warum man beim Bau des Buddh International Circuit in arge Zeitnot kam und warum er den Betreibern trotzdem dankbar ist

(Motorsport-Total.com) - Vor einigen Monaten sorgten Bilder der Baufortschritte in Noida für große Zweifel, dass der Grand Prix von Indien planmäßig Ende Oktober über die Bühne gehen kann. Während man in Indien zwar stets behauptete, im Plan zu sein, waren diese Zweifel absolut gerechtfertigt. Am Donnerstag waren zwar die Strecke und die Tribünen für den Grand Prix bereit, die Stromversorgung machte allerdings Probleme - als Test-Zeitraum musste das Formel-1-Wochenende herhalten.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Für die Höhenunterschiede musste in Noida viel Erdreich bewegt werden

Nun bestätigt Rennstrecken-Architekt Hermann Tilke, dass die Betreiber des Kurses - die Jaypee-Gruppe - tatsächlich nur haarscharf an einer Absage vorbeischrammten. "Man musste sich Sorgen machen", sagt der Aachener gegenüber 'PTI'. "Die Asphalt-Schicht wurde später als normal aufgetragen."

Der Grund für die Zeitnot

Das Problem war seiner Meinung nach, dass man sich nur einen Bau-Zeitraum von zwei Jahren zugestand: "Mit dem Design begannen wir vor vier Jahren, mit dem Bau aber erst vor zwei Jahren. Das Land war sehr flach. Wir mussten die Erde für die Höhenunterschiede herbringen - das war logistisch schwierig, aber in Bezug auf die Zeit noch herausfordernder."


Fotos: Großer Preis von Indien


Tilke gibt zu: "Am Ende ging uns die Zeit aus und dann wurde es eine große Herausforderung." Dem Rennstrecken-Betreiber spricht er aber ein Lob aus: "Die Hochtechnologie und die Qualität waren da - die Schwierigkeiten wurden also von der Jaypee-Gruppe gemeistert."

"Man musste sich Sorgen machen." Hermann Tilke

Jaypee-Gruppe erfüllte Tilkes Wunsch

Auch wenn die Bewegung des Erdreichs den Zeitplan in Gefahr brachte, ist Tilke dankbar, dass man ihm diesen Wunsch erfüllte. "Als wir das Land vor vier Jahren zum ersten Mal zu Gesicht bekamen, baten wir unseren Kunden - die Jaypee-Gruppe -, etwas Erde zu bewegen, um das Land hügeliger zu machen, damit wir eine Strecke mit einem speziellen Charakter designen können. Dankenswerterweise haben sie es akzeptiert und zugestimmt."

Die Strecke wurde von den Piloten durch die Bank gelobt - Tilke führt dies auf die Höhenunterschiede zurück: "Es ist, als würde man in die dritte Dimension gehen. Das Auto wird sehr leicht, wenn man an die Spitze des Hügels kommt. Das macht es schwieriger und herausfordernder. Auf einer flachen Strecke hat man nur zwei Dimensionen."

"Es ist, als würde man in die dritte Dimension gehen." Hermann Tilke